Zilly und der Riesenkürbis

Wie nicht anders gewohnt, verzaubert das Duo Paul/Thomas seine Leser auf ein Neues mit einer Geschichte um die Zauberin Zilly. Was es dazu braucht sind kreative Ideen und verrückte Wendungen und die nicht zu verwechselnden Illustrationen im typischen Korky Paul Stil. Beides hat dieses Buch.

Autorin Thomas schafft es mit der Figur der Zilly, Kinder mit auf eine lustige und spannende Reise in die Welt des Gärtnerns zu nehmen. Hier werden Kinder mitfiebern, was wohl als nächstes passiert und sich über die Einfälle der Zauberin amüsieren und staunen. Neben ihrem reinen Spaß- und Spannungscharakter hat die Geschichte aber noch zahlreiche Aspekte, über die man mit Kindern reden kann: Das Essen von Gemüse (eine Identifikationsfigur wie Zilly mag Gemüse!), den Anbau und das Wachstum der Pflanzen (Stichwort: Gärtnern mit Kindern), Ungeduld oder kreative Lösungsansätze wie z.B. das Verschenken von überzähligen Dingen (Zilly verkauft den Kürbis nicht). Selbst Ironie kann man anhand von Zingaros Nicht-Hilfe beim Gemüseanbauen erklären!

Kongenial nimmt Korky Paul die Vorlage von Thomas auf und arbeitet mit ihr in seiner ihm eigenen schelmischen Art (da fällt einem Astronauten schonmal ein Kürbis auf den Kopf). Neben dem bekannten Getier, welches sich immer durch die Bilder der Zilly-Bücher wimmelt, haben in dieser Geschichte außerdem Schnecken, Raupen und Kaninchen ihren Auftritt. Es ist eine wahre Freude, sich die Gesichtsausdrücke anzuschauen, die Paul ihnen gezeichnet hat. Selten hat man Kaninchen grimmiger und erboster dargestellt gesehen, wenn sie beim Abknabbern der Gemüsepflanzen gestört werden. Darüber hinaus ist die Darstellung der männlichen Zauberer sehr erfrischend. Sie sehen nämlich genau so gekleidet aus wie die weiblichen (tragen also Rock und Absatzstiefel), und unterscheiden sich lediglich durch einen Bart im Gesicht. Wie so vieles in seinen Bildern erkennt man vieles erst beim zweiten oder dritten Blick. Paul zeichnet sich einfach selbst beim Zeichen von Zilly ins Bild, die ihm Porträt steht – einfach genial!