Das Luxuslexikon

Das Beste was für Geld zu haben ist

Autoren
Verlag
Dumont Buchverlag
Anspruch
3 von 5
Humor
2 von 5
Lesespaß
2 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Das Luxuslexikon”

Ein Luxuslexikon? Tatsächlich. Pedantisch, kenntnisreich und alphabetisch geordnet listet der FAZ-Kolumnist Alexander Marguier Artikel von A wie Anzug über B wie Brille, F wie Fußballtisch, H wie High-Heel und S wie Schönheitsoperation bis hin zu T wie Tee und W wie Weltraum-Trip auf. Zu jedem angesprochenen Artikel vermittelt der Autor fundierte Kenntnisse. Der Leser wird über die wichtigsten Hersteller (Anderson & Sheppards bei den Anzügen) und einzigartige Qualität der Waren informiert („zudem ist bei guten Maßschuhen allein schon das Leder derartig hochwertig und teuer, dass kein Industriebetrieb damit arbeiten würde“). Ausführlich wird zumeist der Produktionsprozess des Luxusgutes skizziert, liegt in diesem doch die Abgrenzung zum Massenkonsum. Jedes Kapitel schließt mit den einschlägigen Internetadressen, damit der interessierte Leser sich sogleich am heimischen Bildschirm in die Welt der Luxusgüter begeben kann. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, die Informationen scheinen fundiert recherchiert.

Zitate

„Ein Kleid von Dior, das ist nichts anderes als der pure Luxus – der Traum von einer Welt der höchsten Verfeinerung. Nun könnte man fragen, warum eine britische Reinigungskraft für solch ein teures Kleidungsstück ausgeben möchte, wo es doch gewiss viel sinnvollere Verwendung gäbe. Aber wer diese Frage stellt, der hat vom Wesen des Luxus nicht viel verstanden. Denn Luxus bedeutet nach Höherem zu streben, die bedrückend eintönigen Ebenen des Massenkonsums hinter sich zu lassen, der Banalität den Rücken zu kehren.“

„Wenn Luxus im wohlverstandenen Sinne aber Verfeinerung bedeutet, dann muss man die Feinheiten schon kennen, um sie wertschätzen zu können. Dieses Buch soll eine kleine Hilfe dabei sein.“

„Wahre Hemden-Kenner haben für so etwas nur ein Lächeln übrig und schwören lieber auf das Kiton-Hemd aus Neapel – auch wenn sie die einzelnen Unterscheidungsmerkmale gar nicht benennen können. Wohl aber spüren: Ein Kiton-Hemd ist federleicht, extrem weich und macht vor allem jede Bewegung mit. Kurzum: Es umschmiegt den Körper wie ein sommerlicher Lufthauch. …Allerdings liegt der Grundpreis für ein einfaches Baumwollhemd schon bei rund 240 Euro, und das ist dann wirklich das Einstiegsmodell.“

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Informatives, gut geschriebenes Luxusgüter-Lexikon mit Schleichwerbung

3 von 5

Das Luxuslexikon tut das, was man von einem Lexikon erwartet. Es informiert über die Welt der Luxusgüter. Mit diesem Wissen gerüstet ist es dann auch Otto Normalo möglich, sich kenntnisreich über das ideale Oberhemd oder die richtige Uhr zu äußern. Nur bei der Auswahl des passenden Hotels gerät der Autor ins Schleudern, da die Hotelkultur der Belle Epoque leider im Untergang begriffen ist. Wer Glück hat, findet im Osten vielleicht noch ein Grandhotel, welches nicht saniert wurde, und sich so ursprünglichen Charme bewahrte. Zweifelsohne ist Lexikon routiniert geschrieben, die Artikel verstehen zu unterhalten. Und doch kommt einem schnell das Gefühl, es handele sich hier um Auftragsschreiberei, schlichte Werbung für das Marktsegment der Luxusgüter. Unterstrichen wird dieser Eindruck noch durch den Abdruck der jeweiligen Internetadressen und die nahezu aufdringliche Schwärmerei über qualitative Eigenschaften, die fast an Fernsehspots gemahnen. Man mag zum Luxus stehen, wie man will – eine Vorstellung der Artikel sollte vielleicht doch etwas weniger subjektiv geprägt sein. Und zudem – wollte Mensch sich nur allein die für das Mensch-Sein (denn ohne all diese Luxusdinge vegetiert der Mensch ja doch nur so dahin) grundlegenden Luxusgüter zulegen, dürfte dabei bei den meisten arbeitenden Menschen schon ein Lebensgehalt draufgehen – und dabei muss der Mensch ja auch noch leben. Die Rezensentin erholt sich von dem Luxus-Lexikon jetzt erst mal mithilfe einer Tasse Kaffee, natürlich zubereitet aus der einzig empfehlenswerten Kaffeesorte, dem Blue-Mountain-Kaffee, der mit 15 Euro für 125 Gramm ein echtes Schnäppchen ist – die Bestelladresse findet der geneigte Leser im Buch.

Fazit: Schlichtes Lexikon, hinter dem sich informationslastig verpackt und gut geschrieben wohl doch Schleichwerbung für das Marktsegment der Luxusgüter verbirgt.

ISBN10
3832161570
ISBN13
9783832161576
Dt. Erstveröffentlichung
2007
Broschierte Ausgabe
288 Seiten