Der Geheime Zoo (1)

Autoren
Übersetzer
Leonard Thamm
Verlag
rororo rotfuchs
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Der Geheime Zoo (1)”

Noahs Schwester Megan ist verschwunden, und niemand weiß, was passiert ist. Doch dann bekommt Noah nachts Besuch von einem kleinen Eisvogel, der ihm eine Botschaft überbringt. Zusammen mit seinen beiden Freunden Richie und Ella – zusammen mit Megan sind sie die „Action Scouts“ – macht er sich auf den Weg in den Zoo, um das Geheimnis zu ergründen. Im Zoo von Clarksville benehmen sich einige Tiere recht merkwürdig und fast schon menschlich. Sie scheinen etwas über Megans Verschwinden zu wissen und den Kindern helfen zu wollen, denn sie überbringen Noah und seinen Freunden Seiten aus Megans Tagebuch. Aus ihren Einträgen ist zu erkennen, dass sie vor ihrem Verschwinden regelmäßig heimlich den Zoo besuchte und dort einem Geheimnis auf der Spur war. Nur einer der Wärter schien ihr nicht geheuer zu sein. Noah, Ella und Richie gehen ihren Hinweisen nach, bis sie von den Wärtern Charlie Red und Tank nach Ende der Besuchszeit erwischt und vor die Tür gesetzt werden. Tank gibt ihnen vorher noch eine Nachricht mit auf den Weg: Um Mitternacht soll Noah Post erhalten, die den drei Freunden helfen soll, ins „Innere“ zu gelangen, wo sich auch Megan aufhalte.

Obwohl sich die Action Scouts nicht sicher sind, ob sie Tank vertrauen können oder er ihnen eine Falle stellt, wartet Noah um Mitternacht am Briefkasten. Ein Gepard überbringt ihm einen Brief von Tank und einen Schlüssel für den Zoo. Durch das Pinguingehege gelangt Noah zusammen mit Pinguin Podgie in das Innere des Clarksville-Zoos – den geheimen Zoo. Ella und Richie, die ihrem Freund in den Zoo folgen, finden mit Hilfe der Präriehunde ins Innere. Schließlich treffen sich die drei Freunde in der Stadt der Artenvielfalt wieder, wo sie endlich erfahren, was es mit dem Geheimen Zoo auf sich hat und wo sich Megan aufhält…

Wichtige Charaktere

  • Noah und seine Schwester Megan
  • ihre Freunde Richie und Ella
  • Mr Darby
  • Mr Jackson
  • Mr DeGraff
  • Tank
  • Charlie Red
  • der Eisbär Blizzard
  • der Pinguin Podgie
  • der Eisvogel Marlo
  • Der Präriehund P-Dog
  • der Dodo Dodie

Zitate

„Ella hatte nur eine Sekunde Zeit, um festzustellen, wohinein sie geraten waren. Sektor 13 war eine Art Vogelhaus – in der Größe eines Fußballstadions. Doch dieses Vogelhaus schien keinen Boden zu haben. Unter ihren Füßen ging es immer weiter abwärts, und ihr Blick verlor sich in einem Nebel, der seine wahre Tiefe verbarg. Aus dieser Nebeldecke ragten Hunderte von Bäumen hervor. Sie waren so lang und dick, dass sie einfach magisch sein mussten. Das Gebäude war rund, und die Wände waren mit grünem Efeu bewachsen. Über ihren Köpfen wölbte sich eine gläserne Kuppel, und dahinter erstreckte sich der seltsame blaue Himmel, den sie schon in der Stadt der Artenvielfalt gesehen hatten. Um sie herum stürzten Wasserfälle über moosige Klippen und elsen und benetzten alles mit ihrem Sprühnebel. Tausende von Vögeln segelten durch die Luft und tauchten durch die Bäume – Vögel in so vielen Größen und Farben, als stammten sie direkt aus einem Regenbogen.“

Alle Bände der Reihe um den Geheimen Zoo

1. Der Geheime Zoo
2. Gefährliche Schatten
3. Auf der Jagd nach den Yetis
4. Traps and Specters (auf englisch; September 2012)

Links

Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Eine fesselnde und turbulente Geschichte voller tierischer Akteure und Magie

4 von 5

„Der Geheime Zoo“ ist laut Klappentext der erste Band einer Trilogie, doch erzählt das Buch eine abgeschlossene Geschichte. Interessant ist zu wissen, dass Bryan Chick die Idee vom Geheimen Zoo bereits im Alter von neun Jahren hatte, doch es sollte noch zwanzig Jahre dauern, bis daraus ein Buch entstand.

Schon von der ersten Seite an gelingt es dem Autor, seine Leser zu fesseln. Entstanden ist eine gut geschriebene Abenteuergeschichte voller Witz und phantasievoller Ideen, berührender Charaktere und phantastischen Kulissen. Rührend sind auch die enge Verbundenheit zwischen Noah und seiner Schwester Megan und der Zusammenhalt der Freunde. Einen besonderen Lesespaß versprechen die tierischen Hauptdarsteller mit ihren individuellen Charakteren, in die der Autor ein wenig Menschlichkeit mischt, die aber im Grunde dennoch ihrer Art treu bleiben. Besonders Pinguin Podgie muss man einfach ins Herz schließen. Andere Charaktere dagegen, wie der Wärter Charlie Red, bleiben zwielichtig, seine Rolle wird vermutlich in einem Nachfolgeband geklärt.

Wer dem Thema Zoo kritisch gegenübersteht, wird ein wenig die reflektierte Auseinandersetzung mit dem Einsperren (wilder) Tiere vermissen. Zwar ist der beschriebene Geheime Zoo ein Vorzeigezoo, in dem die gefangenen Tiere dank der riesigen unterirdischen Welt ausreichend Auslauf haben und sich fast wie in der freien Wildbahn bewegen können. Doch die Grundidee – Tiere in (in der Regel viel zu kleinen) Gehegen einzusperren, mit künstlichen Pflanzen und Kunsteis, nur damit Besucher sie aus der Nähe anschauen können – wird nicht hinterfragt. Es bleibt zu hoffen, dass der paradiesische Geheime Zoo, den es so natürlich nur in der Fantasie geben kann, Eltern und junge Leser dazu anregt, über die Institution Zoo nachzudenken und darüber, welche Auswirkungen die Gefangenschaft in herkömmlichen realen Zoos auf Tiere ausüben mag.

Fazit

Eine wunderschöne Geschichte für Tierfreunde, fesselnd geschrieben, humorvoll und ansprechend. Als Wermutstropfen bleibt die mangelnde Reflektion, doch eine aufregende und lesenswerte Geschichte bietet „Der Geheime Zoo“ allemal.

Originaltitel
The Secret Zoo
ISBN10
3499216213
ISBN13
9783499216213
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Broschierte Ausgabe
288 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 9 Jahren