Ein neues Jahr im Möwenweg

Autoren
Illustrator
Katrin Engelking
Verlag
Oetinger Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
2 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Ein neues Jahr im Möwenweg”

Heiligabend ist vorbei und die Kinder aus dem Möwenweg zeigen sich gegenseitig ihre Geschenke. Die Weihnachtsferien verbringen die Kinder mit Spielen, und dann ist es auch bald schon Silvester. Alle Bewohner des Möwenwegs feiern zusammen im Keller von Fritzi, Jul und ihren Eltern. Vorher gibt es jedoch noch viel zu erledigen: die Mädchen kaufen für die Nachbarn ein und laufen „Rummelpott“ – ähnlich dem amerikanischen Halloween, mit dem Unterschied, dass sie sich hübsch anziehen dürfen (wie sollte es anders sein – Tara, Tieneke und Fritzi verkleiden sich als Prinzessinnen) und fürs Gedichtaufsagen Süßigkeiten bekommen. Und dann muss auch noch ein Meerschweinchen aus dem kalten Park gerettet werden. Der Silvesterabend selbst wird klassisch mit Bleigießen, Tanzen, Essen und Feuerwerk verbracht. Im neuen Jahr fängt die Schule wieder an, doch im Möwenweg wird es selten langweilig: Die alten Weihnachtsbäume werden zur Feuerwehr gebracht und schließlich ist auch schon Valentinstag. Die Mädchen basteln zusammen Karten, jedes anhand seiner eigenen, geheimen Liste. Tara bastelt gern, doch heimlich macht sie sich etwas Sorgen: Was, wenn sie keine einzige Karte bekommt, weil sie alle vergessen haben?

Wichtige Charaktere

  • Tara und ihre Brüder Petja und Maus sowie ihre Eltern
  • Taras beste Freundin Tieneke und ihre Eltern
  • Fritzi und Jul und ihre Eltern
  • Vincent und Laurin und ihre Mutter
  • Herr und Frau Voisin
  • Oma und Opa Kleefeld
  • das Meerschweinchen Rambi
  • die Lehrerin Frau Streng

Zitate

„Und dann ist es so eine schöne Silvesterfeier geworden! Michael hatte überall Girlanden aufgehängt und es hat auch kein bisschen gestört, dass auf einer Happy Birthday gestanden hat und auf einer Herzlich willkommen.
‚Weil es ja logisch stimmt!‘, hat Vincent gesagt. ‚Happy Birthday ist zum Geburtstag und das neue Jahr wird geboren, da muss man das wohl sagen dürfen.‘
‚Und Herzlich willkomen sagt man ja, wenn einer ankommt, und das tut das neue Jahr ja nämlich!‘ hat Fritzi gesagt. ‚Und die Gäste ja außerdem auch.‘
War das nicht schlau von den beiden? Ich hab die Girlanden aber nicht deswegen schön gefunden. Sondern weil es unsere waren aus unserer Geburtstagskiste im Keller (da ist auch unsere Geburtstagseisenbahn drin und die Kerzenkränze) und weil ich sie darum gut kenne. Dann fühlen sich Sachen ja immer gemütlicher an, als wenn sie fremd sind. Und man ist auch stolz.“

„‚Cool! Eine echte Karte vom Wandersmann!‘, hat Maus geschrien und ist in die Küche geflitzt.
‚Valentinsmann!, hab ich gesagt. ‚Mit Wandern hat das ja wohl nichts zu tun. Und außerdem gibt es so was nicht, Maus.‘
‚Weißt du ja gar nicht!‘, hat Maus gesagt. ‚Guck mal Mama, von dem Mann!‘
‚Vielen Dank, Mama!‘, hab ich gerufen. ‚Die ist aber schön!‘
‚Ich weiß nicht, wovon du redest‘, hat Mama gesagt. Das musste sie ja. Es sollte doch ein Geheimnis bleiben, von wem die Karte kommt. Aber Mama hat ein Auge zugekniffen und mir zugeblinzelt und da wusste ich, dass ich recht hatte.
Dann ist Petja die Treppe runtergedonnert gekommen und hat gleich seinen Umschlag aufgerissen.
‚Wow!‘, hat er gesagt. ‚Geiles Teil! Wetten, die ist von einem Weib, das in mich verliebt ist!‘
Dabei war die Karte doch von Mama und Papa!“

Alle Bände der Möwenweg-Reihe

Wir Kinder aus dem Möwenweg
Sommer im Möwenweg
Geburtstag im Möwenweg
Weihnachten im Möwenweg
Ein neues Jahr im Möwenweg
Geheimnis im Möwenweg
Ostern im Möwenweg

Persönliche Bewertung

Amüsante Geschichten aus Kindersicht, sprachlich jedoch mit groben Mängeln.

3 von 5

Alle Bücher der Möwenweg-Reihe haben sowohl einige positive Seiten, aber auch deutliche Kritikpunkte gemeinsam. Schön ist, dass die Geschichten aus der Sicht einer der Akteurinnen erzählt wird, sodass sich die jungen Leser sicher gut in die Erzählungen hineinversetzen können. Erzählt werden Geschichten aus dem Alltag, wie sie jedes Kind ähnlich oder genauso kennt. Nebenbei werden hier und da Werte vermittelt, manchmal recht altklug aus dem Mund von Tara, manchmal durch Eltern oder andere erwachsene Protagonisten. Auch ohne Playstation, Computerspiele und anderen technischen und teuren „Schnickschnack“ haben die Kinder aus dem Möwenweg viel Spaß – nur Petja hat seit kurzem ein Handy, mit dem er angeben muss. Die Idee hinter den Geschichten ähnelt den Bullerbü-Büchern, weist jedoch im Vergleich einige markante Mängel auf. Sprachlich dürfte keines der Bücher dazu beitragen, das Ausdrucksvermögen und die korrekte Grammatik der Leser zu fördern: Da wird konsequent im Perfekt erzählt, von dem schon Schulkinder früh lernen, dass er schriftlich nicht als normale Vergangenheitsform verwendet werden sollte. Das Wort „ja“ wird geradezu inflationär verwendet, Satzstellungen sind zum Teil unterirdisch. Die Krone setzt dem Ganzen Bruder Petja auf, der sich hauptsächlich über Ausdrücke wie „geil“ und „Weiber“ hervortut. Zielgruppe des Buches sind ganz klar Mädchen, zu schlecht kommen die Jungs in den Büchern weg.

Fazit

Als Elternteil sollte man es sich vielleicht dreimal überlegen, bevor man dieses Buch auf die Tochter loslässt. Besonders sprachlich nicht besonders gefestigte Kinder sollten eher vergleichbare Bücher lesen, die in korrekter Sprache verfasst sind. Unterhaltsam, aber für Kinder nur sehr bedingt geeignet! Kirsten Boie hat sehr viele bessere Bücher geschrieben, denn eigentlich beherrscht sie die Grammatik doch sehr gut…

ISBN10
3789131725
ISBN13
9783789131721
Dt. Erstveröffentlichung
2008
Gebundene Bücher:
160 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 8 Jahren