Labyrinth der Geheimnisse (2) – Das Gruselkabinett der Gräfin

Autoren
Illustrator
Silvia Christoph
Verlag
Ravensburger Buchverlag
Anspruch
4 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Labyrinth der Geheimnisse (2) – Das Gruselkabinett der Gräfin”

Nachdem Kresse, Phil und Jago sich ihr Geheimversteck in Tradition der Löwenritter eingerichtet haben, erkunden Phil und Jago die unterirdischen Gänge mit der Tunnelbahn. Dabei entdecken sie im Labyrinth einen Hinweis auf den „Tunnelblitz“, der vielversprechender klingt als die langsame Lore. Kresse unterdessen demonstriert mit anderen Aktivisten vor dem Geschäft Metzel-Möbel, das gerade als Aktionsangebot mit Fuchsfell bespannte Hocker verkauft. Doch Kresses Versuche, die Kunden auf die qualvollen Zustände in Pelzfarmen aufmerksam zu machen, stoßen nicht auf großes Interesse. Die Besitzerin des Geschäftes, Gräfin von Metzel, eine von Pelz geradezu besessene Frau, hört ihr erst recht nicht zu, und so beschließt Kresse, mit der Unterstützung ihrer Freunde, die Gräfin persönlich aufzusuchen, um sie umzustimmen.

Zwar sind Phil und Jago wenig begeistert, sich für Kresses Tierschutzaktivismus einspannen zu lassen, doch erklären sie sich schließlich einverstanden, ihr zu helfen, als sie im Gegenzug verspricht, sich an der Suche nach dem „Tunnelblitz“ zu beteiligen. Ihre Pläne, das Bewusstsein der Gräfin für ihr schreckliches Tun zu wecken, fördern jedoch eine noch größere Ungeheuerlichkeit zutage: Nicht nur besteht das Haus der Gräfin in einem erheblichen Ausmaß aus toten Tieren aller Art. Die drei Freunde finden auch heraus, welch grausame Pläne der Gräfin kurz vor ihrer Vollendung stehen. Können die drei Freunde mit Hilfe des Tunnelblitzes die Tiere retten, die von der Gräfin zu einer Decke verarbeitet werden sollen?

Wichtige Charaktere

  • Karoline Weber, genannt “Kresse”
  • Jago Rotschmied
  • Philipp Knappe, genannt “Phil”
  • Gräfin von Metzel
  • Falk Schmotzky
  • Kresses Gecko Kiwi

Zitate

„Noch trug das Tier ein viel zu dünnes Sommerfell. Aber der Herbstwind, der leise am Fenster rüttelte, klang wie ein geflüstertes Versprechen.“

„Kresse brauchte keine Einladung: Sie stürzte sich auf den Vordersitz. Dabei stieß sie hart gegen Jago.
‚Ich sitze vorn‘, protestierte Jago. ‚Jungs sitzen immer vorn.‘
Kresse funkelte ihn nur an und hob drohend den Keil.
Jago zog den Kopf ein. ‚ist ja gut …‘ Er schwang sich auf den zweiten und Phil auf den dritten Sitz.“

Alle Bände der Reihe „Labyrinth der Geheimnisse“

1. Achterbahn ins Abenteuer
2. Das Gruselkabinett der Gräfin
3. Lauschangriff im Lehrerzimmer
4. Das Spektakel des Schreckens
5. Schurkenjagd im Schloss (Februar 2014)
6. Die Taucher im Teufelssee

Trailer zum Buch

Links

Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Aufregende Abenteuergeschichte mit einer Prise Tierschutzgedanken

5 von 5

In diesem zweiten Band erleben die drei Freunde ihr erstes richtiges Abenteuer, lösen ihren ersten Fall. Das Labyrinth ist entdeckt, Kresse, Phil und Jago sind vorgestellt, und so konzentriert sich der Autor nun darauf, seine Protagonisten die unterirdischen Geheimgänge und -kammern näher erkunden zu lassen und ihr erstes Verbrechen aufzudecken. Angesichts der aufregenden unterirdischen Welt liest sich die Geschichte um die Suche nach dem Tunnelblitz und die Verfolgung der Gräfin von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd.

Matthias von Bornstädts Sprache ist einfach zu lesen und lässt stellenweise das poetische Talent des Autors erkennen, von dem man gern mehr lesen würde. Dank eines großen Anteils an wörtlicher Rede, moderner Sprache, den auflockernden Illustrationen von Silvia Christoph und den Rätselfragen dürfte das Buch auch ungeübtere Leser der Zielgruppe nicht überfordern. Kurze Kapitel tun ein Übriges, die Geschichte in gut verdauliche, überwiegend humorvolle Lesehappen aufzuteilen. Da Kresse in dieser Geschichte den Impuls gibt, fokussiert der Erzähler hauptsächlich auf sie, begleitet zu Beginn jedoch auch Jago, als er sich nicht in Begleitung seiner Freunde befindet.

Sehr erfreulich ist auch in diesem zweiten Band, dass Kresse nicht zum weiblichen Anhängsel des Trios verkommt, sondern sie klischeefrei als mutiges Mädchen dargestellt wird, das sich von den Jungs nichts sagen und in keine Rolle drängen lässt. Ja, sie ist sogar mutiger als Phil, der sich eher zögerlich in das höchst bedrohliche und beklemmende Abenteuer stürzt. Positiv ist auch, dass sich der Autor durch Kresse eines noch immer in der breiten Masse umstrittenen Themas widmet: Er zeigt auf, welch grausame und unwürdige Bedingungen in Pelzfarmen herrschen – angesichts der Tatsache, wie viele Mütter von Kindern sicherlich noch immer Pelze tragen, durchaus mutig, denn es ist anzunehmen, dass sie sich nach diesem Buch die eine oder andere unangenehme Frage gefallen lassen müssen. Zwar sind es am Ende bedrohte Wildtiere, die gerettet werden, doch geht es zu Beginn um keine bedrohte Art, sondern um „gewöhnliche“, dafür gezüchtete Füchse, auf deren sinnloses menschenverursachtes Elend aufmerksam gemacht wird. Diese Tatsache sollte trotz des Umstands, dass sich Kresse und ihre Mitstreiter wie die berüchtigten Passanten „belästigenden“ Aktivisten aufführen, bei den Lesern ins Bewusstsein dringen, und das ist gut so!

Fazit

Der zweite Band der Reihe überzeugt durch seinen Humor und packende Spannung bis zur letzten Seite. Der Autor wagt sich zudem an ein wichtiges Thema heran, indem er auf das Elend der „Pelztiere“ aufmerksam macht und es durch Kresse kritisch hinterfragen lässt. Nebenbei gelingt ihm der Spagat zwischen moderner Technikaffinität (Smartphone) und traditioneller „altmodischer“ Technik (Kompass).

ISBN10
3473405027
ISBN13
9783473405022
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
144 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 9 Jahren