Koriandergrün und Safranrot

Autoren
Übersetzer
Karin Dufner
Verlag
Knaur Taschenbuch Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Koriandergrün und Safranrot”

Maya ist ein Mädchen, das als Tochter einer wohlhabenden indischen Familie zur Welt kommt. Zusammen mit ihrem Bruder Satchin und ihren Eltern Nalini und Raul sowie ihrer Großmutter wächst sie behütet und glücklich auf, bis ihr Vater geschäftlich nach London muss. Er bleibt lange, und schließlich lässt er seine Familie nachkommen. Sie ziehen in ein großes Haus in London wo sich die Kinder relativ schnell einleben, das einheimische Essen und die Gebräuche schätzen lernen und mit dem Rassismus einiger Mitschüler, die sie als schmutzige „Pakis“ beschimpfen, umzugehen lernen. Nur ihre Mutter fühlt sich sehr fremd, vermisst Indien und ihre Mutter, die nicht mitkommen wollte. Sie gibt sich alle Mühe sich anzupassen und mit dem neuen Leben zu arrangieren, denn ihr Mann verspricht ihr, dass ihr Aufenthalt in England nicht von Dauer sein wird.

Doch dann erfährt Nalini plötzlich, dass ihr Mann eine andere Frau hat und sie verlassen hat. Sie muss aus dem Haus ausziehen, alle Möbel verkaufen und mit ihren Kindern in ein schmutziges Zimmer im Haus der Irin Maggie einziehen, deren Bruder Nalini ihre indischen Lebensmittel brachte und der der Familie helfen möchte. Ihren Kindern erzählt sie der Vater sei heldenhaft gestorben, um ihnen die Enttäuschung zu ersparen, die sie selbst empfand, als ihr eigener Vater die Familie im Stich ließ. Um die Miete und das Essen bezahlen zu können, fängt Nalini in der nahegelegenen Fabrik als Näherin an und arbeitet sechs Tage die Woche, sodass sich Maggie um die Kinder kümmern muss. Als Tom und Maggie ihr zu einer Geschäftsidee verhelfen, kündigt sie ihre Arbeit in der Fabrik und beginnt mit der Heimproduktion von Pickles, die Tom zu ihren Kunden ausfährt. Als die Geschäfte besser laufen, zieht sie in eine größere Wohnung um und lässt weiter Maggie für sich arbeiten. Und dann lernt sie Ravi kennen, einen ihrer besten Kunden, der ihr einen Heiratsantrag macht, und ihr Leben nimmt einmal mehr eine unvorhergesehene Wendung…

Wichtige Charaktere

  • Maya Kathi
  • Mayas Mutter Nalini, „Amma“
  • Mayas Vater Raul, „Achan“
  • Mayas Oma, „Ammamma“
  • Mayas Bruder Satchin
  • Maggie und ihr Bruder Tom
  • Mayas Schwester Ammu
  • Ravi
  • Suri
  • Marcos

Zitate

„Die Kunst, ein Gericht zusammenzustellen, ist Zauberei, und wenn man es richtig macht, kann das Ergebnis auch das härteste Herz erweichen. Meine Mutter pflegte immer zu sagen, dass man Zauberkräfte habe, wenn man mit Dingen arbeitete, die man liebte. Doch wenn man die Zutaten falsch kombinierte oder mit bösen Absichten zu Werke ginge, könne das katastrophale Folgen haben. So machten wir uns mit Leidenschaft an die Arbeit und waren überzeugt davon, dass die Kathis ihren Wohlstand der Liebe und Dankbarkeit schuldeten, mit der wir ihre Mahlzeiten zubereiteten. Gerade die richtige Menge Kreuzkümmel, um den Appetit anzuregen, eine Zimtstange, um Würze und Bewegung in Stillstandsphasen des Lebens zu bringen, Zitronensaft, um Konflikte auszuräumen, Chili, um Schmerzen zu lindern, und Turmeric gegen Herzbeschwerden. Frisch gepflückte Korianderblätter halfen gegen schlechte Laune und für klares Nachdenken, scharf gepfefferter Rasam wärmte die Seele auf, und Kokosflocken wirkten in vielen Speisen beruhigend und tröstend. Aus gestoßenen, tagelang eingeweichten Linsen entstand ein Teig für weiche Pfannkuchen, die mit in der Pfanne gebratenen und mit Masala gewürzten Kartoffeln gefüllt für ein Gefühl des Stolzes und der Beständigkeit sorgten. Wachsbohnen in einem Gemüse-Thoran versprachen Langlebigkeit und Wohlstand.“

Persönliche Bewertung

mitreißende und lebensnahe Familiengeschichte aus Indien

5 von 5

Eine wunderschön erzählte Geschichte voller Spannung und Zauber, Drama und lebensnaher Charaktere. Die wechselnde Erzählperspektive ermöglicht dem Leser die Geschichte aus zwei Blickwinkeln – dem der Mutter Nalini und der Tochter Maya – zu beleuchten. So gibt es keine eindeutig guten oder schlechten Charaktere, es ist alles eine Frage des Standpunktes und des Wissens, das der Einzelne über die jeweiligen Menschen hat. Die Weisheit der Mutter mit ihren schmerzhaften und schönen Erfahrungen, ihr Wissen über die Menschen und ihr Versuch ihren Kindern auch unter widrigsten Umständen das bestmögliche Leben zu ermöglichen ist genauso anrührend wie die etwas kindliche Naivität der Tochter, die mit zunehmendem Alter dem Wissen über die tatsächlichen Hintergründe weicht. Zusammen mit Mutter und Tochter taucht der Leser in eine ganz andere Welt ein, erlebt hautnah die Chancen und Probleme der Armut und des Verrats durch die Nächsten. Eine großartige Urlaubs- und Wochenendlektüre, die den Duft der orientalischen Gewürze in das heimische Wohnzimmer trägt!

Originaltitel
One Hundred Shades of White
ISBN10
3426636581
ISBN13
9783426636589
Dt. Erstveröffentlichung
2007
Taschenbuchausgabe
384 Seiten