Kleine Gartenschule: Gemüse

Autoren
Übersetzer
Walter Spiegl
Verlag
Könemann Verlag

Zusammenfassung zu “Kleine Gartenschule: Gemüse”

Die Kleine Gartenschule Gemüse ist ein klassisches Nachschlagewerk für den Gartenanbau in kleinem Maßstab. Nach einem kleinen Vorwort, in dem Hinweise zu Fruchtfolgen, Säuregrad, Dünger und Hochbeeten zu finden sind, aber auch Themen wie Pflanzen setzen und Gefäßkulturen angesprochen werden, folgt die alphabetische Vorstellung von 49 Gemüsesorten, angefangen von A wie Artischocke über G wie Gemüsekürbis und Gurke bis hin zu Z wie Zwiebel. Genannt werden pro Pflanze jeweils die botanischen Merkmale, die Anbaubedingungen gegliedert in Standort und Boden, die Kulturbedingungen, die in die Abschnitte Säen und Pflanzen, Düngen und Schäden aufgeteilt sind, um dann mit der Ernte abzuschließen. Spezielle „Extras“ erläutern eine Pflanze, wie beispielsweise die Kartoffel „Auf einen Blick“, hier findet der Gärtner die Arbeitsschritte über die Monate des Pflanzjahres hinweg verteilt. Auf den lexikalischen Teil folgt noch eine Fülle zumeist grafisch aufbereiteter Informationen. Es gibt eine Tabelle zum Thema „Gemüse frisch halten“, die über die richtige Aufbewahrung der einzelnen Gemüsesorten informiert. Eine weitere Übersicht liefert alles Wissenswerte zum Einfrieren von Gemüse. Auch eine Erntezeit-Übersicht ist dem Buch beigefügt. Nach so viel Wissenswertem wird am Schluss der Kleinen Gartenschule noch ein Fülle von Rezepten aus dem Hut gezaubert, die derart ausgewählt wurden, dass sich mit ihnen Gerichte zubereiten lassen, die sich sogar nach etlichen Monaten noch kalt oder wieder aufgewärmt servieren lassen, so dass man auch lange nach der Ernte noch in den Genuss von frischem Gemüse kommen kann. Das ganze Buch ist ausgiebig und ausgesprochen hochwertig bebildert.

Zitate

Gemüsegarten einrichten Ein Gemüsegarten kann groß oder klein, im Grundriß rund oder rechteckig sein. Worauf es wirklich ankommt, ist eine sonnige, windgeschützte Lage. Sträucher oder Stauden haben in einem Gemüsegarten nichts zu suchen, denn sie verbrauchen Wasser und Nährstoffe, die sie den Nutzpflanzen wegnehmen. Sehr schweren Lehmboden muß man tiefgründig umgraben, damit sich die Wurzeln ausbreiten können, und drainieren, damit das Wasser nach starken Regenfällen abläuft. Hochbeete sind eine gute Alternative.“

„Dünger Gemüsepflanzen brauchen regelmäßig Dünger. Düngen ausschließlich mit Kompost reicht nicht aus, weil darin nicht alle Nährstoffe enthalten sind. Im biologischen Anbau wird nur natürlicher Dünger eingesetzt, zum Beispiel Knochenmehl, Guano und Stallmist, die aber – ausgenommen Knochenmehl – nur wenig Phosphorsäure enthalten. Hier hilft man mit mineralischem Dünger nach, etwa mit Volldünger wie Blaukorn (z. B. Nitrophoska).“

„Billige Kunststofftöpfe können sich unter starker Sonneneinstrahlung verformen, und Tontöpfe trocknen rasch aus. Glasierte Keramikgefäße sind allen anderen vorzuziehen. Alle verwendeten Gefäße müssen aber ein Ablaufloch haben.“

Auszug aus den Erntezeit-Rezepten

Artischocken mit Knoblauch und Chilis
Grüne Curry-Paste
Chiliöl
Eingelegter Ingwer
Gumbo
Tomatenmark

Persönliche Bewertung

Nur bedingt zu empfehlen, da bei vielen Problemen Insektizide und Düngemittel empfohlen werden

3 von 5

Die kleine Gartenschule Gemüse von John Negus verspricht vielfältige Anleitungen, um erfolgreich Gemüse im eigenen Garten zu züchten. Einiges wird eingehalten. Die Pflanzenporträts sind umfassend, die Anleitungen zum Aufbewahren und Einfrieren ebenfalls. Was jedoch fehlt, sind all die kleinen Tipps und Hinweise, die gerade dem wenig erfahrenen Gärtner zu erfolgreicher Ernte verhelfen. Die einschlägigen Bemerkungen beispielsweise zu Sonne, Licht und Schatten sind viel zu kleingedruckt und zu knapp gehalten. Auch wird wenig bis gar nicht auf das Hauptproblem im Gemüsegarten, nämlich auf die vielen Schädlinge eingegangen. Bestenfalls wird empfohlen zu spritzen. Zu Schnecken, die in jedem Gemüsegarten eine Riesenplage sind, wird gar nichts gesagt. Und seien wir ganz ehrlich – niemand möchte gespritztes Gemüse essen, selbst dann nicht, oder gerade dann nicht, wenn es aus dem eigenen Garten kommt. Dann doch lieber das Bio-Gemüse aus dem Supermarkt. Insofern ist diese Gartenschule nur bedingt zu empfehlen, da ihr Nutzen für den Kleingärtner fraglich ist.

Fazit

Nur bedingt zu empfehlen, da bei vielen Problemen Insektizide und Düngemittel empfohlen werden und andere ernsthafte Hinweise zur Vorbeugung von Schäden am Gemüse irgendwie zu kurz geraten sind.

Originaltitel
A gardener's guide to vegetables
ISBN10
3829013868
ISBN13
9783829013864
Dt. Erstveröffentlichung
1999
Broschiert:
96 Seiten