Interview mit Maria Karipidou
Die Illustratorin Maria Karipidou und ihr hundiger Assistent Miró gewähren der Buchhexe Einblicke in ihre Arbeitsweise. Dabei geht es um Comics, Filme, Außerirdische und um gute Kinderbücher.
Über den Wunschautomaten von Melanie Laibl wurden wir auf die Illustratorin Maria Karipidou aufmerksam. Ihr Kater Hacek hatte sofort unsere Hexenherzen erobert und auch die anderen Figuren begeisterten uns sehr. Nachdem sie uns bereits für die Rezension des Wunschautomaten Illustrationen zur Verfügung stellte, sah ich mich weiter auf ihrer Website um und fand immer wieder Bilder zum Wohlfühlen. So fasste ich den spontanen Entschluss, sie für ein Sommer-Interview auf der Buchhexe zu gewinnen, zumal es sich um ein Geburtstags-Interview handelt, denn die Buchhexe wird in diesem Juli 4 Jahre alt. Um diesen Jahrestag gebührend zu feiern, gibt es auch ein Geburtstagsgewinnspiel zum neuesten von Maria Karipidou illustrierten Buch, „Kommissar Ping und das Kaugummi-Geheimnis“.
Jetzt aber viel Spaß beim Lesen, wünscht die Buchhexe:
Buchhexe: Das erste Buch mit Ihren Illustrationen, welches ich angeschaut habe, war „Der katzofantastische Wunschautomat“ mit der Geschichte von Melanie Laibl. Wie kann man sich die Zusammenarbeit zwischen Autor und Illustrator in diesem Fall vorstellen? Haben Sie die Illustrationen erst angefertigt, als die Geschichte schon feststand, oder haben Sie bereits während der Entstehung des Textes parallel Skizzen für Charaktere angefertigt?
Maria Karipidou: Die Geschichte war von Melanie Laibl bereits geschrieben, als ich für die Illustrationen angefragt wurde. Ich habe Melanie sozusagen über das Lesen ihrer Texte kennengelernt. Ich habe dann, Zeichnung für Zeichnung, die Charaktere gezeichnet und sie mit ihr und der Programmleiterin bzw. Lektorin besprochen. Bis auf eine einzige Figur haben wir die Protagonisten so ins Buch genommen, wie ich sie angeskribbelt hatte. Da war nur der Herr Hasenfuss, der ursprünglich ganz anders aussah: Lang und dünn wie eine Bohnenstange, und so gar nicht kugelrund und vor allem klitzeklein – wie es sich für einen wahrhaft ängstlichen Buchhalter gehört, der sich am liebsten vor der ganzen Welt verstecken möchte …! Das war ein tolles Zusammenarbeiten zu Dritt und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Buchhexe: Wie lange dauert es, bis Sie eine Buchseite fertig illustriert haben? Welche Schritte sind dafür nötig, bzw. wie und mit welcher Technik arbeiten Sie?
Maria Karipidou: Das ist recht unterschiedlich, aber wenn ersteinmal die Komposition der Seite in Abstimmung mit dem Layout und dem Text stimmt, geht es weiter mit dem Zeichnen: Ich habe zunächst Bleistift-Skribbles, die ich dann am Leuchttisch etwas sauberer durchzeichne. Diese saubere Bleistiftlinien scanne ich ein und koloriere die Illustrationen digital an meinem Rechner, dabei arbeite ich mit einem Grafiktablett.
„Als Kind habe ich Tag und Nacht gezeichnet und konnte mir nichts anderes vorstellen, als Trickfilmzeichnerin zu werden.“
Buchhexe: Ihr Stil erinnert sehr an Cartoons. Sie selber wollten eigentlich zum Trickfilm und haben während Ihres Studiums in Agenturen gearbeitet. Wie ist es zu Ihrem Einstieg in die Kinderbuchillustration gekommen?
Maria Karipidou: Als Kind habe ich Tag und Nacht gezeichnet und konnte mir nichts anderes vorstellen, als Trickfilmzeichnerin zu werden. Ich habe als Teenager Cartoons für die Lokalzeitung gezeichnet und eigene Trickfilme und Comics publiziert. Mein Vorpraktikum habe ich in einem Trickfilmstudio absolviert. Dann habe ich aber klassisches Grafik-Design studiert und mich erst im zweiten Teil des Studiums auf Illustration ausgerichtet, an der Fachhochschule für Gestaltung in Trier. Dort hatte sich meine Professorin v.a. auf Kinderbuchillustration und Buchgestaltung spezialisiert. Ich habe u.a. gelernt, wie man Bücher bindet, und damals war ich auch zum ersten Mal auf der internationalen Kinderbuchmesse in Bologna, als Studentin. Das alles hat mir den Zugang in die Bilderbuchwelt eröffnet und ich glaube auch, dass meine Illustrationen u.a. deshalb eine stilistische Mischung aus diesen verschiedenen Elementen bilden.
„Rückblickend denke ich, dass ich lesesüchtig war oder so etwas in der Art.“
Buchhexe: Was waren Ihre liebsten Bücher/Comics als Kind, welche sind es als Erwachsene?
Maria Karipidou: Als Kind war ich ein Bücherwurm, meine Nachmittage verbrachte ich nach der Schule in der Bibliothek, die sich direkt um die Ecke befand. Dort las ich alle Comics, die ich in die Finger bekam, u.a. Asterix und Obelix, Comics von André Franquin und Pierre Seron (Gaston, Das Marsupilami, Die Minimenschen, …) und auch die Schlümpfe von Peyo. Außerdem hatte ich schon als Kind eine grosse Begeisterung für die damaligen Kinder-Mangas. Zuhause ging es weiter mit dem Lesen, allerdings las ich dort lieber Bücher wie z.B. die von Astrid Lindgren und Otfried Preußler, aber auch sehr viele andere Kinderbücher jeder Altersstufe. Rückblickend denke ich, dass ich lesesüchtig war oder so etwas in der Art. Trickfilme standen aber über allem anderen, sie waren ebenfalls jeden Tag auf dem Programm – Der Rosarote Panther, Inspektor Clouseau, Bugs Bunny und alle anderen Looney-Toons, sowie Mickey Maus & Co…
„…ich entdecke gerade viele ‚alte‘ Illustrationskünstler aus der Geschichte des Bilderbuchs und Comics neu…“
Buchhexe: Gibt es Illustratoren, die Sie beeinflusst haben, gibt es Vorbilder?
Maria Karipidou: Nicht direkt, es ist vielmehr wie oben beschrieben eine Mischung aus vielen verschiedenen Einflüssen, die mich begleitet haben. Aber ich habe mich keiner Richtung in dem Sinne verschrieben, es ist eher eine Art Interesse für bestimmte Geschichten, Bilder oder Stimmungen. Im Moment habe ich z.B. eine große Affinität zu Illutrationselementen aus den 50er und 60er Jahren. Und natürlich immer noch zu zeitgenössischen Animationen, Comicpublikationen und auch zu bestimmten Büchern, jedoch sind v.a. Filme hinzugekommen und ich entdecke gerade viele „alte“ Illustrationskünstler aus der Geschichte des Bilderbuchs und Comics neu…
Buchhexe: Verfolgen Sie andere Buchpublikationen mit Illustrationen? Lesen Sie selber andere Kinder- oder Bilderbücher?
Maria Karipidou: Ja, eigentlich ständig und überall. Wenn ich reise, kommt es vor, dass ich stundenlang in Buchhandlungen verschwinde, um zu sehen, wer gerade was publiziert hat und ich versuche auch auf jeder größeren Buchmesse dabei zu sein. Aber auch Klassiker suche ich ständig, u.a. auf Flohmärkten.
„Daher ist für mich ein gutes Kinderbuch eins, das Kindern besonders gut gefällt.“
Buchhexe: Derzeit illustrieren Sie Bücher oder Zeitschriften für Kinder. Was macht für Sie ein gutes Kinderbuch aus?
Maria Karipidou: Ich denke, es ist die gelungene Verbindung aus Bildern, Text und der Gesamtgestaltung. Wobei ich persönlich immer zuerst auf besonders schön illustrierte und gut gestaltete Bücher schaue. Aber das ist für Kinder glaube ich nicht ausschlaggebend. Für sie zählt im Wesentlichen, ob ein Buch sie gleich in ihren Bann zieht. Das kann z.B. auch nur über die Geschichte bzw. die Texte passieren, besonders wenn sie gut zum Vorlesen geeignet ist (oder bei älteren Kindern, ob sie interessant genug zum Selberlesen sind …). Daher ist für mich ein gutes Kinderbuch eins, das Kindern besonders gut gefällt. In solchen Fällen werde ich selbst immer neugierig und versuche, das Besondere an dem Buch ausfindig zu machen.
Buchhexe: Was ist Ihnen beim Illustrieren besonders wichtig?
Maria Karipidou: Ich versuche stets alle Teile im Blickfeld zu haben – Gesamtgestaltung, Layout und Text, die Grundstimmung in der Geschichte …ich lasse mich von all dem leiten und beeinflussen, um ein Gefühl für das Gesamte zu bekommen. Meine Illustrationen sollen das im Idealfall „tragen“ und diesen Gesamteindruck dem Leser vermitteln. Aber auch neue und unerwartete Aspekte mitbringen, die eben nicht im Text stecken und um zu überraschen und nicht langweilig zu werden. Daher mag ich es, mit Farben und Techniken zu experimentieren – aber ich bleibe eigentlich immer recht nah an einer zeichnerischen Umsetzung. Ich liebe gute Zeichnungen anderer Illustratoren, und ich versuche immer auch selbst eine zu sein …
Buchhexe: Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte sind Infografiken. Könnten Sie sich vorstellen, ein Kindersachbuch zu illustrieren? Mich hat zuletzt Nicholas Blechmann mit seinen Infografiken für „Die Welt der Tiere“ begeistert…
Maria Karipidou: Ja, das das kann ich mir grundsätzlich gut vorstellen. Besonders bei didaktischen Inhalten finde ich die Kombination von einem originellen Konzept in Verbindung mit eher untypischen Illustrationen für den jeweiligen Bereich interessant. Gerade das kann eher trockene und langatmige Inhalte kurzweilig und besonders lesenswert transportieren.
„…auch im literarischen Bereich kann ich mir vorstellen, etwas für Erwachsene zu machen.“
Buchhexe: Können Sie sich neben dem Publikum Kinder auch vorstellen, für Erwachsene zu zeichnen?
Maria Karipidou: Ich illustriere parallel für die Werbung, überwiegend sind das Illustrationen für ein erwachsenes Publikum. Aber auch im literarischen Bereich kann ich mir vorstellen, etwas für Erwachsene zu machen. Je nachdem, welches Projekt sich ev. dafür anbieten würde – das kommt immer auf Gelegenheiten und Projekte an, die sich gerade ergeben.
Buchhexe: Wo und wann illustrieren Sie und was sehen Sie, wenn Sie von Ihrem Schreibtisch aufschauen?
Maria Karipidou: Ich illustriere jeden Tag, ganztags, in meinem Atelier in Karlsruhe, das ich mir mit drei Illustrations-KollegInnen teile. Und natürlich mit meinem Hund, der sich sogar meinen Arbeitsplatz mit mir teilt. Wir haben keinen direkten Blick nach draußen, da wir in einer ehemaligen Halle eines alten Schlachthofes unsere Arbeitsplätze haben. Aber der Blick von unserem Hinterhof aus geht direkt in einen Stadtpark und auf die Karlsruher Musikhochschule,die sich in einem barocken kleinen Schloss befindet.
„Den Comic möchte ich auf jeden Fall wieder in meine Arbeit mit aufnehmen.“
Buchhexe: Seit dem letzten Jahr gibt es ganz offiziell auch in Deutschland Kindercomics. Der Reprodukt Verlag war hier federführend und hat seit 2013 auch Kindercomics in seinem Programm. Wie finden Sie die Idee, Comics zu gestalten?
Maria Karipidou: Den Comic möchte ich auf jeden Fall wieder in meine Arbeit mit aufnehmen. Ich arbeite gerade an Zeichnungen und Protagonisten, die ich schon seit Jahren als Kinderbuch-Konzept mit mir herumtrage und zwischenzeitlich feststellen musste, dass es als Comic sehr viel besser funktionieren könnte.
Buchhexe: Zu welcher Tages- oder Jahreszeit arbeiten Sie am liebsten und warum?
Maria Karipidou: Ich arbeite eigentlich immer:
… wenn ich muss (um davon zu leben)
… wenn ich kann (in meiner Freizeit, auch gerne nachts :-))
… und wenn ich sonst nichts zu tun habe (was aber sehr selten vorkommt und ich mir hierfür etwas mehr Zeit in Zukunft wünschen würde!)
„Ich fände es schön, wenn ich einige meiner Ideen und Konzepte mit eigenen Worten zu Papier bringen könnte.“
Buchhexe: Bisher haben Sie immer die Werke anderer Autoren illustriert. Können Sie sich in Zukunft vorstellen, auch eigene Bücher oder Comics zu gestalten?
Maria Karipidou: Ich fände es schön, wenn ich einige meiner Ideen und Konzepte mit eigenen Worten zu Papier bringen könnte. Das bedarf aber noch Übung, und vielleicht lasse ich mich auch einfach zu gerne von den Geschichten anderer inspirieren. Aber ich schließe das auf jeden Fall mit ein und arbeite auch darauf hin.
Buchhexe: Sie haben bisher auf dem deutschen Markt neben dem „katzofantastischen Wunschautomat“ im Residenz Verlag außerdem noch zwei Bilderbücher für Kinder ab 2 Jahren bei arsedition, „Ludwig die Stadtmaus“ für die Stadt Rastatt, sowie ein Kinderbuch von Beltz & Gelberg illustriert. Wie erklären Sie sich Ihren besonderen Erfolg in Frankreich? Ich denke z.B. an Wolf und Rotkäppchen von einer Autorin, die in Frankreich sehr beliebt ist, wie Sie selber schreiben. Oder an „Le super héros de Noël“.
Maria Karipidou: Dass ich zuerst in Frankreich mit Kinderbüchern angefangen habe, liegt wohl daran, dass mein Stil gut in die französische Kinderbuchlandschaft passt. In Deutschland verändert sich die stilistische Ausrichtung der Verlage zwar auch stetig, und z.T. auch in eine ähnliche Richtung, aber hier gibt es eben doch viele Bereiche, die komplett auf klassische Stilmittel setzen und z.B. gar nicht gerne mit digital illustrierten Bildern arbeiten.
Buchhexe: Sie leben auf dem Land, arbeiten in der Stadt. Die perfekte Symbiose?
Maria Karipidou: Ich nehme gerne die Stimmung in der Stadt auf und lasse mich von den verschiedensten Menschen inspirieren, ebenso ist mir der direkte Kontakt mit Kreativen in meiner Atelier-Nachbarschaft wichtig. In der Stadt zu wohnen und zu leben fände ich dagegen schwierig. Es ist definitiv immer auch mit Stress im Verkehr, Lärm und der ständigen „Flucht ins Grüne“ an Wochenenden verbunden. Da finde ich es umgekehrt schöner. Und mein Hund glaube ich auch!
Buchhexe: Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade zeichnen? Was sind Ihre Hobbys?
Maria Karipidou: Ich beschäftige mich immer irgendwie mit Tieren, bin gerne unterwegs und treffe Freunde, wofür mir aber oft die Zeit fehlt. Ich bin aber auch ein großer Filmfan und verbringe daher die Abende oft mit einer Menge DVDs auf der Couch …
Buchhexe: Auf ihrem Blog gibt es eine illustrierte Plätzchen-Anthologie, einen Gitarre spielenden Mond, eine Eule mit Bart und vieles mehr Lustiges und Kurioses zu sehen. Woher nehmen Sie Ihre Ideen und gibt es reale Vorbilder für die Figuren der Bücher?
Maria Karipidou: Ich weiß nicht, woher gerade solche Ideen kommen, früher waren es andere Motive und eher aus dem Fantasy-Bereich, jetzt aktuell sind es Plätzchen und komische Tiere… Ich nehme an, dass ich eigentlich eine Außerirdische bin und irgendwann wieder von meinem Heimatplaneten in einem Ufo abgeholt werde. Aber ich glaube, dass ich mich gerade mit E.T verwechsle (der übrigens auch – wie viele Filme von Steven Spielberg – einen großen Eindruck in meiner Kindheit auf mich hinterlassen hat).
„Ich mag den Regen generell, v.a. wenn es gewittert und man sich mit einem Buch und einer Tasse heißen Kakao in seine Buchhöhle zurückziehen kann.“
Buchhexe: Woher kommt Ihre Vorliebe für Regenschirme auf dem Kopf Ihrer Figuren? Bei einem blauen Bären tauchte er zuerst auf, danach beim Herr Hasenfuß…
Maria Karipidou: Aha, es wurde also bemerkt …;-) Ich mag den Regen generell, v.a. wenn es gewittert und man sich mit einem Buch und einer Tasse heißen Kakao in seine Buchhöhle zurückziehen kann (Kindheitserinnerung hier: die Dachboden-Szene mit dem Protagonisten Bastian Bux aus „Die unendliche Geschichte„). Wenn das nicht möglich ist, sollte man zumindest so einen Schirm bei sich haben, finde ich!
Buchhexe: Sie haben eine Visitenkarte mit einer Weltraumprinzessin namens Astro. Sie hat es von der Visitenkarte auf die Kinderzimmertapete geschafft. Wie kam es dazu und ist sie bereits heimlich mit Ihnen in ihr erstes Bilderbuchabenteuer geflogen?
Maria Karipidou: …noch nicht, aber das ist in ganz naher Zukunft sehr wahrscheinlich schon anders.
Buchhexe: Soeben ist „Kommissar Ping und das Kaugummi-Geheimnis“ von Christian Seltmann im Arena Verlag mit Ihren Illustrationen erschienen. Es sind „Lustige Detektivgeschichten“. Besteht die Hoffnung, dass es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, die Sie weiter illustrieren werden?
Maria Karipidou: Ich glaube nicht, dass der Verlag weitere Folgen damit plant. Aber wie bei allen Büchern, die neu auf den Markt kommen, ist es spannend zu sehen, wie sie von ihren Lesern angenommen werden und ob sie das Potential zu einem größeren Erfolg haben. Das bleibt auch hier spannend, ich drücke Kommissar Ping und seinem Detektivpartner, dem Kamel Alex, auf jeden Fall die Daumen. Sie sind wirklich ein sehr außergewöhnliches und lustiges Detektivgespann…und dann dieser Kaugummi überall. Ach ja, und sprechende Steine und Kakteen gibt es auch … also sehr lesenswert!
„Ganz neu ist für mich die Arbeit an sogenannten Licensing-Illustrationen, die ich erstmals für meine Agentur in London anfertige…“
Buchhexe: Woran arbeiten Sie zur Zeit? Was erwarten Sie selbst noch von diesem Jahr?
Maria Karipidou: Ich arbeite an eigenen Konzepten, die ich auf den nächsten Buchmessen vorstellen werde, an ein paar Buchprojekten mit Erscheinungsdatum für 2015 und 2016, sowie weiterhin für die Werbung. Ganz neu ist für mich die Arbeit an sogenannten Licensing-Illustrationen, die ich erstmals für meine Agentur in London anfertige, die mich seit diesem Jahr für die Bereiche US und UK vertritt. Hier bin ich gespannt, wie die Entwicklung sein wird und was daraus entstehen kann. Ansonsten stehen verschiedene Buchmessen in Deutschland und im Ausland an, wie z.B. die Frankfurter Buchmesse, auf der ich letztes Jahr Comic-Workshops mit Schulklassen gehalten habe und mit anderen Zeichnern Teil eines Sketch-Battles war. Auf diesen Teil freue ich mich ganz besonders und eigentlich auf alle Projekte, Aktionen und Aufträge, von denen ich noch gar nichts weiß. Das gehört zu diesem Beruf irgendwie dazu und ich mag diesen Aspekt… er verhindert, dass es jemals langweilig werden könnte. Ich bin und bleibe also selbst gespannt und poste weiterhin alles Wissenswerte auf meiner Webseite – das ist allerdings etwas, das ich dieses Jahr definitiv noch intensiver machen möchte!
Buchhexe: Wenn Sie mögen, freuen wir uns über Ihre Illustration einer Buchhexe.
Maria Karipidou: Die Buchhexe Nr.1 ist eine Hexe, die unauffällig mitten unter uns lebt – aber in einem Moment wo sie über einen Lüftungsschacht läuft, nicht aufpasst, und der mitwissende Leser sie eindeutig als Buchhexe enttarnen kann. Wenn er denn die Hinweise richtig deutet, die kurz zutage treten: der Zauberstab in der Handtasche, der Zauberhut in der Hutschachtel, das eigentlich schwarze Kleid mit Sternenmuster, der Zauberstaub der aus dem Buch fliegt …
Buchhexe Nr.2 ist, ganz im Gegensatz zu Buchhexe Nr.1, im Grunde eine sehr altmodische Hexe die versucht, die modernen Trends der jeweils aktuellen Zeit über das Lesen von Zeitschriften und Büchern (vornehmlich Liebesromane) zu verfolgen. Ganz vertieft in ihre Lektüre, passiert es manchmal, dass der Zauberstab unbeaufsichtigt irgendwo hinfällt und ein wenig Zauberstaub herumgewirbelt wird…
Die Buchhexe dankt aus vollem Herzen für die vielen spannenden Antworten, das Bildmaterial und die beiden neuen Buchhexen für unsere Hexenfamilie. Es ist immer ein besonderer Moment, die Buchhexe mit den Augen anderer zu sehen. Wir sind voller Vorfreude auf weitere von Maria Karipidou illustrierte Werke, ob alt oder neu, ob im Buch- oder Comic-Format – sie werden ihren Weg in unsere Bibliothek und hoffentlich auch in viele andere finden. Wir drücken konstant beide Hexendaumen, dass es irgendwann auch zu vollständig eigenen Projektumsetzungen kommen mag. Nochmals vielen Hexendank für Zeit, Herz und Hand, liebe Maria!