Die Drachen der Tinkerfarm
Zusammenfassung zu “Die Drachen der Tinkerfarm”
Die Geschwister Lucinda und Tyler Jenkins sollen ihre Sommerferien auf der Farm ihres Onkels Gideon Goldring verbringen. Schon der Name Ordinary Farm, wie die Tinkerfarm auch genannt wird, verheißt nichts Gutes. Vor ihrer Anreise erhalten die Geschwister schon eine rätselhafte Anleitung zum Umgang mit den Kühen, die offensichtlich fliegen und Feuer spucken können. Als sie die Farm erreichen, staunen sie über das sonderbare riesige Gebäude und die eigentümlichen Bewohner. Ihr Onkel hat wenig Zeit für sie und verbietet ihnen sich umzusehen, und auch der Junge Colin Needle, der Sohn der Haushälterin auf der Farm, begegnet ihnen mit Ablehnung.
Bei ihren heimlichen Erkundungen bringen die Geschwister sich nicht nur in Schwierigkeiten und handeln sich Ärger mit ihrem Onkel ein, sie beginnen auch das Geheimnis der Tinkerfarm Stück für Stück zu ergründen. Schließlich bekommen sie sogar eine Führung und staunen über die Sammlung an lebenden Fabelwesen, die ihr Onkel auf der Farm beherbergt: zwei Drachen, Einhörner, fliegende Affen und noch viele seltene Tiere mehr. Lucinda und Tyler stoßen in der abgelegenen und verstaubten Bibliothek des Anwesens auf das Tagebuch von Octavio Tinker, der die Farm vor vielen Jahren erbaute. Neben den seltenen Kreaturen der Farm scheint es noch ein weiteres, großes Geheimnis zu geben, das ihr Onkel und seine Helfer den Geschwistern bisher verheimlichen.
Bei ihren Entdeckungen werden Lucinda und Tyler immer weiter in das Geheimnis der Farm hineingezogen und bald liegt es auch an ihnen, das Anwesen und sein phantastisches Geheimnis zu bewahren. Ein direkter Nachfahre des Octavio Tinker nämlich hat es sich in den Kopf gesetzt, die Ordinary Farm in seine Hände zu bekommen. Er ist der Meinung das Anwesen stehe ihm als direktem Nachfolger von Octavio und Gideons verschwundener Frau Grace zu und schreckt auch vor Gewalt und verbrecherischen Mitteln nicht zurück…
Wichtige Charaktere
- Lucinda und Tyler Jenkins
- ihr Onkel Gideon Goldring
- die Arbeiter Ragnar, Walkwell und Hameb
- Octavio Tinker
- Colin Needle und seine Mutter Patience Needle
- Jude Modesto und Ed Stillman
- der fliegende Affe Zaza
- die Drachin Meseret
Zitate
„Gideon lachte. Er machte einen kräftigeren Eindruck als am Abend davor. Vielleicht wirkte ja Mrs. Needles Medizin. ‚In den meisten Mythen steckt ein Körnchen Warheit, Kinder. Ah, seht mal!‘ Er deutete auf eine Ecke des Käfigs, wo eine bemerkenswert hässliche Kreatur von der Größe eines Truthahns auf einen Holzstapel gestiegen war und sie beäugte. Vom Hals bis zum langen besudelten Schwanz war sie mit Schuppen bedeckt, zwischen denen kümmerliche Federn wuchsen, nur der Kopf war kahl. Zuerst dachte Lucinda, es wäre eine Art Geier, doch Gesicht und Schnabel passten nicht recht dazu. Da sah sie, dass der Schnabel in Wirklichkeit eine Schnauze voller nadelscharfer kleiner Zähne war. Das Tier hob einen großen, knochigen Krallenfuß und knabberte kurz daran, dann stellte es ihn ab, legte den Kopf schief und starrte sie abermals aus seinen gelben, unbewegten Augen an.
‚Es ist scheußlich!‘, sagte Lucinda.
‚Ich würde vermuten, dass es dasselbe von dir denkt‘, erwiderte Gideon unwirsch. ‚Aber kein Tier ist scheußlich, mein Kind. Sie sind alle so, wie sie die Natur geschaffen hat.'“
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Persönliche Bewertung
Märchenhafter Auftakt zu einer phantastischen Reihe voller Fabelwesen
„Die Drachen der Tinkerfarm“ ist eine gut zu lesende Fantasygeschichte, die ohne Gewaltszenen oder Klischees auskommt. In einer gut lesbaren Sprache wird die Geschichte eines Geschwisterpaares erzählt, in das man sich sogar als Erwachsener recht gut hineinversetzen kann. Die Entdeckungen von Lucinda und Tyler auf der Farm fesseln und halten bis zum Schluss die Spannung, bis – fast – alle der anfangs angedeuteten Geheimnisse gelüftet sind. Alle Fragen werden jedoch nicht geklärt, sodass genügend Spannung aufgebaut wird, um dem nächsten Teil der Reihe entgegenzufiebern. Die vielen seltsamen Bewohner (allen voran die geheimnisvolle Mrs. Needle, die zu den „Guten“ gehört, jedoch auch böse Absichten im Schilde zu führen scheint) und die vielen verschiedenen phantastischen Tiere liefern mit Sicherheit genug aufregenden Stoff für vier weitere Bände, in denen sich der Leser keine einzige Seite lang langweilen muss. Einziges kleines Manko: die manchmal etwas zu gewollt jugendliche Sprache, die jedoch auch an der Übersetzung liegen mag.
Fazit
Eine be- und verzaubernde Geschichte voller magischer Wesen und interessanter Charaktere, das Lust auf die Fortsetzungen macht, aber dennoch in sich abgeschlossen ist.
- Originaltitel
- The Dragons of the Ordinary Farm
- ISBN10
- 3608938214
- ISBN13
- 9783608938210
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2009
- Gebundene Ausgabe
- 379 Seiten