Mouseheart (1) – Die Prophezeiung der Mäuse
Zusammenfassung zu “Mouseheart (1) – Die Prophezeiung der Mäuse”
Hopper lebt mit seinen Geschwistern in einer Tierhandlung. Seit ihre Mutter eines Tages verschwand, fortgeholt wurde, sind er, seine Schwester Pinkie und sein kleiner Bruder Pip auf sich gestellt. Als eines Tages ein Junge mit einer unheimlichen Schlange den Laden betritt, begreift Hopper, dass keiner von ihnen je adoptiert werden wird. Sie sind Futternager und sollen am nächsten Tag an die Schlange verfüttert werden! Um ihrem Tod zu entkommen, schmieden er und Pinkie einen Fluchtplan. Es gelingt zwar allen Mäusen, aus ihrem Käfig zu entwischen, doch Hopper wird von seinen Geschwistern getrennt. Und nicht nur dies: Er landet unter der Erde, in einem angsteinflößenden Tunnelsystem voller Gefahren.
In der neuen Welt rettet ihm eine kräftige Ratte namens Zucker das Leben und nimmt ihn mit in eine Nagerstadt namens Atlantia. Hopper erfährt, dass Zucker hier der Prinz ist, der Sohn des Kaisers Titus, der sich als freundlich erweist und seinem Sohn erlaubt, seinen neuen Mäusefreund im Palast zu behalten. Doch etwas bedrückt Hopper: Ein Schriftzug und eine Zeichnung an der Tunnelwand weckt einen furchtbaren Verdacht in ihm: Er gehört zu den „Mūs“, einem rebellischen Mäusevolk, das Titus und Zucker zu ihren Feinden erklären. Hoppers Fellzeichnung verrät ihn als einer der Mūs, zumal seine Mutter ihm kurz vor ihrem Verschwinden den Rat gab, dieses Volk zu suchen. Doch was hat es mit den Rebellen auf sich und warum sollte Hopper sich ihnen anschließen?
Wichtige Charaktere
- Hopper
- Zucker
- Firren
- Pinky
- Pip
- Kaiser Titus
- Dodger
- Marcy
- Felina
Zitate
„Der waghalsige Fremde hatte ein ähnliches Gesicht wie Hopper, nur schmaler und mit einer viel längeren Schnauze. Außerdem war es (nach Hoppers Einschätzung) weitaus weniger hübsch. Sein Körper besaß dieselbe Tropfenform wie Hoppers, aber insgesamt war der Fremde wesentlich größer und wuchtiger. Genau genommen war er, verglichen mit Hopper, riesig. Er besaß scharfe Krallen und einen kahlen, seilartigen Schwanz. Sein Körper war an einigen Stellen vernarbt. Unter seinem verfilzten Fell zeichneten sich starke Muskeln ab. Er wirkte verwegen, aber aus seinen funkelnden, schwarzen Augen schien Weisheit.“
„Entschlossen spähte Hopper in die wirbelnde Wolke und rief nach Pip. Er glaubte gesehen zu haben, wie sein Bruder den südwestlichen Abschnitt verließ. Aber als er versuchte, die Richtung zu ändern, um zu ihm zu gelangen, trat ein Flüchtling ihm auf den Schwanz, und Hopper fiel zu Boden. Über ihm schubsten und schoben die verängstigten Nagetiere sich gegenseitig herum. Wenn Hopper nicht von dort verschwand, würde er zertrampelt werden.“
Alle Bände der Reihe
1. Die Prophezeiung der Mäuse
2. Die Herrschaft der Katzen
3. Die Rückkehr des Mäusekriegers (erscheint im November 2015)
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Persönliche Bewertung
Ein mitreißendes Abenteuer voller Nagetiere
Nagetiere als Helden einer Abenteuergeschichte – diese Konstellation, verbunden mit dem klassischen Rebellenaufstand gegen die Monarchie und deren geheimen Machenschaften, ist keine neue Idee. Dass Lisa Fiedlers Geschichte dennoch bis zur letzten Seite spannungsvoll bleibt, liegt an der Wahl ihrer Charaktere, an der Vermischung von Gut und Böse und den faszinierenden unterirdischen Kulissen (Atlantia, die Siedlung der Mūs oder der U-Bahn-Tunnel, dank Perspektivwechsel aus Maussicht völlig anders wahrgenommen).
Durch die Geschichte ziehen sich abenteuerliche Pläne, Intrigen und die Grausamkeit politischer Herrscher, die zur Sicherung ihrer eigenen Macht und zur Wahrung des Friedens „Bauernopfer“ in Kauf nehmen. Erfreulich ist der Aufbruch von Geschlechterklischees durch Firren, eine weibliche Ratte als mutige Heldin. Und auch Pinkie ist tapferer als ihr Bruder Hopper. Weiterhin wird das Thema Tierhandlung aus Sicht der Mäuse beleuchtet und dürfte von dem einen oder anderen Leser nach dieser Geschichte vielleicht etwas kritischer gesehen werden.
Besonders aus Sicht des älteren Lesers ahnt man viele Ereignisse schon vorab, der Spannung tut dies jedoch keinen Abbruch. Zu fesselnd wirken die Verschwörungen und Kämpfe. Zudem fangen die Illustrationen von Vivienne To die Dramatik einiger Situationen sehr gut ein und ergänzen die Handlung auf gelungene Weise. Die Handlung des Buches ist weitgehend abgeschlossen, man ahnt jedoch schon, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist und es ein Wiedersehen mit Hopper, Zucker und Firren geben wird. Die unterirdische Welt und die politischen Verstrickungen und Beziehungen zwischen den einzelnen Nagern jedenfalls lassen genug Raum für weitere Bände.
Fazit
Lisa Fiedler legt mit ihrem ersten Band der Reihe „Mouseheart“ ein dramatisches tierisches Abenteuer vor, das von seinen Helden und Verstrickungen lebt. Eine Reihe, auf deren Fortsetzung man sich freuen darf!
- Originaltitel
- Mouseheart
- ISBN10
- 3505135224
- ISBN13
- 9783505135224
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2014
- Gebundene Ausgabe
- 336 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 10 Jahren