Rutzlibutz und Schwarznase

Autoren
Illustrator
Vanessa Riecke
Verlag
Monster Salat

Zusammenfassung zu “Rutzlibutz und Schwarznase”

Als eines Tages die Kinder Ernstli und Vreneli aus dem Dorf Allwil vom Spielen nicht zurückkommen, müssen die Bewohner die Hexe Rutzlibutz, die im Wald von Allwil wohnt und den Bewohnern schon früher behilflich war, um Rat bitten. Denn sie haben einen Erpresserbrief des schlecht gelaunten Zauberers Schwarznase aus dem fernen Grönland gefunden, der die Kinder nur dann wieder aus seinem Eisschloss gehen lassen will, wenn ihm im Gegenzug die ihm verhasste Hexe Rutzlibutz ausgeliefert wird. Es ist dem Zauberer mit der schwarzen Nase nämlich ein Dorn im Auge, dass Rutzlibutz viel besser zaubern kann als er! Also macht sich die Hexe mit einigen Bewohnern auf den Weg ins eisige Grönland, um die Kinder aus den Fängen Schwarznases und seiner verzauberten Knechte zu befreien.

Wichtige Charaktere

  • Hexe Rutzlibutz
  • Zauberer Schwarznase
  • Ernstli und Vreneli
  • der gewichtige Bürgermeister

Zitate

„Im Dorf Allwil war alles ruhig und friedlich. Die Bauern hatten auf den Feldern gearbeitet und die Handwerker hatten ihr Handwerk verrichtet: Der eine hatte Schuhe besohlt, der andere Bretter gehobelt, und der Postbote hatte die Post ausgetragen.“

„Also zogen die Dorfleute in den Wald, um die Hexe zu suchen. Rutzlibutz wohnte dort, wo der Wald am dichtesten war. So dicht, dass man ihr Haus nicht erkennen konnte, auch wenn man direkt davor stand.“

„Als Absender stand Grönland auf dem Brief. Dort wohnte der Zauberer in einem Schloss. Bestimmt hatte er auch die Kinder dort versteckt. Doch Grönland ist sehr weit weg von Allwil. Zu Fuß würden sie niemals dort ankommen.“

Alle Bände der Rutzlibutz Reihe

Rutzlibutz und Schwarznase
Rutzlibutz bei den Krokodilen
Rutzlibutz und Petulia
Kritzlibutz – Ein zauberhaftes Malbuch

Links

Leseprobe (beim Verlag)
Website zu den Büchern mit Spielen (beim Verlag)

Persönliche Bewertung

Aufwändig gestalteter erster Band einer Bilderbuch-Reihe mit Potenzial zum Kultstatus

5 von 5

Dieses Bilderbuch punktet gleich in mehrfacher Hinsicht. Es gibt originelle Charaktere, sprudelnde Kreativität und aufwändig gestaltete Illustrationen im Collagenstil. Und wäre das nicht genug, hat das Buch außerdem noch eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte, eine nachaltige Produktion und soziales Engagement vorzuweisen. Aber der Reihe nach:

Die Geschichte erinnert mit seinen Charakteren wie z.B. einer ‚guten‘ und netten Hexe, einem Polizeiwachtmeister, einem ‚bösen‘ Zauberer, einem Raben und dem liebevoll kindgerechten Erzählton an das Universum eines Otfried Preußler. Auf diese wundervolle Basis trifft nun der kreative Illustrationsstil von Vanessa Riecke. Sie schafft es, der Geschichte stimmungsvolle Kulissen, ausdrucksstarke Gesichter und viel Liebe zum Detail zu geben. So gibt es beispielsweise ein strickendes Eichhörnchen oder eine Schaukelkuh statt einem Schaukelpferd zu entdecken. Kinder lachen über das Schaf auf dem Kirchdach, während Eltern darüber hinaus ihre Freude an der Symbolik dieses Bildes haben, fällt der Blick auf den mit einem Fangnetz vor der Kirche wartenden Dorfpfarrer, der das aus der Herde entlaufene Schäfchen einfangen möchte! Auch in der Geschichte selbst gibt es diese doppelte Lesefreude, wenn die Kinder sich über den wachsenden Hexenbesen freuen und die Vorleser über den Wortwitz schmunzeln, dass der ‚gewichtige‘ Bürgermeister ganz vorne, direkt hinter der Hexe platznimmt.

Dass es überhaupt zu diesem schönen Bilderbuch kommen konnte, ist einem ‚kuriosen‘ Zufall geschuldet. Der Autor Robert Camenzind hat die Geschichten um die Hexe Rutzlibutz zuerst seinen Kindern Mitte der siebziger Jahre in den Ferien erzählt. Erst als seine Tochter sich ein Bein gebrochen hatte, begann er damit, die Geschichten auf Tonbändern aufzunehmen, damit er sie der zu Hause gebliebenen Tochter zuschicken konnte. Jahre später fand der Sohn des Autors, Stefan Camenzind diese Aufnahmen wieder und hatte zusammen mit Vanessa Rieke die geniale Idee, daraus Bilderbücher zu machen!

Positiv zu erwähnen ist auch die umweltfreundliche Herstellung des Buchs mit ausschließlich regenerativen Energien, bei der unter anderem die Druckplatten recyclet und nicht chemisch behandelt werden, sowie das Engagement, für jedes verkaufte Buch 1€ für Schulbücher in Afrika zu spenden.

Fazit

Bleibt zu hoffen, dass noch viele Geschichten aus dem Dorf Allwil erhalten sind, die ihren Weg ins Bilderbuch und eine große Leserschaft finden.

ISBN10
3033021816
ISBN13
9783033021815
Dt. Erstveröffentlichung
2009
Gebundene Ausgabe
28 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 4 Jahren