Geronimo Stilton (12) – Camping in Mausikistan

Autoren
Übersetzer
Gesine Rickers
Verlag
rororo rotfuchs
Anspruch
3 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Geronimo Stilton (12) – Camping in Mausikistan”

Als Geronimo eines Morgens gut gelaunt zur Arbeit geht, bekommt er beim Öffnen seiner Bürotür einen großen Schreck. Auf seinem Platz sitzt „der Eiserne Wilhelm“, kein geringerer als Geronimos Großvater, Gründer der Neuen-Nager-Nachrichten. Obwohl Geronimo vor 20 Jahren den Verlegerposten seines Großvaters übernommen hat, scheint dieser sich plötzlich wieder aktiv ins Geschehen einmischen zu wollen. Er zerreißt alle neuen Verträge, die Geronimo ausgehandelt hat, wimmelt Anrufer ab und ordert stattdessen den Druck von 3 Millionen Mausikistan-Reiseführern. Nur dumm, dass Mausikistan weit im Norden der Mäuse-Insel liegt und ein überaus unwirtlicher Ort für Ferien ist. Kein Wunder, dass es bei eisigen Minus 40 Grad Celsius noch keinen Reiseführer über diese Region gibt. Doch Wilhelm Grimmig sieht das anders, und ehe Geronimo sich versieht, sitzt er zusammen mit seiner Schwester, Hilde Holzig und seinem Großvater in dessen käsegelbem Wohnmobil. Reiseziel: Mausikistan…

Wichtige Charaktere

  • Geronimo Stilton
  • sein Großvater Wilhelm Grimmig
  • Haushälterin Hilde Holzig
  • Thea Stilton, Geronimos Schwester
  • Zacharias Zottelmaus

Zitate

„‚Übrigens habe ich schon mindestens vierzig Koffer gepackt‘, verkündete sie. ‚Ihr Schreibtisch war ein bisschen unhandlich, also habe ich ihn zerlegt‘.
Großvater Wilhelm lief bis in die Fellspitzen rot an. Rauch stieg aus seinen Ohren auf. ‚Waaas?‘, brüllte er. ‚Zerlegt? Meinen antiken Schreibtisch mit den Rokoko-Beinen und den Elfenbeinknäufen?‘
‚Haargenau!‘, bestätigte Hilde stolz. ‚Und ihren Lieblingssessel habe ich auch auseinandergenommen. Jetzt passt alles wunderbar. Sobald ich den Deckel drauf habe, können wir los.'“

„Kurz, meine Schwester fürchtet sich vor Nichts und Niemandem.
Aber ich, ich fürchtete mich.
Zitternd blickte ich mich um. Der Wald war tintenschwarz. Zum Glück hatte ich eine kleine Taschenlampe an meinem Schlüsselbund. Ihr schwacher Lichtschein beleuchtete einen Pfad. Ich folgte dem Weg immer tiefer in den Wald hinein. Überall raschelte es im Unterholz. Ein Vogel kreischte, dass mir das Blut in den Adern gefror.“

Alle Bände von Geronimo Stilton

1. Mein Name ist Stilton, Geronimo Stilton
2. Das Geheimnis des Smaragd-Auges
3. Pfoten weg, du Käsegesicht!
4. Das Phantom in der U-Bahn
5. Das Rätsel der Olympischen Spiele
6. Schöne Ferien, Geronimo!
7. Schiffbruch vor den Pirateninseln
8. Chaos in der Käseschule
9. Hilfe, es ist Halloween!
10. Frohe Weihnachten, Geronimo!
11. Karate Maus Geronimo
12. Camping in Mausikistan
13. Der Fluch der Käsops-Pyramide
14. Der große TV-Coup
15. Gefahr am Maus Everest!
16. Der Mona-Mausa-Code
17. Rettet den weissen Wal!
18. Der verrückteste Marathon der Welt
19. Die Dschungel-Prüfung
20. Wirbel im Wilden Westen
21. Die namenlose Mumie
*Sonderband mit Duftseiten: Im Königreich Fantasia
22. Was für ein Weihnachtsfest
23. Der unheimliche Käsedieb
24. Im Tal der Dinoknochen
25. Geheimagent 00K (Februar 2014)
26. Die Jagd nach dem Feuerrubin (März 2014)
27. Supermaus Geronimo! (April 2014)

Links

Leseprobe (PDF) beim Verlag
Geronimo Stilton Website

Persönliche Bewertung

Abwechslungsreicher, nicht immer logischer Abenteuerurlaub im eisigen Mausikistan

4 von 5

Der 12. Band um den Mäuserich Geronimo Stilton bietet die bereits von der Reihe gewohnte Mischung aus Abenteuer, Witz und Spannung bei kurzen Kapiteln und extravagantem Schriftbild, das vor allem bei Lesemuffeln punkten dürfte. Einzelne Wörter sind bunt gedruckt, größer, kleiner, oder spiegeln dessen Eigenschaften wider, wie z.B. die Darstellung des Wortes „Freisprechtaste“ als Taste oder neugierige kleine Augen in jedem Buchstaben des Worts „Entdecker“.

Ein wiederkehrendes Muster bei den Abenteuern, die Geronimo erlebt, ist, dass er dazu überredet wird bzw. dazu genötigt wird. Zuletzt musste er gegen seinen Willen bei der Karateweltmeisterschaft teilnehmen, in diesem Band muss er durch einen Trick seines Großvaters mit nach Mausikistan reisen. Da der Charakter der Maus nicht als „Abenteuermaus“ angelegt ist, ist es verständlich, ihn irgendwie in seine Abenteuer hineinschliddern zu lassen. Wünschenswert wäre hierbei allerdings ein Mehr an Zufall und ein Weniger an „Zwang“.

Auch in diesem Band gibt es wieder mehr als eine unrealistische Stelle, so z.B. die Tatsache, dass ein Dorfladen, der vergammelte Waren in den Regalen stehen hat, auf einmal die Spezialwünsche der Haushälterin aus dem Nichts erfüllen kann oder dass auf einmal mitten im Nirgendwo das Benzin verbraucht ist. Da sollte man meinen, wer in eine so abgelegene Gegend fährt, denkt an solch wichtige Dinge wie genügend Benzinreserven. Auch das plötzliche Auftauchen eines Fans von Geronimo mitten in der Wildnis des Nachts wirkt stark konstruiert und am Ende ist die Lösung des Problems zwar kreativ, aber in sich auch wieder ein wenig unschlüssig (ein Kochbuch mit Rezepten einer Zutat, die außerhalb Mausikistans überhaupt nicht bekannt ist). Unlogisch ist auch die Schilderung der Diät des Großvaters, denn er bekommt komischerweise zwischendurch eine Drei-Käse-Lasagne, die nicht besonders kalorienarm ist…

Andererseits werden bestimmte Dinge auch wieder sehr realistisch geschildert, wie z.B. das Krankwerden vor einer Reise und das damit verbundene Zuhausebleiben oder die langen Dunkelphasen im hohen Norden aufgrund der geografischen Lage. Punkten kann der Band durch die Faszination eines Wohnmobils mit eigener Bibliothek, Küche etc., durch seine Ironie, wie z.B. beim – dem erwachsenen Leser nur allzu bekannen – Erfragen des Weges, den witzigen Dialekt der Bewohner Mausikistans und dem Gastauftritt von Benjamin, Geronimos Neffen. Denn hierbei wird, ganz untypisch für die Darstellung von Gefühlen zwischen zwei „Männern“ die liebevolle Zuneigung der beiden betont. Daneben kann auf der Karte der Mäuse-Insel am Ende des Buchs nachvollzogen werden, wo Mausikistan genau liegt. Trotz aller aufgeführten Mängel, enthält die Geschichte zwei wichtige und sogar tiefsinnige Botschaften: Mit Flexibilität kann man auch noch einen festgefahrenen Plan retten und Leben heißt, auf einer Reise zu sein und unerschrocken seines Weges zu gehen.

Schade ist der teilweise lieblose und unfaire Umgang der Familienmitglieder mit dem Hauptdarsteller Geronimo. Einmal wird er einfach aus dem Wohnmobil ausgesperrt und sich selber überlassen, ein anderes Mal kommt er erschöpft vom Benzinholen zurück und landet in einem Schneehaufen vor dem Wohnwagen, und seine Schwester hat nichts besseres zu tun als ihn zu fotografieren statt sich um ihn zu kümmern. Und die unkritische Erwähnung der „Sportart“ Wettangeln, die ausprobiert wird, lässt nicht gerade den möglichen Tiefsinn in Zeiten überfischter Gewässer erkennen…

Fazit

Auch wenn Geronimo Stilton in erster Linie unterhalten will, liegt der Reihe doch auch eine Philosophie zugrunde, die man auf der Geronimo Stilton Website nachlesen kann. Dieser Band lässt den kritischen Leser daher etwas zwiegespalten zurück. Einerseits sind etliche Ungereimtheiten und vertane Chancen zu nennen, andererseits übt die Reihe ungebrochen einen gewissen Charme auf den Leser aus und das tiefsinnige Ende dieses Bandes wiegt so manchen Mangel auf, aber eben nicht jeden.

Originaltitel
Un camper color formaggio
ISBN10
3499216531
ISBN13
9783499216534
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Taschenbuchausgabe
128 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 8 Jahren