Das Buch des Todes

Roman (ziemlich sicher)

Autoren
Übersetzer
Alexandra Hinrichsen
Thomas Schichtel
Verlag
Bastei Lübbe
Anspruch
3 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Das Buch des Todes”

Der Bourbon Kid, der bisher unverwundbar und unbesiegbar erschien, wird tatsächlich getötet. Und so scheint es, als könne niemand mehr seinen Gegner aufhalten: Rameses Gaius plant nicht weniger als die Aufstellung einer „Armee der Untoten“, um sich die Menschen untertan zu machen. Und dann gibt es auch noch das „Buch des Todes“, das seinem Besitzer die Macht über Leben und Tod verleiht – wessen Name hier hinein geschrieben wird, muss zum angegebenen Datum sterben. Durch ein Missgeschick fällt dieses Buch ausgerechnet den Vampiren in die Hände.

In Santa Mondega ist das Leben für die Menschen damit noch gefährlicher geworden als sie das ohnehin gewohnt sind. Sanchez gibt sich alle Mühe, als Hilfspolizist die Mission des Bourbon Kid fortzusetzen, aber was ist der einfältige Barbesitzer ohne seinen waffenstarken Verbündeten? Doch so schnell darf ein willensstarker Killer wie der Bourbon Kid nicht abgeschrieben werden. Dank eines Pakts mit dem Teufel gelingt ihm die Rückkehr – zu seiner Freundin Beth und seinen Gegnern, denn die letzte Schlacht ist noch nicht geschlagen…

Wichtige Charaktere

  • Bourbon Kid alias JD
  • Beth
  • Sanchez Garcia
  • Dante und Kacy
  • Rameses Gaius
  • Jessica
  • Ulrika Price
  • Flake
  • Dan Harker
  • Elijah Simmonds

Zitate

„Der Kid hob die Schrotflinte wieder an und zielte damit genau auf Flakes Nase. ‚Mach die Augen zu‘, knurrte er.
‚Warum?‘
‚Weil es wehtun wird.‘
Flake folgte seiner Anweisung und schloss die Augen. Vielleicht alberte er ja nur herum?
BÄÄÄM!
Vielleicht auch nicht.“

„Ein schreckliches Geräusch wie von einem lauten Riss unterbrach ihn. Dann spürte er einen unbeschreiblichen Schmerz an seinem unteren Rücken, der sich schnell in seinen Bauch ausbreitete. Wie ein Fisch auf dem Trockenen schnappte er nach Luft, und sein Kopf rutschte ihm auf die Brust, weil seine Nackenmuskeln ihn nicht mehr aufrecht halten konnten.“

Alle Bände der Reihe

Das Buch ohne Namen
Das Buch ohne Staben
Das Buch ohne Gnade
Das Buch des Todes

Persönliche Bewertung

Vampirgeschichte für Hartgesottene

4 von 5

Wer bei Vampirromanen an „Twilight“ denkt und sich schütteln möchte, sollte das Genre noch nicht abschreiben. Anonymus bietet das komplette Gegenprogramm – absolut nichts für Fans von Vampirromanzen, sondern eher etwas für abgebrühte Fans von actionreichen Romanen mit vielen Toten, viel Blut, Gewalt und anschaulichen Beschreibungen normalerweise abstoßender Szenen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass dieses Buch nichts für Romantikerinnen ist, die in Vampiren begehrenswerte Geschöpfe sehen, die gute Ehemänner oder zumindest Geliebte ergeben.

Wie in den Vorgängern steht im Mittelpunkt der Geschichte ein charismatischer Massenmörder, der Bourbon Kid. So abstoßend und skrupellos er ist, Anonymus gelingt es, Lesern zumindest eine gewisse Sympathie für ihn mitzugeben, der man sich kaum entziehen kann. Zwar wirkt er immer auch ein wenig unnahbar, der auktoriale Erzähler legt jedoch kapitelweise den Fokus auf ihn und zwingt die Leser damit dazu, sich zumindest zu einem gewissen Grad mit einem Massenmörder zu identifizieren. Insgesamt herrscht in Anonymus‘ Reihe, so auch in diesem Band, ein Mangel an Sympathieträgern, an Identifikationsfiguren. Hier könnten es der gutmütige und sehr schlichte Dante sein, der für seine Freundin Kacy zu jeglicher Gewalt bereit ist, oder Kacy, die intelligentere Ausgeburt einer Männerfantasie.

Wie auch immer man zu der Gewalt stehen mag, die in Anonymus‘ Geschichten System hat, eine rasante spannungsvolle Erzählweise kann man ihm nicht absprechen. Doch vollkommen flach sind die Geschichten um den Bourbon Kid nicht. Einige Episoden bieten durchaus psychologisch interessante Gedankenanstöße: Etwa als Beth erfährt, dass ihr Geliebter und der gesuchte Massenmörder ein und dieselbe Person sind. Bemerkenswert, wenn auch nicht unbedingt sympathisch, ist ihre Entwicklung von natürlichem Abscheu (die sicherlich viele Leser und Leserinnen teilen) bis hin zu Attraktion und Bewunderung angesichts eines so abscheulichen Zeitvertreibs, auch wenn es sich hier nicht um vollkommen unschuldige Opfer handelt.

Am Ende des Buches ist zu lesen: „ENDE (vielleicht…)“, daher ist anzunehmen, dass es weitergeht. Es bietet sich an, die Bücher in korrekter Reihenfolge zu lesen, doch versteht man das „Buch des Todes“ auch ohne die Vorgänger und ohne den Hintergrund von Beths und Bourbon Kids Wiedersehen genau zu kennen.

Fazit

Man kann dieses Buch als kompletten Trash ansehen, sieht man genauer hin, stellt man jedoch fest, dass die Klischees System haben und bewusst überzogen wurden. Lesern und Leserinnen, die nicht vor expliziten Gewaltszenen zurückschrecken und eine Vorliebe für unromantische knallharte Vampirgeschichten haben, kann Anonymus‘ Reihe ans Herz gelegt werden. Wer zarter besaitet ist und es etwas tiefgründiger und anspruchsvoller möchte, sei eher zu anderer Lektüre (z.B. von Marcus Sedgwick) geraten.

Originaltitel
The Book of Death
ISBN10
3404170873
ISBN13
9783404170876
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Broschierte Ausgabe
400 Seiten