Die Geheimnisse der Tinkerfarm
Zusammenfassung zu “Die Geheimnisse der Tinkerfarm”
Ein Jahr ist es her, seit die Geschwister Lucinda und Tyler die Tinkerfarm mit ihren phantastischen Bewohnern kennenlernen durften. Diesen Sommer sind sie wieder eingeladen, ihre Ferien auf der Farm zu verbringen, sehr zum Missfallen von Colin Needle und seiner Mutter Patience, die fürchten, die Kinder könnten ihnen ihren Platz auf der Farm streitig machen. Ihre Befürchtungen bestätigen sich, als Gideon äußert, er möchte sein Testament ändern und die beiden Kinder zu seinen Erben machen.
Dann verschwindet Onkel Gideon plötzlich und die Kinder machen sich große Sorgen um ihn. Lucinda versucht unterdessen mit der jungen Drachin Desta Freundschaft zu schließen, denn seit dem letzten Sommer weiß sie, dass sie eine besondere Verbindung zu den Drachen hat. Letzten Sommer konnte sie mit Destas Mutter, der Drachin Meseret, kommunizieren. Die Kinder machen auch Bekanntschaft mit dem finsteren Jackson Kingaree. Der frühere Sklavenhändler kam mit dem ehemaligen Sklaven Caesar durch die Verwerfungsspalte aus der Vergangenheit auf die Farm. Und dann gibt es noch immer Ed Stillman, der sich als rechtmäßiger Erbe der Farm fühlt und sie mit allen Mitteln zurückgewinnen möchte.
Lucinda entdeckt, dass etwas Unheimliches im Gewächshaus wohnt, das die Kleintiere des Gartens anzieht und tötet. Beinahe fällt sie dem ominösen Gewächs selbst zum Opfer, sie kommt ihm zumindest nahe genug, um sehr krank zu werden. Und dann taucht Gideon wieder auf – völlig verwirrt und verängstigt und kann sich an nichts erinnern. Mehr als zuvor steht er unter dem Einfluss der „Hexe“ Mrs. Needle, die es letztendlich sogar schafft, dass Lucinda und Tyler sowie der Wikinger Ragnar von der Farm vertrieben werden und bei den freundlichen Nachbarn, den Carillos, Unterschlupf suchen. Von hier aus überlegen sie sich einen Plan, wie sie Gideon aus den Fängen der Hexe retten können. Tyler möchte außerdem die Frau befreien, die er im ersten Band hinter dem Spiegel der Kommode in der Bibliothek fand und die er für Gideons seit langem verschwundene Frau Grace hält. Währenddessen spitzt sich die Lage auf der Tinkerfarm zu, sowohl Kingaree als auch Stillman dringen in die Farm ein und aus unbekannten Gründen laufen die gefährlichen Mantikore frei auf dem Gelände herum…
Wichtige Charaktere
- Lucinda und Tyler Jenkins
- ihr Onkel Gideon Goldring
- Gideons Frau Grace
- der Wikinger Ragnar und der Faun Simos Walkwell
- Octavio Tinker
- Colin Needle und seine Mutter Patience Needle
- Ed Stillman
- Jackson Kingaree
- der Anwalt Dankle
- die Drachin Meseret und ihre Tochter Desta
- der Drache Alamu
- die Carillos: Steve, Carmen, die Eltern und Oma Paz
Zitate
„Die Schritt ertönten wieder: tapp … schrapp … tapp … schrapp. Tyler richtete seine Taschenlampe auf den hinteren Gang. Etwas bewegte sich dort, ein kantiger Schatten. Ihm blieb fast das Herz stehen. Da trat der Schatten in die Höhle hinaus und in den Lichtkegel der Lampe.
Ein langhaariger alter Mann im schwarzen Anzug stand nur wenige Meter von ihnen entfernt, die Augen zusammengekniffen und die Hände erhoben, um nicht geblendet zu werden. Er hatte einen großen Schnurrbart wie Mark Twain auf dem Bild im Schulbuch und einen weißen Zweitagebart. Sein Gesicht kam den beiden irgendwie bekannt vor – außerordentlich bekannt sogar. Tyler konnte ihn nur mit offenem Mund anstarren, Steve japste, als wäre ihm ein Football im Hals stecken geblieben.
‚Alter, den Typ hab ich schon mal gesehen! In der Bibliothek auf eurer Farm – auf diesem Bild!‘ Steve schnappte nach Luft und flüsterte in hohem Quietschton: ‚Aber … aber ich dachte, der wäre tot!‘
‚Das ist er‘, sagte Tyler und wich vor der Erscheinung zurück. Ihm, war, als würde ihm gleich das Herz aus dem Brustkasten springen. ‚Er ist voll, voll tot. Steve, das ist Octavio Tinker!'“
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Persönliche Bewertung
Ansprechende Fantasygeschichte, die jedoch einige Fragen offen lässt.
In diesem zweiten Band der Tinkerfarm-Reihe gibt es ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Charakteren des ersten Bandes, als die Geschwister ihren zweiten Sommer auf der Ordinary Farm verbringen. Hier fühlen sich sowohl die Geschwister als auch der Leser schnell wieder zu Hause und fiebert mit den Geschehnissen mit. Es fallen jedoch einige Punkte negativ auf: Mehr als noch im ersten Band wird deutlich, dass Tyler und sein Freund Steve sich in einer betont jugendlichen Sprache ausdrücken, die in einer märchenhaften Fantasygeschichte etwas irritiert. Der inflationäre Gebrauch von Ausdrücken wie „Alter“ sticht ein wenig aus der ansonsten gut erzählten Geschichte heraus – dies mag jedoch dem Übersetzer anzulasten sein. Sicherlich soll die Geschichte durch die Wahl der Sprache authentischer wirken, die Charaktere sind jedoch ohnehin schon realistisch dargestellt und es hätte einer fast schon zwanghaften Verjugendlichung der Sprache zweier Charaktere nicht bedurft. Davon abgesehen fehlt es diesem zweiten Band im Vergleich zum ersten ein wenig an Spannung und man wird das Gefühl nicht los, dass sich die Geschichte auch auf 200 Seiten weniger erzählen ließe. Dem Lesespaß tut das keinen großen Abbruch, die humorvolle Erzählweise und die sympathischen oder unheimlichen Charaktere unterhalten auch ohne die Spannung des ersten Bandes. Positiv ist jedoch, dass genug Fragen für den dritten Band entstehen, sodass ein großartiges Finale zu erwarten ist, das für die Mängel des zweiten Bandes entschädigt.
Fazit
Ein wenig enttäuschend im Vergleich zum Vorgänger, jedoch trotzdem eine empfehlenswerte Geschichte, die Spannung auf den dritten Band aufbaut.
- Originaltitel
- The Secrets of the Ordinary Farm
- ISBN10
- 3608938222
- ISBN13
- 9783608938227
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2011
- Gebundene Ausgabe
- 430 Seiten