Ein Baum geht durch das Jahr
Zusammenfassung zu “Ein Baum geht durch das Jahr”
Es ist Winter. Ein stattlicher, kahler Baum steht auf einer schneebedeckten Wiese. Einzig ein altes Vogelnest schmückt ihn noch. Dies ist der Ausgangspunkt der Handlung, die mit jedem Umblättern weiter voranschreitet, parallel mit dem Lauf der Jahreszeiten. Zum Baum gesellen sich auf den folgenden Seiten noch ein Siebenschläfer und eine Vogelfamilie. Beide begleitet man bei ihren Aktivitäten in Frühling, Sommer und Herbst, bis es schließlich wieder Winter wird…
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Persönliche Bewertung
Besonders ruhiges Jahreszeitenbuch ohne Worte mit überlegtem Konzept
Das vorliegende Bilderbuch „Ein Baum geht durch das Jahr“ ist ein Klassiker unter den Bilderbüchern. 1973 erstmals erschienen, wurde es 2015 letztmalig neu aufgelegt. Iela Mari hat ein grafisches Kunstwerk voller Ruhe geschaffen, in dem im Zeitraffer eines Jahres auf den 16 Doppelseiten exakt so viel passiert wie nötig. Nötig um die Essenz, die Botschaft der Bilderfolgen zu begreifen: Den Kreislauf des Lebens, den ständigen Wandel in der Natur. Da dies alles ohne Text geschieht, müssen die Bilder die Erklärungen für das Gesehene liefern. Die Zielgruppe, Kinder im Kindergartenalter, lernen mit Maris Buch nicht nur etwas über die Jahreszeiten, sondern auch Bilder genau zu betrachten, sich zu konzentrieren. Dazu bietet das Bilderbuch, in dem man sogar das Gras wachsen sieht, jede Menge Ruhe und Zeit.
Iela Mari, die ihr Studium an der Kunstakademie Brera in Mailand absolvierte, hat sich ausführlich mit der Bildwahrnehmung ihrer jungen Leserschaft auseinandergesetzt. Statt wie viele Bücher Klappen, Löcher, Stanzungen oder Folien als Hilfsmittel der Gestaltung einzusetzen, verzichtet die Grafikerin darauf vollkommen und konzentriert sich auf die grafische Gestaltung ihrer Doppelseiten. Sie stellt den Baum in den Mittelpunkt der Seiten, er dient als Ruhepol trotz ständigem Wandel. Sie passt seine Farbe den Jahreszeiten an, ebenso die einfarbigen Hintergründe. Mittels eines Querschnitts wird sichtbar, was unter der Erde geschieht, was dort keimt und wer dort seine Höhle hat. Die Farbgebung des Grases und des Laubs ändern sich und machen so die Veränderung sichtbar. Dabei bleibt die Ansicht aufs Bild immer die aus der Frontalperspektive.
Fazit
Ein Klassiker ohne Worte, ein grafisches Meisterwerk mit enormem Lernpotential für Kinder. Ein Ruhepol, der es schafft den Lauf der Natur ganz unhektisch begreifbar zu machen und dazu auffordert, die Bilder zu lesen.
- Originaltitel
- L'albero
- ISBN10
- 3895651826
- ISBN13
- 9783895651823
- Dt. Erstveröffentlichung
- 1973
- G
- 40 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 4 Jahren