Der Hund, den Nino nicht hatte

Autoren
Illustrator
Anton van Hertbruggen
Übersetzer
Rolf Erdorf
Verlag
Bohem

Zusammenfassung zu “Der Hund, den Nino nicht hatte”

Nino hat einen Hund, den er sich in seiner Fantasie vorstellt. Er ist sein imaginärer Begleiter und geht mit ihm in den Wald oder fährt mit ihm im Boot mit. Er ist dabei, wenn Nino mit seinem Vater, dem Piloten, telefoniert oder wenn Nino traurig ist. Eines Tages bekommt Nino einen echten Hund geschenkt. Der geht zwar auch mit ihm in den Wald und begleitet ihn, verhält sich aber anders als der Hund, den Nino nicht hatte. Eben wie ein echter Hund. Aber das findet Nino nicht weiter schlimm, denn schließlich bleibt ihm nach wie vor seine Fantasie…

Wichtige Charaktere

  • Nino
  • den Hund, den er nicht hatte
  • den Hund, den er jetzt hatte
  • seine Uroma
  • die Gedanken-Giraffe
  • der Fantasiebär

Zitate

„Der Hund, den Nino nicht hatte, mochte Tränen.
Sie schmeckten ihm. Lakritzwasser.“

„Der Hund, den Nino jetzt hat, rennt im Wald Kaninchen hinterher. Aber rauf in die Bäume traut er sich nicht.
Ob das schlimm ist? Ach was.“

Innenillustrationen

Anton van Herbruggen - Innenillustration
Anton van Herbruggen - Innenillustration

Persönliche Bewertung

Expressiver, innovativer Illustrationsstil vermittelt die Magie der Fantasie

4 von 5

Das große Format (34 x 24 cm) bei geringem Textanteil zeigt bereits an, dieses Buch ist ein Bilderbuch, das auf die Illustrationen von Anton van Hertbruggen zugeschnitten ist. Das matte Papier passt ideal zur gewählten Farbgebung der Bilder und zu der überwiegend im Freien stattfindenen Handlung. Auf den Zeichnungen, die sich fast immer über eine Doppelseite erstrecken und so großformatige Bilder ergeben, gibt es viele Bäume, viel „Draußen“ zu sehen. Der Nachthimmel mit Sternen und Ninos Haus, das große Glasfronten und ein bis auf den Boden heruntergezogenes Dach besitzt, vermitteln eine luftige, weite Atmosphäre.

Die Zeichnung des unsichtbaren Hundes und der anderen erdachten Tiere unterscheiden sich stimmig von der realen Welt, passen sich jedoch andererseits ideal in diese ein. Dynamik erzeugt van Hertbruggen mit Farbspritzern und Farbflecken und der Aufteilung mehrerer Szenen auf einer Doppelseite. Im Wechsel dazu finden sich stille, ruhige und nachdenkliche Bildszenen. Es gibt viele Einzelheiten zu entdecken, durchs gesamte Buch zieht sich unterschwellig ein Campingmotiv, das Familienauto erinnert an alte amerikanische Modelle. Der Text hat seine Stärke mit dem titelgebenden Wortspiel und dem Wort „Lakritzwasser“ für Tränen. Inhaltlich wird ausgesagt, dass die Fantasie durch nichts reales zu ersetzen ist, aber auch nicht in Konkurrenz dazu steht. Schließlich schlafen auf der letzten Seite beide Hunde auf Ninos Bettdecke…

Fazit

Das Buch ist sicherlich sowohl die Gestaltung als auch den Inhalt betreffend nicht jedermanns Geschmack, hat im Ausland (es ist eine Übersetzung) jedoch bereits Preise gewonnen. Für Leser mit Schwerpunkt auf Illustration ist der teils an Collagen erinnernde Stil Anton van Hertbruggens mit der Mischung aus Architektur und Natur und die schöne Aufmachung mit eingestanztem Titelschriftzug eine Überlegung wert.

Originaltitel
Den hondje dat Nino niet had
ISBN10
3855815526
ISBN13
9783855815524
Dt. Erstveröffentlichung
2015
Gebundene Ausgabe
40 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 3 Jahren