Familie Maus macht Frühstück

Autoren
Illustrator
Kazuo Iwamura
Übersetzer
Hana Christen
Verlag
NordSüd Verlag

Zusammenfassung zu “Familie Maus macht Frühstück”

Familie Maus, bestehend aus vierzehn Mäusen, lebt mitten im Wald in ihrem Mäusehaus, welches sich im Stamm eines der vielen Bäume befindet. Wie in anderen Familien auch, steht man jeden Morgen auf und kümmert sich um das Frühstück. Aber zuerst einmal wäscht man sich mit frischem Wasser aus dem Bach das verschlafene Mäusegesicht. Danach begibt sich ein Teil der Familie in den Wald, um Beeren für das Frühstück zu pflücken. Dabei kann man so allerlei erleben und entdecken. Ein anderer Teil der Familie bleibt im Haus, kümmert sich um den Brötchenteig und befeuert den Ofen. Draußen vor dem Haus wird an der Feuerstelle noch ein Süppchen zubereitet und der Tisch gedeckt. Bald schon kommen die Beerenpflücker mit vollen Körben heim und alle essen gemeinsam im Freien ihr Frühstück.

Wichtige Charaktere

  • Familie Maus, bestehend aus vierzehn Mäusen

Zitate

„Mama Maus muss alle wecken,
die noch in den Betten stecken.
Aufstehn, aufstehn, alle Mann!
Macht mal fix und zieht euch an!“

„Was man doch so alles sieht,
wenn man durch die Wälder zieht.
Käfer, Bienen, eine Schnecke…
Was bringt wohl die nächste Ecke?“

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Mit diesem Buch, steigt die Vorfreude auf ein Frühstück im Freien ins Unermessliche

5 von 5

Das erstmals 1988 beim Meisinger Verlag unter dem Titel „Vierzehn Mäuse machen Frühstück“ erschienene, auf Deutsch übersetzte Bilderbuch von Kazuo Iwamura ist eines von vielen Büchern aus der beliebten Reihe um die sympathische Mäusefamilie. Nach der Wiederveröffentlichung 2001 durch den Findling Buchverlag ist es ein großes Glück, dass mit der Neuauflage im Jahr 2013 der Nord-Süd-Verlag dieses Buch wieder einer breiten Masse zugänglich macht. Dafür wurde dem Buch nicht nur ein neues, frisches Titelbild gegönnt, sondern es wurde auch neu von Hana Christen übersetzt und von Rose Pflock in Reimform gebracht. Dass dies eine qualitative Verbesserung zu den alten Reimen von Eva M. Spaeth darstellt, wertet das Buch nochmals auf. Rose Pflock ist eine sehr begabte Reimerin, deren Reime Kinder lieben, wie der Verlag von zahlreichen Rückmeldungen weiß. Als Beispiel für den direkten Vergleich hier eine kurze Kostprobe. Zuerst die alte Übersetzung:

„‚Guten Morgen, Väterchen, bist du schon wach?‘
‚Guten Morgen, Schwips, kommst du mit mir zum Bach?‘
Der Schwups kriegt noch immer die Augen nicht auf!
‚Komm, Kessy, zum Brunnen!‘ Grips freut sich schon drauf.“

Und hier die Textadaption von Rose Pflock auf Basis der Übersetzung von Hana Christen:

„Papa Maus ist auch schon da,
ruft vergnügt: ‚Da seid ihr ja!
Raus mit euch und wascht euch bald,
vor dem Frühstück geht’s zum Wald!'“

Darüber hinaus ist interessant zu sehen, dass im Vergleich zu den früheren Ausgaben nicht nur die Titel der Bücher neu gewählt wurden, sondern auch die Mäusekinder keine Namen mehr tragen.

Die Geschichte von Kazuo Iwamura erzählt auf liebevolle Weise in Wort und Bild vom Alltag einer Mäusefamilie aus der Sicht eines sehr phantasievollen Menschens. Man wünschte sich, wäre man doch nur kleiner, zu dieser Familie dazuzugehören. Auch wenn es nicht die großen Gefahren sind, die die kleinen Mäuse erleben, abenteuerlich ist ihr Leben doch allemal. Im Wald ist es schon gefährlich genug: von einer Seite des Bachs, der als Wasserfall wahrgenommen wird, mit Hilfe einer Astbrücke auf die andere Seite zu gelangen, wo die leckeren Beeren wachsen. Dann sind da noch die vielen anderen interessanten Tiere, die man auf seinem Weg trifft und staunend betrachtet. Die Geschichte um das Frühstück beweist, wie spannend eine einfache Handlung sein kann, wenn man sie nur phantasievoll genug ausgestaltet.

Dies tut Iwamura, indem er die ganze Anzahl an Mäusen nutzt und so viele kleine Nebenhandlungen erschafft, wie die vom kleinen Mäusekind, das weint, weil es im vollen Beerenkorb keinen Platz mehr findet oder vom Mäusekind mit dem lustigen Blumenhut. Einige Geschichten findet man nur in den stimmungsvollen Bildern. Mit seiner Illustrationskunst zaubert Kazuo Iwamura ein kleines Universum am Waldboden herbei und vermittelt in jedem Bild eine echte Wohlfühlatmosphäre, der es nicht an dem nötigen Witz fehlt. Die Geschichte vermittelt seinen Lesern das Gefühl, dass jeder einzelne in einem Verbund wie der Familie wichtig ist und zum gemeinsamen Glück beitragen kann. Es erzählt von einer liebevollen Gerechtigkeit, bei der niemand für seine Mühen leer ausgeht und vom Zusammenhalt. Dass die Originalausgabe aus dem Jahr 1983 stammt, merkt man den Bildern einzig an einer Stelle an. In der Küche, am Herd stehen nur die Frauen der Familie. Da der Opa aber das Gemüse schneidet und der Vater die Suppe kocht, sei darüber hinweggesehen.

Fazit

Bilder zum Lachen und Träumen, Reime, die wie geschaffen sind zum lauten Vorlesen, und eine Geschichte, die Werte vermittelt mit Mäusen, die niedlich, aber alles andere als kitschig sind! Es gibt noch viele Bücher von Familie Maus, die auf eine Neuauflage warten…

Originaltitel
Juyonhiki no Asagohan
ISBN10
3314101317
ISBN13
9783314101311
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
40 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 4 Jahren