Der Graf von Monte Christo
Zusammenfassung zu “Der Graf von Monte Christo”
Im Februar kehrt der junge, naive Edmond Dantès nach Marseille zurück. Er ist Erster Offizier auf dem Schiff Pharaoh und soll, da der bisherige Kapitän kurz zuvor verstorben ist, dessen Platz einnehmen. Außerdem soll in Kürze seine Hochzeit mit der schönen Mercédès stattfinden, so dass seinem Glück nichts mehr im Wege zu stehen scheint. Er merkt nicht, dass er sich dadurch unter seinen vermeintlichen Freunden Feinde gemacht hat: Danglars, ein Besatzungsmitglied der Pharaoh, beneidet ihn um seine ungewöhnlich schnelle Karriere und Fernand Mondego konkurriert mit ihm um die Liebe von Mercédès. Durch Intrigen der beiden wird er am Vorabend seiner Hochzeit als Anhänger Napoleons verhaftet und auf Betreiben des Staatsanwalts Villefort ohne Gerichtsverhandlung in dem auf einer Insel gelegenen Gefängnis Château d’If eingekerkert.
Während seiner vierzehnjährigen Haft lernt Dantès den Abbé Faria kennen, der ihm kurz vor seinem Tod das Versteck eines ungeheuren Schatzes auf der Insel Monte Christo verrät. Es gelingt Dantès, aus der Gefängnisfestung zu entkommen und den Schatz zu bergen. Er kehrt unter einer neuen Identität als Graf von Monte Christo nach Frankreich zurück, wo er aufgrund seines schier unermesslichen Reichtums bald sehr viel Einfluss gewinnt. Seine Feinde von früher sind zwischenzeitlich zu Ansehen und Wohlstand gekommen. Dantès nimmt systematisch an ihnen Rache: Er treibt Danglars in den finanziellen Ruin, enthüllt den Verrat, auf dem die militärische Karriere Mondegos beruht, und lüftet das Geheimnis um einen unehelichen Sohn Villeforts und der Baronin Danglars. Obwohl ihn seine frühere Verlobte Mercédès, die jetzt mit Mondego verheiratet ist, erkennt, lässt Dantès nicht von seinem Rachefeldzug ab. Erst als die Frau von Villefort ihren Sohn und sich selbst tötet, erkennt er, dass er zu weit gegangen ist.
Wichtige Charaktere
- Edmond Dantès
- Mercédès Mondego
- Fernand Mondego
- Baron Danglars
- Gérard de Villefort
- Abbé Faria
Interpretation
Der Roman „Der Graf von Monte Christo“ gehört nicht nur zu den ersten Abenteuerromanen der Literaturgeschichte, sondern auch zu den meistgelesenen und meistverfilmten Klassikern der Weltliteratur. Alexandre Dumas versteht es wie kaum ein andere historische Fakten und fiktionale Elemente miteinander zu einem spannungsgeladenen Ganzen zu verweben. Vor dem Hintergrund der Umbruchzeit nach dem Sturz Napoleons entfaltet Dumas ein komplexes Geflecht an Beziehungen und ergründet universelle Themen wie Schuld und Sühne sowie Verrat und Rache. Auch die Grenzen der Justiz in einem Rechtsstaat werden beleuchtet. Dabei wirkt der Roman jedoch nie moralisierend, sondern zieht den Leser mit der detaillierten Beschreibung der unterschiedlichsten Charaktere und einer spannungsgeladenen Handlung in seinen Bann.
Das eine oder andere eher unplausible Detail vermag dabei nicht zu stören, sondern wird mehr als wettgemacht durch Dumas‘ unnachahmlichen Stil, der sich auch heute noch leicht und flüssig lesen lässt. Auch die Gesellschaftskritik, die im „Graf von Monte Christo“ immer wieder hervorblitzt, ist nach wie vor aktuell. Die politischen Intrigen, in die Dantès verstrickt wird, seine opportunistischen Gegner und die immer wieder angesprochenen Mechanismen des Kapitalismus dürften dem heutigen Leser ebenfalls sehr bekannt vorkommen. Mit dem Thema Suizid, das im Verlauf der Handlung mehrfach angesprochen wird, ist der Roman sogar erstaunlich modern. Gleichzeitig wird der Leser durch die Schilderung des Meeres und der Flucht aus dem Kerker in eine Zeit entführt, in der Abenteuer noch möglich waren.
Persönliche Bewertung
Kurzweiliger Abenteuerroman mit spannungsgeladener Handlung
Dank unzähliger Verfilmungen ist „Der Graf von Monte Christo“ eines der bekanntesten Werke der Weltliteratur. Noch heute vermag die abwechslungsreiche und fantasievolle Geschichte um Verrat und Rache, um Liebe und Betrug den Leser zu fesseln. Auch in der modernen Zeit sind dies noch universelle Themen der Menschheit, so dass sich jeder in diesem Roman wiederfinden kann. Gleichzeitig entfaltet Dumas ein historisch stimmiges Sittengemälde und analysiert messerscharf die dunklen Seiten der damaligen Gesellschaft. Zusammen mit seinem flüssigen, fast modernen Schreibstil lässt er so die Vergangenheit vor den Augen des Lesers wieder lebendig werden. Neben dem Roman „Die drei Musketiere“ begründete „Der Graf von Monte Christo“ Dumas‘ Ruf als Vater des Abenteuerromans und prägte diese Literaturgattung nachhaltig.
Fazit
In den mehr als eineinhalb Jahrhunderten seit seiner Erstveröffentlichung hat Alexandre Dumas‘ Roman nichts an seiner Faszination verloren. Die Geschichte um Verrat und Rache, Liebe und Betrug gehört nicht nur zu den meistverfilmten der klassischen Literatur, sondern garantiert mit ihrem flüssigen Stil und zahlreichen Wendungen auch heute noch eine leicht zu lesende und spannungsreiche Lektüre.
- Originaltitel
- Le Comte de Monte-Christo
- ISBN10
- 3746661250
- ISBN13
- 9783746661254
- Taschenbuchausgabe
- 937 Seiten