Robinson Crusoe

Autoren
Übersetzer
Lore Krüger
Verlag
Aufbau Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Robinson Crusoe”

Robinson Crusoe, der schiffbrüchige Seemann, ist – wie viele Romanhelden – zu einer weltbekannten Figur avanciert. Der in Not geratene Seefahrer verbringt als einzig Überlebender fast dreißig Jahre einsam auf einer Insel. Sein bewegtes Leben, ehe er auf der Insel vor Amerikas Küste zum Selbstversorger wird, hat seine Wurzeln im englischen York, von wo aus er – entgegen dem Rat seines Vaters – zur See fährt und sich bis nach Brasilien durchschlägt, wo er mit dem Anbau von Zucker zu Wohlstand kommt. Als er den florierenden Zuckeranbau schließlich mit Hilfe von Sklaven erweitern will, erleidet er im karibischen Meer Schiffbruch. Mit viel Geschick versteht er es, sich am Leben zu halten – er baut sich eine Unterkunft aus dem Naturmaterial, das er auf der Insel vorfindet. Nach zwölf Tagen errichtet er ein Kreuz, auf dem er das Datum seiner Ankunft markiert – den 30. September 1659. Fortan hält er seine Erfahrungen schriftlich fest. Eines Tages erkrankt er schwer – nach seiner Genesung beschäftigt er sich intensiv mit der Bibel, die er beim Schiffbruch retten konnte. Als er irgendwann unvermittelt auf menschliche Spuren stößt und einen Mann antrifft, den er schließlich vor der Verfolgung durch Kannibalen retten kann, nennt er diesen nach dem Tag der Rettung – Freitag. Daniel Defoe lässt seinen Romanhelden Robinson Crusoe von Anfang an selbst erzählen, und der Leser kann gespannt sein, wie sich Robinson und Freitag weiter auf der Insel im täglichen Kampf ums Überleben durchschlagen.

Wichtige Charaktere

  • Robinson Crusoe, eigentlich Robinson Kreuznaer
  • Robinsons Eltern
  • seine beiden Brüder
  • Freitag, Robinsons Gefährte
  • Robinsons Ehefrau und seine drei Kinder

Interpretation

Daniel Defoe wurde wahrscheinlich durch die Desertation eines schottischen Matrosen im Dreißigjährigen Krieg zu seinem faszinierenden Roman inspiriert. Robinson Crusoes Lage ist nach dem Schiffbruch eigentlich aussichtslos, doch er, der sich bereits zuvor als kluger Geschäftsmann hervortut, versteht es auch in der Einsamkeit der Natur zu überleben. Mehr noch, er setzt die Idee, Ziegen zu züchten, erfolgreich um, und tut damit mehr, als zum Überleben nötig wäre. Beim Lesen wächst zunehmend Bewunderung für die Zähigkeit des Seemanns, für seinen Erfindergeist und seinen Überlebenswillen. Als er im Fieber wirr träumt, beginnt er danach, seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben: Er ist dankbar, dass es ihm gelingt, Getreide anzubauen und richtet seinen Dank beim täglichen Bibellesen an Gott. Sein Schicksal vergleicht er mit Hiob, der von Gott schwer geprüft wurde und alles verlor. Robinson Crusoe plagt sich auch mit Schuldgefühlen, da er einst seinem Vater nicht gehorcht hat und empfindet seine missliche Lage als Bestrafung Gottes. Doch im Neuen Testament findet er auch andere Antworten, die er den Lesern seiner Aufzeichnungen weitergeben will: „Und dies sei für alle meine Leser gesagt: daß, wenn sie zur Erkenntniß der Wahrheit gekommen sind, sie die Erlösung von der Sünde als einen viel größeren Segen empfinden werden als die Befreiung aus der Trübsal.“ Defoe lässt die Leser neben den äußeren, beschwerlichen Umständen, auch an einer inneren Entwicklung seines Romanhelden teilhaben.

Persönliche Bewertung

Ein eindrucksvolles und spannendes Buch

5 von 5

Daniel Defoes Roman aus dem Jahr 1719 (englische Originalausgabe) ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben. Robinson Crusoe erzählt aus der Ich-Perspektive, so dass der Leser von der ersten Zeile an schnell im Geschehen ist. Die Abenteuerlust, die den jungen Robinson packt und den es gegen den Willen seines Vaters zur Seefahrt zieht, reißt die Leser mit und lässt ihn schnell Sympathie zu dem Romanhelden entfalten. Wie sich Robinson auf der einsamen Insel erfinderisch durchschlägt und mit immer neuen Ideen das beschwerliche Dasein leichter macht, zieht jeden in seinen Bann und regt die eigene Phantasie an. Auch die wachsende Freundschaft zwischen ihm und Freitag ist ein wertvoller Bestandteil des Buches. Der Roman kann jeden ermutigen, auch aus ausweglosen Situationen das Beste zu machen – Robinson Crusoe hat es eindrucksvoll vorgelebt. Defoes Sprache ist sehr bildlich, so dass sich die Leser bestens vorstellen können, was Robinson vor seinem Schiffbruch und auf der einsamen Insel alles erlebt hat. Nicht zuletzt übt das exotisch anmutende Inselleben eine große Faszination aus, ebenso wie die oft philosophischen Gedankengänge, die Defoe seinem Romanhelden in den Mund legt. Da Crusoe nicht von Anfang an alles gelingt, und er viel Erfahrungen sammeln muss, wird der Leser ermutigt, dass mit jedem kleinen Fortschritt das Selbstvertrauen wächst – diese Lebensweisheit gilt für jeden, nicht nur für Robinson Crusoe.

Fazit

Robinson Crusoes Lebensgeschichte gehört zu den unbedingt lesenswerten Klassikern. Lebendig und bilderreich erzählt der Autor Daniel Defoe die bewegte Lebensgeschichte des schiffbrüchigen Seemanns, der 28 lange Jahre auf einer einsamen Insel vor Amerika überlebt hat und sich viel praktisches Wissen angeeignet hat, das ihn am Leben hält. Sein Gefährte Freitag und seine vielschichtigen Gedankengänge runden den Roman zu einem bemerkenswerten Buch ab.

ISBN10
3746626129
ISBN13
9783746626123
Dt. Erstveröffentlichung
2010 (1720)
Taschenbuchausgabe
576 Seiten