Herr Eichhorn und der Besucher vom blauen Planeten

Autoren
Illustrator
Sebastian Meschenmoser
Verlag
Esslinger Verlag

Zusammenfassung zu “Herr Eichhorn und der Besucher vom blauen Planeten”

Große Aufregung im Wald: Es wurden seltsame unbekannte Wesen gesichtet! Der Bär fühlt sich verfolgt, denn die beiden fliegenden blauen Wesen folgen ihm überall hin. Sogar seine Verstecke spüren sie auf. So sucht er Herrn Eichhorn auf, denn der weiß sicherlich Rat. Herrn Eichhorn ist klar: Die seltsamen blauen Flugwesen sind Außerirdische, die den Bären auf ihren Planeten verschleppen wollen! Ein Glück, dass der Bär so einen klugen Freund wie Herrn Eichhorn an seiner Seite hat, der ihm hilft. Einen, der viele gute Ideen hat – den Bären tarnen, das Raumschiff verstecken. Allerdings hilft das alles nichts, die blauen Außerirdischen sind nicht loszuwerden. Schließlich warnen der Bär und Herr Eichhorn die anderen Tiere und beschließen sich zu verstecken. Und dann erleben sie eine Überraschung…

Wichtige Charaktere

  • Herr Eichhorn
  • der Bär
  • die zwei Außerirdischen

Zitate

„Am besten wäre es, die Außerirdischen auszutricksen!
Dazu musste der Bär sich einfach als Baum verkleiden und einen Baum als Bären. Herr Eichhorn hatte bei solchen Dingen schon viel Erfahrung.“

Alle Bände der Herr Eichhorn Reihe

Herr Eichhorn und der erste Schnee
Herr Eichhorn und der Mond
Herr Eichhorn weiß den Weg zum Glück
Herr Eichhorn und der Besucher vom blauen Planeten

Persönliche Bewertung

Meisterhaft illustriertes, hintergründiges Bilderbuch, auch für Erwachsene!

5 von 5

Es ist erstaunlich, was Sebastian Meschenmoser nur mit Bleistift und dem spärlichen Einsatz von akzentuierenden Farben erschafft! Das Talent des Autors und Illustrators zeigt sich auf jeder Seite. In ihrer Skizzenhaftigkeit erscheinen die Zeichnungen trotzdem perfekt, jeder Strich scheint genau durchdacht. Höchst amüsant sind vor allem die Gesichtsausdrücke von Herrn Eichhorn, dem Bären und den „Außerdirdischen“. Die Geschichte selbst ist sehr simpel, aber so voller Humor und Witz, dass sie von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhält. Das Buch lebt vor allem von seinen Bildern. Text wird sehr sparsam eingesetzt: Wörter werden nur dort verwendet, wo die Bilder nicht selbsterklärend sind. Die wunderschöne Kulisse des Waldes zeichnet Meschenmoser ebenso gekonnt wie die anderen Tiere in der Geschichte: die Hasen, Spechte, Rehe, Mäuse, Frösche, Igel, Schmetterlinge, Schnecken und die Eule. Ein wunderbar humorvolles Detail ist auch die klassische Szene, in der die Außerirdischen mit langen Schatten in der Tür der Hütte stehen, in der sich die Tiere versteckt haben – besonders vor dem Hintergrund, wer und was die „Außerirdischen“ sind, wirkt dies einfach urkomisch.

Inhaltlich ist das Buch so gewitzt wie fantasievoll und enthält einige gesellschaftliche Anspielungen: Herr Eichhorn denkt sich eine Geschichte zu den fremden Wesen aus, mit einer Weltraumstadt und einem Ufo, in dem sie den Bären auf ihren Planeten verschleppen. Er malt sich aus, dass sie dort Experimente mit ihm machen würden oder ihn zur Unterhaltung nutzen (hier lässt sich eine weitere Anspielung auf die Menschenwelt herauslesen, wo genau das für Bären Realität ist – man denke an die Tanzbären oder die Moschusbären!), er würde in „intergalaktische Schwierigkeiten“ verwickelt werden. Es ist ironisch: Der große Bär fürchtet sich vor den kleinen blauen „Außerirdischen“. Zwar sind die „Außerirdischen“ nur neugierig, doch den Bären angstigt das, er fühlt sich verfolgt. Eine wunderbare Parallele zur Gesellschaft: Was sie nicht kennen, macht vielen Menschen zunächst erst einmal Angst, so harmlos es auch daherkommt. Als er eingeschaltet wird, zieht Herr Eichhorn die falschen Schlussfolgerungen aus seinen Beobachtungen: das Zelt, das ebenfalls blau ist, ordnet er als Raumschiff den „Außerirdischen“ zu. Als er die anderen Tiere warnt, folgen die fremden Wesen ihnen weiterhin: Es entsteht eine vollkommen unbegründete Panik! Und am Ende ist die Aufklärung des Rätsels um die „Außerirdischen“ ebenso rührend wie überraschend. Das Buch endet mit einem wunderschönen Schlussbild, auf dem alle Tiere zu sehen sind, und auf der letzten Seite gibt es sogar eine kleine zusätzliche Pointe.

Fazit

Die Reihe um Herrn Eichhorn und besonders dieser Band ist sehr spitzfindig mit zahlreichen Anspielungen auf gesellschaftliche Phänomene. Kinder werden dies nicht unbedingt verstehen, doch kritische Erwachsene könnten dies mit ihnen thematisieren. Allerdings unterhält dieses Bilderbuch auch ohne dieses Verständnis durch seinen Witz und seine bemerkenswerten Illustrationen bestens.

ISBN10
3480228836
ISBN13
9783480228836
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Gebundene Ausgabe
64 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 4 Jahren