Blutiges Eis

Autoren
Verlag
Knaur Taschenbuch Verlag
Anspruch
2 von 5
Humor
2 von 5
Lesespaß
2 von 5
Schreibstil
2 von 5
Spannung
4 von 5

Bei Amazon ansehen

Zusammenfassung zu “Blutiges Eis”

Schauplatz ist die kanadische Provinz Ontario. In der Kleinstadt Alongquin Bay findet man eine von Bären zerfetzte Leiche. Detective John Cardinal und seine Kollegin Lisa Delorme beginnen zu ermitteln. Kurz darauf wird im Wald eine weitere Leiche gefunden. Schnell steht fest, dass es sich um die vermisste Ärztin Winter Cates handelt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden? Wo sind die Motive? Wer ist die erste Leiche überhaupt?

Ins Spiel kommen jetzt der CIA, der kanadische Geheimdienst und eine längst vergessen geglaubte terroristische Vereinigung, die FLQ, die im Kanada der 70er Jahre ihr Unwesen trieb. Alles dreht sich um die Oktoberkrise, während der ein kanadischer Minister entführt wurde. Wirklich kurios: einer der ehemaligen Terroristen leitet 30 Jahre später einen Kindergarten. Die Ermittlungen driften nun weit in die politische Vergangenheit  kanadischer Geschichte zurück. Die politischen Eliten der frankokanadischen Provinz scheinen in den Fall verstrickt zu sein. Zudem ist der Winter, in dem die Morde passieren, ungewöhnlich warm. Blitzeis und Tauwetter werden zum Problem.

Natürlich kommt auch die persönliche Entwicklung des Dectectiveduo`s nicht zu kurz. John Cardinal wird von seiner Vergangenheit verfolgt, immerhin hat er Gangstergeld unterschlagen, um seiner Tochter das Kollege zu bezahlen, zudem muss der Dectective sich noch um seinen alten Vater kümmern, der ohne Strom dasitzt, da das kanadische Stromnetz dem warmen Winter nicht gewachsen ist. Delorme hingegen quält sich mit ihrer als Rolle als überqualifizierte Frankokanadierin, die ihren Platz im Leben, und vor allem den Mann darin, noch nicht gefunden hat. Ohne zu viel verraten zu wollen – das Finale ist ausgesprochen rasant, inklusive Verfolgungsjagd im Tiefschnee.

Wichtige Charaktere

  • Detective John Cardinal
  • seine Kollegin Lisa Delorme

Zitate

„Es regnete schon wieder; selbst die Teenager hatten beschlossen, Feierabend zu machen. Delorme ließ sich für eine Weile die dicken eisigen Tropfen übers Gesicht rollen, während sie versuchte, den Arbeitstag zu sondieren. Doch der einzig klare Gedanken, den sie fassen konnte, war, dass sie, egal, wie lange sie diesen Job noch machte, und egal, wie lange sie lebte, niemals – und sie schrieb das Wort im Geiste kursiv -, dass sie niemals verstehen würde, wie Männer tickten.“

Weitere Bände mit John Cardinal und Lisa Delorme

„Gefrorene Seelen“

Persönliche Bewertung

Kanadischer Action-Krimi mit unangenehm machohaft brutal-simplem Unterton

2 von 5

Kurz gesagt: ein richtig schlechter Krimi, allein die richtigen Zutaten reichen nicht aus, auf die Mischung kommt es an. Besonders nervig: die primitiv machohaft brutal-fantasielose simple Art von Konversation, derer sich die männlichen Lebewesen die ganze Zeit über bedienen. Dazu sind die Frauen dann noch besonders einfühlsam und gefühlsbetont. Es gab Stellen, da mochte die Rezensentin, die Krimis der härteren Gangart sehr schätzt, das Buch am liebsten zur Seite legen, da ihr der Tonfall allzu unangenehm im Ohr klang, und ihr dann doch fast ein bisschen das Blut in den Adern gefror, bei der Frage: Welch beschränktes Weltbild existiert im Kopf eines Autors, der derartige Dialoge bzw. Monologe schreibt?

Fazit

„Wem bei diesem Krimi nicht das Blut in den Adern gefriert, hat ein Herz aus Stein.“ schreibt die Schweizer Illustrierte über den zweiten Krimi mit dem Dectective-Duo Delorme und Cardinal. Nun, diese Meinung muss man nicht teilen. Zwar sind alle Zutaten für einen guten Krimi vorhanden: es gibt rasante Szenen, vor allem zum Ende hin, es gibt eine ausgesprochen verwickelte Story, es gibt persönliche Dramatik und lange Entwicklungslinien, es gibt das deprimierende Wetter, welches wir so gut aus schwedischen Krimis kennen, dazu noch eine Handvoll Politik und Terroristen, auch eine gewisse Brutalität fehlt nicht, und doch hat die Rezensentin weder atemlose Spannung empfunden, noch ist ihr das Blut ist in den Adern gefrorenen.

Originaltitel
The Delicate Storm
ISBN10
3426507420
ISBN13
9783426507421
Dt. Erstveröffentlichung
2005
Taschenbuchausgabe
395 Seiten