Gordon und Tapir
Zusammenfassung zu “Gordon und Tapir”
Gordon ist ein Pinguin und lebt mit einem Tapir zusammen in einer WG. Als er eines Tages auf der Toilette wieder einmal das Klopapier sucht, folgt er der Papierspur, die genau in das Zimmer seines Mitbewohners führt. Tapir trägt einen Klopapierturban auf dem Kopf und jede Menge Girlanden aus den Rollen kreuz und quer in seinem Zimmer aufgehängt. Dies nimmt Gordon zum Anlass, um sich bei Tapir über viele weitere Dinge zu beschweren: Den klebrigen Boden, das ungespülte Geschirr oder die Lautstärke seiner Musikanlage. Tapir stört jedoch auch so einiges am Pinguin, wie etwa sein Ordnungsfimmel oder der übel riechende Mülleimer mit den Fischabfällen. Zwei Welten prallen aufeinander, und nach einer schlaflosen Nacht trifft einer der beiden eine wegweisende Entscheidung…
Wichtige Charaktere
- Pinguin Gordon
- Tapir
- seine Nilpferdfreundin
- der Pinguinclub
Zitate
„Rätselhafte Dinge gingen hier vor. Wohin verschwand nur immer das Klopapier?
Doch dieses Mal hatte Gordon eine Spur!“
„Wie konnte einer nur so schlampig sein?
Er war doch kein wildes Tier!“
Persönliche Bewertung
Humorvolle, mit Buntstiften gezeichnete Botschaft über das Zusammenleben
Bereits das kurze Toilettenintro vor dem eigentlichen Titelblatt gibt einen ersten Vorgeschmack auf den Humor, der Leser in dieser Beziehungsgeschichte von Sebastian Meschenmoser erwartet. Es ist wirklich zu komisch, wie er die Hauptfiguren vermenschlicht (abgesehen von der Arbeit im Zoo), es ist aber auch notwendig, denn mit echten Menschen kann man sich dieses Buch wirklich nicht vorstellen. Gerade der Blick auf die beiden Tiere schafft die nötige Distanz zum Thema des Buchs, das wohl viele nur zu gut kennen: das Zusammenwohnen. Der Aufbau mit Rede und Gegenrede ist klassisch gehalten, am Ende gibt es eine Entscheidung, die für beide Seiten die Beste ist.
Meschenmoser setzt den Text nur sehr destilliert ein; meistens sind es einzelne Sätze, die als Bildunterschrift dienen, manchmal nur Bilder, die für sich stehen. Dabei erzählen seine Illustrationen weit mehr als das, was man zuvor gelesen hat. Das Verhältnis Buntstift zu Bleistift gewinnt klar der bunte Stift, anders, als man es noch z.B. von seinem Herrn Eichhorn gewohnt war, wo die Kolorierung sehr akzentuiert geschieht. Den entscheidenden Abschnitt der Geschichte grenzt Meschenmoser grafisch gezielt vom Rest der Handlung ab und hält ihn komplett in Bleistiftgrau. Mit der Aussage der Geschichte bleibt das Buch sehr in der Realität verhaftet und richtet sich primär wohl eher an Betroffene als an Kinder, die sich mit ihren Geschwistern ein Zimmer teilen müssen.
Fazit
Ein Geschenkbuch für alle, die Probleme beim Zusammenleben haben, mit einer konsequenten Aussage. Die Substanz der Geschichte ist sicher nicht das Beste, was Meschenmoser zu bieten hat, die verstärkte Kolorierung seiner Zeichnungen bleibt Geschmackssache…
- ISBN10
- 3480231896
- ISBN13
- 9783480231898
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2014
- Gebundene Ausgabe
- 64 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 4 Jahren