Zilly, die Zauberin

Autoren
Illustrator
Korky Paul
Übersetzer
Barbara Haupt
Verlag
Beltz und Gelberg

Zusammenfassung zu “Zilly, die Zauberin”

Zilly, die Zauberin lebt in einem komplett schwarzen Haus mitten im Wald. Das Haus ist nicht nur von außen, sondern auch von innen komplett schwarz, mitsamt der Einrichtung. Da bei Zilly auch der schwarze Kater Zingaro wohnt, hat sie Schwierigkeiten sich nicht aus Versehen auf ihn draufzusetzen oder über ihn zu stolpern, wenn er seine grünen Augen schließt und somit vollkommen mit dem Haus verschmilzt. Als Zilly eines Tages böse stürzt, reicht es ihr und sie zaubert Zingaro kurzerhand grasrün. Doch spätestens als sie ihn wiederum im Garten nicht erkennt und im Rosenbusch landet, erkennt sie, dass es eines Zauberspruchs bedarf. Sie zaubert den Kater zu dessen Entsetzen kunterbunt. Sogar die Vögel lachen ihn aus. Als Zingaro nicht mehr aus der Baumkrone, in die er sich gekränkt zurückgezogen hat, herauskommen will, versteht Zilly, dass sie zu weit gegangen ist und dass es eine andere Lösung für ihr Problem geben muss…

Wichtige Charaktere

  • Zilly, die Zauberin
  • Kater Zingaro

Zitate

„Zilly, die Zauberin wohnte in einem schwarzen Haus, tief im Wald. Das Haus war außen schwarz und innen schwarz.
Die Teppiche waren schwarz.
Die Sessel waren schwarz.
Das Bett war schwarz, und es hatte schwarze Laken und schwarze Decken. Selbst das Badezimmer war schwarz.“

„Eines Tages, nach einem bösen Sturz, beschloss Zilly, etwas zu unternehmen. Sie schwang ihren Zauberstab, und – ABRAKADABRA! – Zingaro war nicht mehr schwarz, sondern grasgrün!“

Alle Bände der Zilly Reihe

Zilly, die Zauberin
Zilly im Winter
Zilly fliegt wieder
Zilly und der Zauber-Computer
Zilly und ihr Zauberstab
Zilly und der kleine Drache
Herzlichen Glückwunsch, Zilly!
Zilly und der Fliegende Teppich
Zilly im Weltraum
Zilly und der Riesenkürbis
Zilly und der echte Dinosaurier
Zilly macht Ferien
Zillys Piratenabenteuer
Zilly und der böse Roboter

Links

Leseprobe (PDF) im englischen Original
Englischsprachige Website zu den Büchern

Persönliche Bewertung

Gelungener Auftakt zu einer Bilderbuchreihe, die längst Kultstatus genießt!

5 von 5

Der erste Band der Zilly-Reihe ist erstmals 1989 im Parabel Verlag auf Deutsch erschienen. Bei Beltz & Gelberg hat er ein anderes Cover bekommen und wurde neu aufgelegt. Um die Reihenerscheinung zu vereinheitlichen, wurden auch die Schrift und Farbe des Titels verändert. Wie es früher einmal aussah, kann man aber noch am innenliegenden, beibehaltenen alten Schriftbild des Titelblatts erkennen. Auch das spätere Markenzeichen der Reihe, die von Kindern selbst gestalteten Umschlaginnenseiten sind noch nicht vorhanden. Dies alles sind aber lediglich einige formale Vergleiche, die nicht die Qualität und das Potenzial von Zilly und ihrem Kater Zingaro betreffen. Denn beide können in ihren Rollen schon in diesem ersten Band voll überzeugen.

Da ist zum einen die liebenswürdige Zauberin, die zum Zauberstab greift, wenn sie nicht weiter weiß, sich aber gerade dadurch des Öfteren weiteren Schwierigkeiten gegenübersieht, und zum anderen ihr oft bemitleidenswerter Kater, der in jedem Band auf irgendeine Art Zillys Zauberkünste zu spüren bekommt. Dass Zilly und Zingaro in einem alten Haus tief im Wald wohnen, rundet das faszinierende Setting ab. Möchte man irgendetwas unpassend finden, so vielleicht die Tatsache, dass der Ausgang der Auftaktgeschichte keine nachhaltigen Auswirkungen auf die weiteren Bände hat. Denn das am Ende bunte Haus zeigt sich in den Folgebänden wieder schwarz wie eh und je…

Die Geschichte ist durch Zillys Zauberei lustig, und bis zum Ende werden Kinder sich fragen, wie die Zauberin es schaffen wird, ihr und vor allem das Problem ihres Katers zu lösen. Pädagogisch wertvoll ist der Band bei näherer Betrachtung durch den Wandel, den Zilly erlebt. Sie versteht am Ende, dass sie es übertrieben und ihrem Kater Unrecht zugefügt hat. Nie steht außer Frage, dass sie ihn liebt, auch wenn sie zwischenzeitlich einen kleinen Wutausbruch bekommt. Doch sieht sie ihren Fehler ein, den Kater für ihr Problem verantwortlich zu machen. Schließlich kann er nichts dafür, dass sein Fell schwarz ist. Die Lösung des bunten Hauses, die gefunden wird, ist eine Lösung, unter der wirklich niemand leiden muss. Hier erhalten Leser und Vorleser ein Beispiel, ihr eigenes Verhalten zu überdenken, wenn es anderen schadet.

Die charakteristischen Illustrationen von Korky Paul, die viel zum Charme der Zilly-Bücher beitragen, überzeugen wie immer, auch wenn sie sich in diesem ersten Band, was ihre „Wimmeligkeit“ betrifft, noch sehr zurückhalten. Manchmal findet man aber doch Würmer oder anderes Schlangengetier, und das viktorianische Haus mit all seinen Gegenständen bietet das perfekte Maß an Schauer, ohne zu sehr zu gruseln. Nur die Zigarette im Mund der Schlange hätte Korky Paul angesicht all der Problematiken wie Tierversuche gerne weglassen dürfen.

Fazit

Der Auftakt zu einer ungemein liebenswerten, unkitschigen Zauberinnen-Buchreihe, bei der einem der Kater schon von der ersten Geschichte an ein wenig leid tut, weiß man, was noch alles auf ihn zukommt. Korky Pauls Bilder sind nicht nur lustig, sondern schaffen genau die perfekte Mischung aus düsterer Hauskulisse und bunter Zauberin!

Originaltitel
Winnie the Witch
ISBN10
3407770154
ISBN13
9783407770158
Dt. Erstveröffentlichung
1989
Gebundene Ausgabe
32 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 4 Jahren