Du Gruselgorilla! – Du Schmusegorilla!

Ein Liebes-und-Schimpf-Wörterbuch

Autoren
Illustrator
Isabel Pin
Verlag
Bajazzo Verlag

Zusammenfassung zu “Du Gruselgorilla! – Du Schmusegorilla!”

In diesem Buch geht es um Worte – in Bild und Wort. Um Schimpfworte und um Liebesworte. Das Konzept ist definitiv außergewöhnlich. Man kann von vorne anfangen zu lesen oder auch von hinten. Entweder man liest den Gruselgorilla, da geht es gleich mit einer ‚Einladung zum Schimpfen!‘ los, bei der Weiterschimpfen erwünscht ist oder man beginnt mit dem ‚Schmusegorilla‘, der mit einer ‚Einladung zum Lieben und Loben!‘ beginnt. Weiter geht es in jedem der beiden Bücher mit den Tieren. Da wird mit dem Elefanten geschimpft und mit Herzschmetterling geschmust. ‚Obst und Gemüse‘ bieten ebenfalls reichlich Wortstoff zum Schimpfen (Kürbiskugel, Tortenbauch) und Schmusen (Salatprinzessin). Weitere Wortschöpfungskapitel sind ‚Dinge und Objekte‘ hier finden sich so nette Schöpfungen wie Blitzlichtgespenst oder Notlampe und das ergiebige Kapitel ‚Natur‘ mit ‚Schneesternschnuppe‘ oder ‚Nebelverschlucker‘. Hat man dann auch noch Körper-Grusel- und Schmusegorilla-Wörter und die Wortschöpfungen zu ‚Blumen, Pflanzen und Bäumen‘ erkundet nähert man sich der Buchmitte – wo sich ja beide Bücher begegnen müssen. Hier haben sich die Autoren noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Es gibt jeweils (also demzufolge zweimal) ein Zwischenwort. In dem einen wird angeregt, sich selber neue Schimpfwörter auszudenken und dem anderen soll man Liebesworte erfinden und sogar malen. Dazu sind dann auch die fast freien Seiten in der Mitte des Buches gedacht: Zum selber Beschreiben und Bemalen. Wirklich – ein außergewöhnliches Buch. 

Zitate

„Na und?/ ‚Das ist mir gar nicht recht‘, sagte Heidelinde Hecht./ ‚Ihr Kind verschluckt meinen Schatten. Das sag ich ihrem Gatten!’/ ‚Ach, das können Sie ruhig machen:/ Mein Mann liebt solche Sachen!’“

„Na meine Wunschfee, mein Erbsenprinz?/ Hast du gelesen, wie viele Worte es gibt, um jemandem etwas mitzuteilen, dass du sie oder ihn gern hast? Welches Wort wirst du wohl wählen, um es einem bestimmten Mädchen, einem gewissen Jungen zu sagen? Sicher wirst du dir vorher überlegen, welches am besten zu diesem Menschen passt, und welches ihr oder ihm am meisten Freude bereitet. Und vielleicht hast du dir beim Lesen auch schon ein Wort für dich selbst ausgesucht. Mit welchem möchtest du benannt werden – und mit welchem nicht?

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Ein etwas anderes Buch! Es geht um Worte und ihre Wirkung – und auch um die Bilder dazu, die im Kopf entstehen

3 von 5

Ein Buch, das keine Geschichte erzählt und doch kein Sachbuch oder gar Lexikon ist. Es erzählt von Sprache, von der Mehrdeutigkeit einzelner Worte. Wobei viele Worte Eigenschöpfungen der Autoren sind, wie beispielsweise ‚Notlampe‘ oder ‚Regenbogenbringerin‘ bei den Schmusewörtern oder ‚Sumpfnabel‘ und ‚Brennessselfeuerwehrmann‘ bei den Schimpfwörtern. Insofern könnte man dieses Wörterbuch als poetisch bezeichnen. Nur – selbst Poesie kommt selten derart zusammenhanglos daher! Aber dafür gibt es ja dann noch den Mittelteil für die freie Gestaltung – vielleicht entsteht dort Sprachpoesie? Die Rezensentin steht ratlos vor diesem Buch. Es erzählt keine Geschichte, es ist keine Poesie, es ist auch kein Bilderbuch. Und es ist kein Wörterbuch im herkömmlichen Sinne. Was ist es dann? Ein Spiel vielleicht. Ein Spiel mit Worten. Und es hängt ganz und gar vom Lesenden ab, ob er mit dem Wort- und Sprachverständnis der Autoren etwas anfangen kann, oder sich gar zu eigenen Wortspielen anregen lässt. Die Erklärung für dieses innovative Buchkonzept liegt wahrscheinlich in der Persönlichkeit des Autors Heinz Janisch, der schon zahlreiche Kinderbücher veröffentlich hat, die ihm reichlich Lorbeeren einbrachten, so beispielsweise den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik, den Bologna Ragazzi Award, sowie Nominierungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis und zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis.

Fazit

Ein etwas anderes Buch! Es geht um Worte und ihre Wirkung – und auch um die Bilder dazu, die im Kopf entstehen – die ja bekanntlich viel darüber sagen, wie etwas Gesagtes gemeint ist.

ISBN10
3905871130
ISBN13
9783905871135
Dt. Erstveröffentlichung
2010
Gebundene Ausgabe
160 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 6 Jahren