Gregor und das Schwert des Kriegers (5)
Zusammenfassung zu “Gregor und das Schwert des Kriegers (5)”
Dieser fünfte Band der Gregor-Reihe beginnt mit der „Prophezeiung der Zeit“, die von einem Krieg im Unterland kündet und davon, wie die Prinzessin ein Rätsel löst – und mit der Zeile „Ist der Krieger endlich tot“ Gregors eigenen Tod voraussagt, denn er ist „der Krieger“. Trotzdem kann er nicht davon fliehen und in seine Welt zurückkehren, denn seine Mutter liegt noch immer im Krankenhaus, von der Pest (siehe dritter Band) gezeichnet und zu schwach für die Reise. Außerdem kann er seine Freunde im Unterland nicht im Stich lassen, selbst wenn dies seinen eigenen Tod bedeutet.
Nachdem er und einige Verbündete (im vierten Band) den grausamen Tod vieler Mäuse mit ansehen mussten, die von den Ratten unter der weißen Ratte, dem „Fluch“, ermordet wurden, und andere Mäuse retten konnten, kehrte Gregor nach Regalia zurück. Von Luxa und den verbliebenen Kämpfern gibt es keine Nachricht und Gregor macht sich Sorgen. Solovet, Vikus‘ Frau, die ursprünglich angeklagt war da sie die Ausbreitung der Pest zu verschulden hatte, ist als Heeresführerin im Krieg eingesetzt worden. Gregor widersetzt sich ihren Befehlen und kehrt mit seiner Fledermaus Ares in die Feuerländer zurück, wo er direkt in ein Kriegsgebiet gerät. Er hilft Luxa, Ripred und einigen Verbündeten im Kampf gegen die Rattenarmee.
Zurück in Regalia sieht sich Gregor Solovets Zorn gegenüber, die ihn in eine dunkle kalte Zelle einsperrt, um ihn gefügig zu machen. Der einzige Vorteil seiner deprimierenden Situation: Gregor schafft es endlich, die Ultraschallortung anzuwenden, die ihm Ripred seit seinem ersten Besuch vergeblich versuchte beizubringen. Schließlich rettet ihn Luxas Schwester Nerissa aus dem Kerker. Gregors kleine Schwester Boots soll unterdessen den Krallencode der Ratten entschlüsseln, denn die Prophezeiung besagt, dass dies der Schlüssel zum Sieg sei. Da Boots von Beginn an für die Kakerlaken die „Prinzessin“ ist, nimmt man allgemein an, sie sei gemeint. Doch dann taucht ihre größere Schwester Lizzie in Regalia auf und alle setzen ihre Hoffnung auf sie, denn Lizzie ist eine ausgezeichnete Code-Tüftlerin. Währenddessen rücken die Ratten näher, die große Schlacht steht bevor und Gregor versucht sich auf seinen Kampf mit dem „Fluch“ und seinen eigenen Tod vorzubereiten…
Wichtige Charaktere
- Gregor und seine Schwestern Boots und Lizzie
- Gregors Mutter
- Königin Luxa und ihre Schwester Nerissa
- Solovet und ihre Fledermaus Ajax
- Luxas Cousin Howard und sein Vater York
- Mareth und Vikus
- Luxas Neffe Hazard
- die Fledermaus Ares
- die Ratte Ripred
- der Kakerlak Temp
- der Fluch und die Ratte Twirltongue
Zitate
„Eine schöne silberfarbene Ratte kletterte dem Fluch auf den Rücken. Gregor erkannte sie sofort. Twirltongue, die Meisterin der Überredungskunst. Sie hätte Gregor einmal beinahe dazu gebracht, Ripred zu verraten. Er hatte immer vermutet, dass sie großen Einfluss auf den Fluch hatte. Es war offensichtlich, dass er völlig verkorkst war und dass er ohne Hilfe niemals so etwas wie den Massenmord an den Mäusen oder etwa diesen Krieg hätte organisieren können. Als Gregor jetzt sah, wie Twirltongue auf dem Fluch ritt und ihm etwas ins Ohr flüsterte, sah er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Wenn der Fluch nicht klar denken konnte, besorgte Twirltongue das für ihn.“
Alle Bänder der Gregor-Reihe
Gregor und die graue Prophezeiung
Gregor und der Schlüssel zur Macht
Gregor und der Spiegel der Wahrheit
Gregor und der Fluch des Unterlandes
Gregor und das Schwert des Kriegers
Persönliche Bewertung
Düster-tiefsinniger Abschluss einer außergewöhnlichen Fantasy-Reihe
Gleich zu Beginn: Dieser fünfte Teil ist bei weitem der Düsterste der Gregor-Reihe und darum nicht unbedingt für die Zielgruppe – Kinder ab 10 Jahren – geeignet. Während die vier Bände davor sich auch durch ihren Humor auszeichnen, schlägt dieser Band deutlich nachdenklichere Töne an und ist teilweise erschreckend gewalttätig. Wie schon der Vorgänger geht es auch hier um eine Art gezielten Völkermord, unter dem Oberbefehl eines wahnsinnigen (An-)Führers. Die Parallelen zu düsteren Kapiteln der (deutschen) Geschichte springen einem praktisch ins Auge. Doch es geht um viel mehr: Gregor sieht sich in Erwartung des eigenen Todes, fühlt sich hin- und hergerissen zwischen zwei Welten und muss seine Rolle im Krieg verarbeiten. Er lernt, dass Gut und Böse nicht immer so eindeutig zu bestimmen sind (und der von allen geschätzte Mensch Sandwich schon ein Volk kaltblütig ermorden und vertreiben ließ). Dass man sich von sogenannten „Prophezeiungen“ nicht kritiklos leiten lassen soll, sondern das Leben in die eigene Hand nehmen muss, Verantwortung für sich selbst und sein Tun übernehmen, ganz unabhängig von Prophezeiungen. Auf den 350 Seiten der Geschichte findet sich mehr Inspiration zum Nachdenken und mit den Kindern thematisieren als in allen vier Bänden davor. Alles in allem ist dieses Buch wirklich schwere Kost, vielleicht erst etwas für Kinder ab 12. Das offene und nicht unbedingt positive Ende tut sein Übriges und hinterlässt nach der Lektüre des Buches ein nachdenkliches, jedoch leider kein gutes Gefühl.
Fazit
Dies ist kein Buch für die leichte Unterhaltung, aber eine wunderbar geschriebene Geschichte voller faszinierender Charaktere und Parallelen zur realen (Menschen-)Welt, bei aller Gewalttätigkeit in der Geschichte ein Plädoyer für die Toleranz und den Frieden. Eine unbedingte Leseempfehlung, verbunden mit der oben ausgesprochenen Warnung.
- Originaltitel
- Gregor and the Code of Claw
- ISBN10
- 3789132144
- ISBN13
- 9783789132148
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2008
- Gebundene Ausgabe
- 351 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 10 Jahren