Die Bücherdiebin
Zusammenfassung zu “Die Bücherdiebin”
Mit neun Jahren muss Liesel Memminger miterleben, wie ihr kleiner Bruder neben ihr im Zug stirbt. Auf der provisorischen Beerdigung gelingt es ihr, ihr erstes Buch zu stehlen, ein heruntergefallenes Lehrbuch für Totengräber.
Kurze Zeit später muss sie sich auch von ihrer Mutter für immer verabschieden, da sie zu Pflegeeltern gegeben wird. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gewöhnt sie sich bald an ihr neues Leben, mitsamt ihrer „neuen“ Eltern, den Hubermanns.
Besonders zu ihrem Vater Hans baut sich eine innige Beziehung auf, bringt er ihr doch unter anderem Nacht für Nacht anhand des gestohlenen Buches das Lesen bei. Etwas, was Liesel bisher wie ein unüberwindbares Hindernis erschien.
Hans ist es auch, der ihr neue Bücher schenkt, obwohl das Geld kurz vor dem Zweiten Weltkrieg auch bei den Hubermanns alles andere als reich vorhanden ist. So entdeckt Liesel ihre Leidenschaft für das Lesen und die Worte, die nach immer neuen Büchern verlangt. Um diese Leidenschaft zu befriedigen gelingt es Liesel immer wieder sich auf die ein oder andere Weise Bücher zu verschaffen.
Liesels Leben wird durcheinandergerüttelt, als eines Tages ein Jude namens Max vor Hubermanns Tür steht und um die Einlösung eines Versprechens bittet, welches Hans seinem Vater vor vielen Jahren gegeben hatte. So kommt es, dass Familie Hubermann von nun an ein Geheimnis, vor den immer omnipräsenter werdenden Nazis und ihren Nachbarn verstecken. Ein Geheimnis mit welchem Liesel schon bald eine besondere Freundschaft verbindet.
Doch Hitler, sein Krieg und der damit einhergehende Tod machen auch vor Liesels Heimat keinen Halt und drohen ihr ein weiteres Mal geliebte Menschen wegzunehmen.
Wichtige Charaktere
- Liesl Memminger
- Hans und Rosa Hubermann
- Rudi Steiner
- Max Vandenburg
- Der Tod
Zitate
„Als Max die Neuigkeit hörte, fühlte sich sein Körper an, als würde er zu einem Knäuel zusammengepresst, wie ein Blatt Papier voller Schreibfehler. Wie Abfall, doch gelang es ihm jeden Tag sich wieder zu entknäulen und aufzurichten, voller Verachtung und Dankbarkeit. Zerschlagen, aber aus irgendeinem Grund nicht zerstört.“
„Man sagt, dass der Krieg der beste Freund des Todes ist, aber da muss ich euch berichtigen. Für mich ist der Krieg wie ein neuer Vorgesetzer, der Unmögliches von einem erwartet. Er steht hinter einem und wiederholt immer nur das eine: ‚Erledige dies, erledige das.‘ Also arbeitet man härter.“
„Und die Bücherdiebin liest und liest wieder und wieder ihren letzten Satz. Viele Stunden lang. Die Bücherdiebin letzter Satz: Ich habe die Worte gehasst, und ich habe sie geliebt, und ich hoffe, ich habe sie richtig gemacht. Draußen pfiff die Welt. Der Regen war fleckig.“
Links
Preise und Nominierungen
Preisträger 2008 des Jugendbuchpreises ‚Buxtehuder Bulle‘
Preisträger des deutschen Jugendliteraturpreises 2009 in der Kategorie Preis der Jugendjury
(Begründung der Jury)
Persönliche Bewertung
Die Lebensgeschichte eines ungewöhnlichen Mädchens, erzählt von einem sympathischen, reflektiert denkenden Tod.
Mit der Bücherdiebin its Markus Zusak ein ungewöhnliches und unglaublich berührendes Buch gelungen.
Ein Buch voller liebenswerter Charaktere, die echt und authentisch beschrieben sind. Charaktere, die sich schnell ins Herz des Lesers schleichen und dort auch bleiben. Die man trotz und gerade wegen ihrer Fehler einfach liebt, um die man bangt und weint.
Sogar der Tod selbst zeigt Schwächen, auch mit ihm fühlt man während des Lesens mit, auch ihn möchte man manchmal einfach in den Arm nehmen und trösten.
Diese besondere Verbundenheit mit den Protagonisten zieht den Leser immer wieder in einen Bann, der es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Das Thema Nationalsozialismus, welches im Geschehen immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird mit viel Feingefühl behandelt. Es wird ohne den typischen moralischen Zeigefinger gegen die heutige Generation, aber doch schonungslos und schockierend dargestellt.
Was dieses Buch so einzigartig macht, ist aber nicht zuletzt auch der Umgang der Sprache in ihm. Nicht nur, dass der Autor selbst immer wieder originelle Bilder über und mit Worten schafft, sondern auch Liesels wachsendes Interesse am Lesen trägt dazu bei, dass die Bücherdiebin auch ein Buch über das Wunder der Worte ist.
Trotz der vorgreifenden Erzählweise des Todes bleibt das Buch außerdem fesselnd bis zum letzten Satz.
Fazit
Die Bücherdiebin und ihre Weggefährten sollte jeder Leseliebhaber kennenlernen, einmal gelesen hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck in jeder offenen Seele!
- Originaltitel
- The Book Thief
- ISBN10
- 3570132749
- ISBN13
- 9783570132746
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2008
- Gebundene Ausgabe
- 592 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 12 Jahren