Der Tag, an dem ich beschloss, meinen Mann zu dressieren

... oder: Ein Ehemann ist ein Rohstoff, kein Fertigprodukt!

Autoren
Verlag
Diana Verlag
Anspruch
2 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
2 von 5
Schreibstil
2 von 5
Spannung
2 von 5

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Zusammenfassung zu “Der Tag, an dem ich beschloss, meinen Mann zu dressieren”

Katja Kessler ist Autorin und die Frau von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Zudem ist sie Mutter von vier Kindern und lebt in einer Villa in Potsdam. In dem Tag, a“n dem ich beschloss meinen Mann zu dressieren, „ geht es  weniger um  Herrn Kessler, was man eigentlich dem Titel folgend erwarten könnte, sondern eher um das Katja-Kessler-Leben. Die Rollen als Mutter, Prominentenehefrau, ehemalige Zahnmedizin-Studentin (übrigens promoviert!), Autorin und Frau wollen unter einen Hut gebracht werden und die Erkenntnisse, die dieses  Leben  mit sich bringt, wollen eingängig humorvoll mitgeteilt werden. Um all das unter einen Hut zu bringen ,wurde das Buch in inhaltliche Schwerpunkte aufgeteilt, die jedoch  nicht etwa  zusammenhängend aufeinander folgen, sondern in Scheibchen jeweils quer über das Buch verstreut sind. Überschaubar sind Kesslers Statements zum Thema „Was mir zu Männern einfällt…“ Dazu gehören „Brüste auf dem Fax“ ebenso wie der „Ehefrauen TÜV“. Umfangreicher da schon der Abschnitt „Was mir zu mir einfällt“. Hier wird sich erinnert: An die Tränen an der Uni (wo die angehende Zahnärztin in erster Linie vom richtigen Mann träumte), oder auch an Omi Kiel, die einen wichtigen Platz in Katjas Leben (und dem ihrer Kinder) einnimmt und daher mit einem Liebesbrief gewürdigt wird. Aber auch normale Frauenprobleme kommen nicht zu kurz, wie beispielsweise das „Pech, sich selbst angucken zu müssen“ oder der gute Vorsatz „Jetzt mache ich Sport“. Sehr kurz geraten dann wieder das Kapitel „Die süßen Kleinen“, was die Vermutung nahelegt, dass die vier Kinderchen vielleicht nicht immer das wichtigste im Leben der Katja Kessler sind. Erstaunlich ausufernd dafür dann „Die Mami-Wikileaks“ in der es der Verfasserin gelingt, achtzehn verschiedene Muttertypen zu identifizieren, worunter sich so seltene Exemplare wie die „B-Promi-Mutti“ oder die „Hardcore-Läuse-Mutti“finden lassen. Nach so viel Rasterung und einfühlsamer Beobachtung gibt es für die Leserin noch „Kofferweise schlaue Lebenshilfe“. Frau Kessler verrät wie  eine „Perfekte Will-Wichtig-Party“ ausgerichtet wird und erklärt, woran man eine Rabenmutti erkennt. Und ganz am Schluss winkt dann noch die Überraschungstüte – über deren Inhalt an dieser Stelle natürlich nichts verraten werden soll. Das ganze Büchlein ist hier und da bunt bebildert – mit Zetteln und kleinen Fotocollagen  die zumeist Frau Katja Kessler zeigen.

Zitate

„Insbesondere dem liebsten unserer Lieblingsthemen, dem männlichen Penis, begegnen wir Frauen voller Bewunderung. Regelmäßig legen wir respektvolle kleine Schweigeminuten ein, malen themenbezogene Fingerfarbenbilder, stimmen Lobgesänge an oder formen aus Knete kleine Lookalikes. (Natürlich nur, wenn uns nach dem Waffelbacken noch Zeit bleibt.) Und eigentlich beschäftigt uns Frauen von morgens bis abends nur die eine Frage: Bin ich ein Männertyp? Oder anders formuliert: Hat mein Leben einen Sinn, auch wenn ich nicht die Brüste von Pamela Andersen habe? Antwort: Na klar! Überhaupt kein Problem! Dann nimmst du eben die von Megan Fox.“

„Heute verstehe ich, warum die Architekten Wände erfunden haben. Es ist nämlich manchmal ganz nett, wenn da ein klitzekleines bisschen Ziegelstein ist zwischen dir und deinem brüllenden Kleinkind. Und groß ist auch nicht immer nur toll. Wenn du täglich Fruchtzwerge und festgetretene Babybel-Rinden vom Fußboden putzen musst, reichen dir durchaus auch hundert Quadratmeter. Ich erwische mich sogar, dass ich manchmal von Gummiwänden träume wie in der Psychiatrie. Nicht wegen der Kids. Damit ihr Mutter ab und an den Kopf da mal gegen hauen kann.“

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Persönliche Bewertung

Humor geht anders!

2 von 5

Dieses Buch ist eine Herausforderung, selbst wenn man ein Fan rosaroter Unterhaltungsliteratur ist. Frau Kessler nimmt sich selbst unglaublich wichtig. Und wenn man sich selbst so wichtig nimmt, wirkt der Versuch humorvoll zu sein schnell sehr arrogant. Aber vielleicht plagt die Rezensentin ja nur der Neidkomplex. Abgesehen davon, gibt es wohl kaum ein Klischee zum Thema Mann und Frau, Frau, Mütter und die Mehrfachbelastung als Promi-Gattin, arbeitende Frau, Liebhaberin, Mutter, Haushaltsorganisatorin über das hier nicht gelästert wird. Zwar nimmt sich die Autorin nicht aus – ja, auch Frau Kessler hat Schwächen, aber nie werden ihre Schwächen so gnadenlos aufs Korn genommen wie die der anderen. Nach 50 Seiten hat man das Geschwätz irgendwie satt – aber wie gesagt, vielleicht spricht hier auch nur der Neidkomplex.

Fazit

Humor geht anders! Frau Kessler pickt Körner aus ihrem Promileben und versucht sie in Buchform an die Frau zu bringen. An Boshaftigkeit kann sie es locker mit Dieter Bohlen aufnehmen.

ISBN10
345335558X
ISBN13
9783453355583
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Taschenbuchausgabe
335 Seiten