Terrorist

Autoren
Verlag
Rowohlt Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
2 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
2 von 5

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Zusammenfassung zu “Terrorist”

Der Roman beginnt als Ahmed Mulloy, aufgewachsen auf New Jersey, Sohn eines arabischen Vaters (Omar Ashmaway), der die Familie bald nach der Geburt verließ, und einer irischen Mutter (Teresa Mulloy), achtzehn Jahre alt wird. Die alleinerziehende Mutter muss den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn als Schwesternhelferin verdienen. Ihrer eigentlichen Berufung, dem Malen, kann sie nur noch in ihrer Freizeit nachgehen. Schon mit elf Jahren beschließt Ahmed, unter wohlgefälliger Betrachtung durch seine Mutter, sich der Religion seines Vaters zu nähern und lässt sich zweimal wöchentlich vom Scheich Rashid, einem Jemeniten, im Koran unterweisen. Ahmed wird nicht nur ein überzeugter Moslem, auf der weltlichen Central Highschool ist er ein herausragender Schüler, auf den der agnostische jüdische Lehrer Jack Levy aufmerksam wird. Allerdings erst, als Ahmed sich schon entschlossen hat Lastwagenfahrer zu werden, anstatt das College zu besuchen. Seinem Lehrer Levy erklärt er, der Iman halte die westliche Kultur für gottlos, und habe ihm daher geraten, nicht auf das College zu gehen, sondern Lastwagenfahrer zu werden. Als der Lehrer Levy Ahmeds Mutter überreden will, Einfluss auf den Jungen zu nehmen, damit er doch das College besuchen möge, verweigert diese das Ansinnen, beginnt jedoch gleichzeitig eine Affäre mit dem dreiundzwanzig Jahre Jüngeren. Die Lastwagenfahrer-Ausbildung bringt Ahmed in Kontakt mit Charlie Chebab, bei dem er anfängt zu arbeiten. Bald wird klar, dass Ahmed im Auftrag des Scheichs einen Selbstmordanschlag im Lincoln Tunnel verüben soll. Ob es dazu kommt, sei an dieser Stelle verschwiegen, verraten sei nur, turbulent bleibt die Geschichte auf jeden Fall.

Wichtige Charaktere

  • Der 18-jährige Ahmed Mulloy

Zitate

„Es gibt genug Menschen, die vor der arabischen Bedrohung warnen. Da mag man es mir zugestehen, den jungen Mann so sympathisch darzustellen, wie es mir möglich ist. Er ist mein Held. Ich habe versucht, ihn zu verstehen und seine Welt zu beschreiben.“ John Updike im Klappentext

Teufel, denkt Ahmed. Diese Teufel wollen mir meinen Gott nehmen. Den ganzen Tag wiegen sich an der Central High School die Mädchen, verhöhnen einen, stellen ihr verlockendes Haar und ihre weichen Körper zur Schau.“

„…wimmelt es in der großen Stadt von Menschen, …, alle von den turmhohen Bauten um sie herum auf Insektengröße reduziert, und dennoch hasten sie dahin, …, auf irgendeinen Plan, ein Projekt, eine Machenschaft versessen, oder auf eine Hoffnung, die sie für sich selbst hegen und die ihnen einen Grund gibt, einen weiteren Tag zu leben, jeder Einzelne von ihnen lebendig auf die Nadel des Bewusstseins gespießt, auf Selbstförderung und Selbsterhaltung fixiert. Auf das, und nur auf das. Diese Teufel, denkt Ahmed, haben mir meinen Gott weggenommen.

Leseprobe

Persönliche Bewertung

Versuch, das Psychogramm eines werdenden Selbstmordattentäters zu zeichnen

3 von 5

John Updike gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller in der amerikanischen Literatur. Seine Geschichten über die amerikanische Mittelschicht haben Millionen Leser fasziniert. Mit der Erzählung über den jungen Moslem wagt sich der Grandseigneur der amerikanischen Literatur auf neuartiges Terrain. Die Fragen, die über der ganzen Geschichte schweben: Warum werden Jungen zu islamistischen Selbstmordattentätern? Was passiert in ihnen? Updike findet keine – für den westlichen Leser – überzeugende Antwort. Vielleicht, weil es einfach keine Erklärung gibt. Das Psychogramm des Hauptdarstellers ist in gewohnt eindrucksvoller Sprache gezeichnet. Leider fehlt dem Roman jedoch, das hingegen ist ungewöhnlich für Updike, die Spannung. Über viele Seiten hinweg wirken die Dialoge und die Auseinandersetzung mit dem Koran langweilig. Das Buch ist nicht der beste Updike. Vielleicht sollte man es als den Versuch einer Annäherung an eine gänzlich andere Kultur begreifen. Ein Versuch, der in diesem Fall, um es einmal schlicht auszudrücken, einfach in die Hose gegangen ist. Eines der schwächsten Bücher von John Updike.

Originaltitel
Terrorist
ISBN10
3498068857
ISBN13
9783498068851
Dt. Erstveröffentlichung
2006
Gebundene Ausgabe
396 Seiten