Das Geheimnis des Spiegelmachers

Autoren
Illustrator
Laurence Sartin
Verlag
Coppenrath Verlag

Zusammenfassung zu “Das Geheimnis des Spiegelmachers”

Seit Niks Brüder eines rätselhaften Todes starben, ist sein Vater in seiner Trauer gefangen und auch seine Mutter leidet unter dem Verlust. Nik ist entschlossen zu ergründen, wie es zu dem Tod kommen konnte: Sind die Stoffe Schuld, mit denen die Zwillinge vor ihrem Tod in Berührung kamen? Im gleichen Zeitraum ereignen sich weitere Todesfälle in Amsterdam. Auf der Flucht vor einer Gruppe mit ihm verfeindeter Jungen belauscht Nik zwei Männer, die sich über ihre Flucht aus London und weitere Unglücksfälle unterhalten. Die Rede ist auch von einer geheimnisvollen Gilde, der die beiden Männer angehören. Die neuen Informationen geben Nik eine neue Spur auf der Suche nach einem Schuldigen am Tod seiner Brüder.

Als sein Vater ihn zu einem Kaufmann in London in die Lehre gibt, muss Nik zwar von seinen Freunden und seinem Zuhause Abschied nehmen, erhält gleichzeitig aber auch die Chance, vor Ort mehr über die mysteriöse Gilde herauszufinden. Kaum angekommen, macht er Bekanntschaft mit dem Straßenmädchen Ellie, das seit der Ermordung seines Meisters dessen Mörder zu finden sucht. Sowohl Nik als auch Ellie trauen dem anderen nicht, schließen sich aber dennoch letztendlich zusammen, um die Taten der Gilde aufzudecken und das Rätsel um die Tode zu lösen. In Amsterdam unterdessen beginnt Niks Freundin Benthe eine Lehre bei einem Spiegelmacher, die schon sehr bald ihre Gesundheit zu beeinträchtigen beginnt…

Wichtige Charaktere

  • Nicolaas van Leeuwenhoek, genannt „Nik“
  • Elisabeth, genannt „Ellie“
  • Benthe
  • Heinrich Sehfeld
  • Conrad Leipnitz
  • Alexej
  • Carmen de Witt
  • Gustav Schmieder
  • Niks Eltern und verstorbene Brüder Matthijs und Claas
  • Luuk, Jost und Thijs

Zitate

„Fragen kribbelten durch seinen Körper wie Insekten. Die Worte, die er in dem Kellerversteck belauscht hatte, gingen ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Sobald er die Augen schloss, um seine Gedanken zu ordnen, sah er Geschwüre und Eiterbeulen vor sich, die blassen Gesichter seiner kleinen Brüder und schwarze Leichentücher, auf denen Sterne glitzerten.“

„Der Puppenspieler zuckte zusammen, als hätte ihm Niks Frage körperliche Schmerzen bereitet. Er öffnete sein Hemd und zeigte Nik Schulter und Hals. Eine schlangenförmige Wunde hob sich in der Armbeuge dunkel von der hellen Haut ab. Am Hals waren braune Flecken zu sehen und kleine schwarze Punkte zogen sich über die linke Schulter. Nik beugte sich vor, um sie besser zu sehen. Ein scharfer Geruch stieg ihm in die Nase. Das Hemd des Puppenspielers roch nach Essig und Kampfer.“

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Leseprobe beim Verlag

Persönliche Bewertung

Dramatisch-abenteuerlicher historischer Jugendroman

4 von 5

Ein Junge auf der Suche nach der Wahrheit und einem Schuldigen. Ein Vater, der in seiner Verzweiflung und Trauer das Leben ausblendet. Eine Frau mit einer Sehnsucht nach Leidenschaft und Anerkennung. Die Einzelschicksale in dieser Geschichte berühren und könnten so oder ähnlich in der heutigen Zeit stattfinden. Die historische Kulisse von zwei faszinierenden Städten, Amsterdam und London, erzeugt einen zusätzlichen Reiz und vermittelt subtil einen Einblick in das Leben der damaligen Zeit mit seinen Herausforderungen.

Im Zentrum der Handlung steht Nik, der auktoriale Erzähler folgt gelegentlich jedoch auch anderen Charakteren wie beispielsweise Ellie, Luuk oder Carmen de Witt. Vorrangig geht es um die Aufklärung eines Geheimnisses um eine Gilde, die im Verborgenen agiert und mit verschiedenen Unglücksfällen im Zusammenhang zu stehen scheint. Gemeinsam verfolgen Nik und seine Verbündeten verschiedene Spuren in zwei Städten und stoßen auf ein phantastisches Geheimnis. Diesem Umstand verdankt das Buch, dass es sich nicht um einen reinen realistischen historischen Jugendroman handelt, sondern es auch einen magischen Aspekt rund um eine zwielichtige Figur, eine Art Hexenmeister, gibt.

Antoinette Lühmann schreibt und beschreibt sehr wirklichkeitsnah, verwendet die eine oder andere lautmalerische Beschreibung oder Metapher, weitgehend jedoch eine einfache, leicht zu verstehende und lesende Sprache. Ein Highlight des Buches sind die Illustrationen von Laurence Sartin, die die Handlung begleiten. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, es gibt zwar mit „Sternengreifer“ eine Art Nachfolger, der jedoch mit diesem Buch in keinem Zusammenhang steht, beide Bücher können vollkommen unabhängig voneinander gelesen werden.

Fazit

Vor der historischen Kulisse zweier europäischer Metropolen erzählt Antoinette Lühmann eine dramatische ereignisreiche Geschichte mit einer Prise Magie. Lesenswert!

ISBN10
3649614340
ISBN13
9783649614340
Dt. Erstveröffentlichung
2014
Gebundene Ausgabe
367 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 12 Jahren