Das Komplott

Autoren
Übersetzer
Bea Reiter
Imke Walsh-Araya
Verlag
Heyne Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Das Komplott”

Freiheit, Schutz und ein neues Gesicht – das sind die Forderungen, die der ehemalige Anwalt Malcolm Bannister an das FBI stellt. Im Gegenzug will er ihnen Informationen über den jüngsten Mord an einem Bundesanwalt liefern. In seinem vergangenen Leben wurde Bannister wegen Geldwäscherei zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt von der er inzwischen die Hälfte abgesessen hat. Dass er die Straftat gar nicht vorsätzlich begangen hat, interessierte damals niemanden. Er hatte zur falschen Zeit mit den falschen Mandanten zu tun und dafür musste er büßen. Die Strafe nahm Bannister alles, was sein Leben bis dahin ausmachte: Seine Ehe, seinen Sohn und seine Zulassung als Anwalt.

Seither zählt Bannister seine Tage im Gefängnis und wartet auf seine Chance in die Freiheit zu entkommen. Und eben diese Chance sieht er als der Bundesrichter Fawcett und seine junge Geliebte ermordet im Wochenendhaus des Richters aufgefunden werden. Das FBI tappt im Dunklen und Bannisters Angebot kommt auch ihnen gerade recht. Nach ein wenig Verhandlungen erklären sie sich nur zu gerne bereit, seine Forderungen zu erfüllen, um an den Namen des Mörders ranzukommen. Was das FBI nicht weiß: Bannisters Spiel mit den amerikanischen Behörden hat damit gerade erst angefangen…

Wichtige Charaktere

  • Malcolm Bannister bzw. Max Reed Baldwin
  • Vanessa Young
  • Nathan Cooley
  • Quinn Rucker
  • Victor Westlake

Zitate

„Wir bringen die übliche steife Vorstellung hinter uns, und der Direktor entschuldigt sich widerstrebend. Ich setze mich auf eine Seite des Tisches, meine fünf neuen Freunde auf die andere. Victor Westlake hat in der Mitte Platz genommen, Agent Hanski und ein neues Gesicht, Agent Sasswater, zu seiner Rechten. Links von Westlake sitzen zwei stellvertretende Bundesanwälte – Mangrum aus dem südlichen Bezirk von Virginia, Craddock aus dem nördlichen. Der Anfänger Dunleavy musste zu Hause bleiben.
Kurz nach Mitternacht waren ein paar Gewitter durchgezogen und Westlake beginnt die Besprechung mit den Worten: ‚Das Gewitter letzte Nacht war ganz schön heftig, finden Sie nicht auch?‘
Ich kneife meine Augen zusammen und starre ihn an. ‚Im Ernst? Sie wollen über das Wetter reden?‘
Das ärgert ihn maßlos, aber er ist ein Profi. Ein Lächeln, ein Räuspern und dann: ‚Nein, Mr. Bannister, ich bin nicht hier um über das Wetter zu reden. Mein Chef ist der Meinung, wir sollten einen Deal mit ihnen machen. Deshalb bin ich hier.‘
‚Großartig. Ja, es war ein heftiges Gewitter.‘
‚Wir würden gern Ihre Bedingungen hören.‘
‚Ich glaube, die kennen Sie schon. Wir wenden Rule 35 an. Wir unterschreiben eine Vereinbarung, alle zusammen, in der ich Ihnen den Namen des Mannes nenne, der Richter Fawcett getötet hat. Sie schnappen ihn, verhören ihn, tun, was Sie in solchen Fällen immer zu tun pflegen, und wenn eine Anklagejury entschieden hat, dass er vor Gericht gestellt wird, verlasse ich das Gefängnis. Am selben Tag. Ich werde aus Frostburg verlegt, dann verschwinde ich im Zeugenschutzprogramm. Keine Haftstrafe mehr, kein Vorstrafenregister, kein Malcolm Bannister. Der Deal ist vertraulich und wird irgendwo vergraben. Und er wird vom Generalstaatsanwalt unterschrieben.'“

Trailer zum Buch

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Leseprobe (PDF) beim Verlag

Persönliche Bewertung

Packender Verschwörungsroman mit überraschenden Wendungen!

4 von 5

Ein durch und durch typischer, guter Grisham-Roman. Die Spannung hält den Leser durchgehend in Atem. Immer neue Wendungen verwirren nicht nur die FBI-Beamten, sondern führen auch den Leser immer wieder auf die falsche Fährte. Verwirrend ist auch der Protagonist Malcolm Bannister selbst. Er ist alles andere als der stereotypische Gerechtigkeitskämpfer und mehr als einmal, kann sich der Leser nicht sicher sein, ob Bannister überhaupt der „Gute“ und nicht vielmehr ein egoistischer Bösewicht ist. Auch kämpft Bannister in keiner Weise gegen die Fehler im System an, die ihn und andere Unschuldige für lange Zeit hinter Gitter brachten.

Vielmehr schlägt er das System mit seinen eigenen Waffen ohne an eine bessere Welt glauben zu können. Wer also ein Plädoyer zur Weltverbesserung erwartet, wird wohl enttäuscht werden. „Die Schuld“ ist eher ein Buch, welches die Realität beschreibt ohne daran zu glauben, diese je verbessern zu können.Auch die anderen Charaktere bleiben über weite Teile undurchsichtig und man fragt sich ständig, wer wen als nächstes austrickst. Sie alle sind jedoch authentisch beschrieben und dem Leser sehr schnell vertraut.

Der Schreibstil ist wieder einmal auf ganzer Linie überzeugend. Klar und präzise passt er perfekt zur ernüchterten Erzählung eines vom Leben enttäuschten Mannes. Trotz der immer wieder durchblitzenden Ernüchterung verliert das Buch nie einen gewissen Humor. Die Art und Weise Bannisters den FBI-Beamten, auf die er auf seinem Weg in die Freiheit angewiesen ist, die Stirn zu bieten, bringt den Leser häufig zum Schmunzeln. Die Ich-Perspektive aus der der Roman geschrieben ist, bietet Grisham außerdem die Möglichkeit, den Leser an Bannisters Gefühlen teilhaben zu lassen. Dies gelingt ihm authentisch und gut, ohne Details zu verraten, die der Leser erst ein paar Seiten später erfahren soll.

Fazit

Ein spannender leicht zu lesender Roman! Gerade für Lesemuffel oder Grisham-Anfänger ist dieses Buch sicher ein guter Einstieg in die phantastische Welt der Bücher.

Originaltitel
The Racketeer
ISBN10
3453268172
ISBN13
9783453268173
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
448 Seiten