Shadowlands (1)
Zusammenfassung zu “Shadowlands (1)”
Nur knapp entkommt Rory dem Serienkiller Steven Nell, den sie vorher als etwas schrulligen aber sympathischen Mathelehrer kannte. Von der FBI-Agentin Messenger erfährt sie, dass Nell eigentlich Roger Krauss heißt, bereits 14 Mädchen ermordet hat und schon lange vergeblich vom FBI gesucht wird. Da Nell aka Krauss niemals aufgibt, ist Rory in großer Gefahr. Mit ihrem Vater und ihrer Schwester wird sie auf eine von der Außenwelt weitgehend abgeschnittene Ferieninsel geschickt, nach „Juniper Landing“. Schon während der Fahrt wird sie von Albträumen geplagt, auch vor Ort in ihrem neuen vorübergehenden Zuhause lassen sie die Erinnerungen an den versuchten Mord nicht los.
Rorys Schwester Darcy findet sich schnell mit der Situation ab und freut sich über die attraktiven Surfer-Jungs, darunter besonders ein Junge namens Joaquin. Dieser interessiert sich, wie seine Freunde auch, jedoch deutlich mehr für Rory. Sein Freund Tristan, der Sohn der Bürgermeisterin, scheint Rory sogar zu beobachten. Als nacheinander ein Straßenmusiker und ein Feriengast, mit dem sich Rory angefreundet hatte, verschwinden, und sich kaum jemand an sie zu erinnern scheint, beginnt Rory zunehmend sich bedroht zu fühlen. Sie hört Steven Nells Stimme, hört das Lied, das er schon in der Schule gern gepfiffen hat, und entdeckt regelmäßig Zeichen, die sie an ihn erinnern. Niemand nimmt ihre Ängste ernst, doch Rory weiß, dass Nell sie aufgespürt hat…
Wichtige Charaktere
- Rory Miller
- ihre Schwester Darcy
- ihr Vater
- Steven Nell aka Roger Krauss
- Joaquin Marquez
- Tristan und Krista Parrish
- Aaron
- Olive
- Lauren, Bea, Fisher und Kevin
- Agent Messenger
Zitate
„Mir war extrem seltsam zumute. Als stünde ich am Rande von etwas, und ich wusste nicht, ob es gut oder schlecht sein würde.
‚Mann. Das ist so ziemlich der heißeste Typ, den ich je gesehen habe‘, sagte Darcy, während mein Vater auf ein Schlagloch in der Straße zuhielt. ‚Vielleicht war es gar nicht so verkehrt, dass wir aus Princeton geflohen sind.‘
Ich gab ihr keine Antwort, sondern drehte mich lieber noch einmal um und sah mir die Gruppe an. Sie fixierten immer noch unseren Wagen. Und sie starrten weiter, bis wir schließlich den Hügel hinunterfuhren.“
„‚Rory…‘
Ich richtete mich kerzengerade im Bett auf. Mein Blick wanderte durch den Raum, der mir immer noch fremd war, in die dunklen Ecken, zu den verzerrten Schatten. Jemand hatte meinen Namen geflüstert.
‚Rory Miller!‘, säuselte die Stimme noch einmal. ‚Kommt Rory Miller bitte raus und spielt mit mir?‘
Ich warf die Bettdecke zur Seite, meine nackten Füße berührten den kühlen Holzboden. Ich rannte durch mein Zimmer und überzeugte mich davon, dass ich allein war, doch die Stimme flüsterte wieder.“
Alle Bände der Shadowlands-Trilogie
1. Shadowlands
2. Hereafter (bisher erst auf englisch erschienen)
3. Endless (bisher erst auf englisch erschienen)
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Persönliche Bewertung
Spannungsvoller Thriller entwickelt sich zu diffuser Teenager-Geschichte
Der Einstieg in die Handlung erfolgt nicht ungewöhnlich aber effektvoll mit dem Aufeinandertreffen von Mörder und Opfer. Erzählt wird dieses Kapitel aus der Sicht des Täters von einem personellen Erzähler. Erst ab Kapitel zwei schildert der Ich-Erzähler aus Sicht des Opfers die Geschichte, hier und dort von kurzen Kapiteln unterbrochen, in denen wieder der Mörder zu Wort kommt. Sprachlich bewegt sich die Geschichte, trotz der nicht mehr ganz jungen Zielgruppe ab 14 Jahren, der durchaus einiger Anspruch zugetraut werden darf, auf einem einfachen Niveau. Dies sorgt zwar dafür, dass sich das Buch flüssig und zügig durchlesen lässt, dürfte anspruchsvollen Lesern jedoch nicht genügen. Mehr Vielfalt in der Sprachwahl und deskriptiviere Bildsprache hätten der Spannung keinesfalls geschadet.
So fesselnd die Geschichte auch beginnt mit der Verfolgung, der Erkenntnis, dem Täter entkommen aber dennoch nicht außer Lebensgefahr zu sein, den Albträumen, die in den ersten Fällen sehr real wirken, den beklemmenden Ahnungen und Hinweisen der Hauptfigur, es mischt sich zunehmend der ganz normale Teenager-Alltag in die Handlung. Der inhaltliche Anspruch ist zwar stellenweise durch die Rückblicke auf den Tod der krebskranken Mutter und dem Fokus auf Rorys Gefühlsleben gegeben, überwiegend möchte die Geschichte jedoch vor allem unterhalten und passt sich der oberflächlichen Lebenswelt mit Parties und Jungs an, mit der sich viele Leserinnen sicherlich identifizieren können. Einblicke in das Denken des Serienmörders geben der Handlung einen interessanten Aspekt, bleiben jedoch auch hier relativ oberflächlich.
Das Ende dieses ersten Bandes dürfte viele Leserinnen überraschen, möchte jedoch nicht so recht zur Erwartung an einen Thriller und ein finales Messen mit dem Serienmörder passen. Nichts auf dem Cover, im Klappentext oder Inneren weist darauf hin, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, diese Erkenntnis fördert erst die Recherche zutage. Es hätte die Erwartungshaltung sicherlich deutlich verändert, wäre dieser Umstand beim Lesen bekannt. Das recht unbefriedigende und surreale Ende erscheint so in einem anderen Licht, jedoch bleibt der Eindruck, dass das Ende und verschiedene Begebenheiten zuvor recht unglaubwürdig sind.
Fazit
Nach einem hochspannenden Einstieg in die Handlung und dem interessanten beklemmenden Perspektivwechsel vermag es die Geschichte leider nicht, die geweckten Erwartungen aufrecht zu erhalten. Es mag der Zielgruppe geschuldet sein, dass ein Großteil der Ereignisse sich auf das normale Teenagerleben bezieht, der Spannung ist es jedoch leider nicht zuträglich. Das Ende lässt die Leser verwirrt und sicherlich oft unzufrieden zurück, es bleibt abzuwarten, wie die Folgebände die Wendung aufgreifen, die „Shadowlands“ vom recht realistischen Thriller zu einem surrealen Roman werden lassen.
- Originaltitel
- Shadowlands Book 1
- ISBN10
- 3649616645
- ISBN13
- 9783649616641
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2015
- Gebundene Ausgabe
- 304 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 14 Jahren