Ella Vampirella

Autoren
Illustrator
Isabelle Metzen
Verlag
Fischer Schatzinsel

Zusammenfassung zu “Ella Vampirella”

Das Vampirmädchen Ella ist zum 333. Geburtstag ihrer Tante Esmeralda eingeladen. Da Ella ihre Tante liebt und unbedingt eine richtige Party miterleben möchte, überredet sie ihre Eltern teilnehmen zu dürfen. Mit Hilfe eines Transportunternehmens werden die beiden Kisten, in denen sie und ihr Freund, der Werwolf Wolfi, liegen, auf die Burg Wildenburg gebracht. Als es dunkel wird und Ella ihre Kiste verlassen kann, stellt sie jedoch fest, dass sie auf der falschen Burg gelandet ist: Ihre Tante wohnt und feiert auf der Burg Wildenstein! Ella macht sich auf den Weg zur nächsten Ortschaft und lässt Wolfi zurück, dem dabei gar nicht wohl ist, denn es ist Vollmond und um Mitternacht wird er sich von einem Wolf in einen ängstlichen kleinen Jungen verwandeln. Als er sich aus der Burg entfernt, gerät er in eine Gruppe von Pfadfindern, denen er in seiner Jungengestalt seltsam vorkommt. Wolfi gelingt es zu fliehen, doch am nächsten Tag erwartet ihn und Ella die nächste Überraschung: Die Pfadfinder feiern ausgerechnet auf der Burg ihr Gespensterfest und es droht, dass Ella und Wolfi entdeckt werden…

Wichtige Charaktere

  • Ella Vampirella
  • Wolfi
  • Tante Esmeralda
  • die Pfadfinder Bert, Simon, Felix und Oliver
  • Hund Bruno

Zitate

„Der Wind zauste in Ellas Haar. Ab und zu begegneten ihr ein paar Fledermäuse. Einmal schwebte auch eine Eule eine Weile neben ihr.
Ella versuchte sich zurechtzufinden. Die Straßen sahen aus wie flache Nudeln. Auf der rechten Seite glänzte ein Fluss. Brrr, fließendes Wasser! Ella hatte es noch nie geschafft über Brücken zu gehen – wie die meisten Vampire. Fliegen würde erst recht nicht klappen. Schon beim Gedanken daran spürte Ella die klamme, kühle Feuchtigkeit, die vom Fluss aufstieg.
Zum Glück brauchte Ella nicht den Fluss zu überqueren, wenn sie den nächsten Ort erreichen wollte. Sie sah schon die Häuser und den Kirchturm. Ella flog weiter und kreiste über einem kleinen Park. Ob sie hier landen konnte?“

„Wolfi grollte. Er schlich um die Kisten herum, und die Kreise, die er zog, wurden immer größer. Ruhelos durchquerte er die Burg, sprang über Mauern, balancierte über Simse.
Schließlich entdeckte er ein Loch, das er bei seinem ersten Rundgang übersehen hatte. Eine alte Steintreppe führte in die Tiefe. Schnuppernd reckte Wolfi den Kopf vor. Er sprang die Stufen hinunter und entdeckte einen unterirdischen Gang. Er roch nach Ratten, Moder und Moos. Schnüffelnd tappte Wolfi durch den Gang. Seine Augen konnten auch im Finstern sehen. Da hockte eine Kröte, dort kroch ein Salamander … Der Gang machte einen großen Bogen, Wo würde er wohl enden?“

Alle Bände der Ella Vampirella Reihe

Ella Vampirella
Ella Vampirella und der Vampir mit den Sommersprossen
Ella Vampirella sucht Opa Rudi

Der erste Band der Reihe erschient erstmals 1997 im Loewe Verlag und bereits 2001 mit Illustrationen von Annette Swoboda bei Fischer Schatzinsel. Für die Neuauflage des ersten Bandes und die Fortsetzung der Reihe nach 10 Jahren mit zwei neuen Bänden, wurde ein zweifarbiges schwarz-pinkes Design mit Illustrationen von Isabelle Metzen gewählt.

Persönliche Bewertung

Etwas klischeehafte und widersprüchliche aber wunderbar illustrierte Vampirgeschichte

3 von 5

Das Thema Vampire erfreut sich noch immer ungebremster Beliebtheit und so werden die verschiedensten Vampirgeschichten veröffentlicht. Seit dem absoluten Klassiker der Vampirserien für Kinder, dem großartigen „kleinen Vampir“, liegt die Messlatte für vergleichbare Bücher sehr hoch. „Ella Vampirella“ begeistert durch ein wunderbares Design – das offensichtlich für eine weibliche Zielgruppe ausgewählt wurde – die Geschichte ist durchgängig in schwarz-pink illustriert. Was anfangs recht klischeehaft wirkt – ein Mädchen mit Schleifen, Herzchen und pinker Kleidung – relativiert sich später, da natürlich auch die Kleidung der Jungs in schwarz-pink gehalten ist. (Später verkleidet sich einer der Pfadfinderjungen als Hexe – ein erfrischendes Detail, das den gängigen Geschlechterklischees entgegenwirkt.)

Die Geschichte selbst bedient sich einiger Vampirklischees – Vampire können kein Wasser überqueren, spiegeln sich nicht und müssen das Sonnenlicht meiden. Wirklich innovativ ist allein die Darstellung des Werwolfes, die in das Gegenteil seines Klischees verkehrt wurde: Wolfi verändert seine Gestalt bei Vollmond von einem Wolf in einen Menschen! Inhaltlich gibt es leider einige Ungereimtheiten, die Spannung und Lesespaß deutlich bremsen: Nachdem betont wurde, wie wichtig es ist, als Vampir nicht erkannt zu werden und welch tödliche Konsequenzen das Entdecktwerden haben kann, erzählt Ella selbst praktisch jedem, dem sie begegnet, wie alt sie sei (83), trinkt vor Menschen „Bluta“, ein Blutersatzgetränk und dergleichen offensichtliche Dinge mehr. Von Geheimhaltung kann keine Rede sein, doch am Ende fürchtet Ella dann wiederum, als Vampir entdeckt zu werden. Ein einziger Widerspruch. Auch Wolfis Begegnung mit den Jungen und die Reaktionen der Pfadfinder auf Ella und Wolfi sind nicht immer streng logisch. Ebenso unklar bleibt, wie sich Vampire weiter bewegen können, wenn sie kein fließendes Wasser überqueren können – man bedenke die Anzahl an Kanälen, Bächen und Flüssen, die es überall gibt! Insgesamt bleiben die Charaktere von Ella und Wolfi recht oberflächlich, was der Kürze der Geschichte geschuldet sein mag.

Fazit

Eine unterhaltsame Geschichte mit wunderbaren Illustrationen von Isabelle Metzen. Inhaltlich leider mit einigen Mängeln, was ausgesprochen schade ist, denn geschrieben ist „Ella Vampirella“ wirklich ansprechend.

ISBN10
3596854377
ISBN13
9783596854370
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Gebundene Ausgabe
128 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 6 Jahren

Eine Antwort zu
Ella Vampirella

  1. michelle

    was ist das für ein buch also ich mei­ne ist das fantasy ??

  2. Ilga

    Fan­ta­sy wür­de ich es nicht nen­nen, es ist eine Geschich­te für Kin­der ab 6 Jah­ren, in der Vam­pi­re die Haupt­rol­le spie­len. Ande­re Fan­ta­sy­m­o­ti­ve fin­det man nicht, und bei der Alters­grup­pe fin­de ich es ohne­hin schwie­rig von Fan­ta­sy zu sprechen.