Rocky und seine Bande (1) – Rosalie will ein Haustier

Autoren
Illustrator
Jean-Claude Gibert
Verlag
Pfefferkorn Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
3 von 5
Spannung
4 von 5

Bei Amazon ansehen

Zusammenfassung zu “Rocky und seine Bande (1) – Rosalie will ein Haustier”

Tims Vater geht mit seinem Sohn und dessen Freunden ins örtliche Tierheim. Die Kinder wollen darüber ein Referat in der Schule halten. Als Rosalie dabei ein weißes Kaninchen namens „Fred“ entdeckt, ist es um sie geschehen. Wieder zu Hause teilt sie ihren Eltern den Wunsch mit, ein Kaninchen als Haustier haben zu wollen. Die sind alles andere als begeistert, gehen am nächsten Tag aber dennoch mit ihrer Tochter ins Tierheim und kehren mit dem Kaninchen zurück nach Hause. Dort hält das neue Familienmitglied nach anfänglicher Scheu alle auf Trab, und bei Rosalies Vater macht sich zu allem Überfluss auch noch eine Allergie bemerkbar…

Wichtige Charaktere

  • der Hund Rocky
  • Tim
  • Mia
  • Rosalie
  • ihre Eltern
  • Enzo
  • das Kaninchen Fred
  • Johnny, Leiter des Tierheims
  • eine ältere Dame

Alle Bände der Reihe

1. Rosalie will ein Haustier
2. Wir lieben die Freiheit
3. Enzo hat Geburtstag (erscheint am 18. Februar 2014)
4. Tim ist verliebt

Persönliche Bewertung

Pädagogisch wertvoller Kinder-Comic zum Thema Haustierhaltung

4 von 5

„Rosalie will ein Haustier“ ist der erste Band der Kinder-Comic Reihe aus dem Pfefferkorn Verlag. Für die Gestaltung zeichnet kein Geringerer als Jean-Claude Gibert verantwortlich, der durch die Reihe um den Elefanten Babar einigen bekannt sein dürfte. Die Zeichnungen, Farben und Hintergründe sind einfach gehalten, Details oder Farbverläufe findet man nicht. Dafür überzeugt das weiße Kaninchen „Fred“ allerdings durch seine Mimik. Autor Stephan Valentin merkt man seine Tätigkeit als Psychologe an. Die Geschichten, die er erzählt, erzählt er nicht um der Geschichten willen, sondern um darin Probleme aus der Lebenswelt von Kindern für diese verständlich aufzubereiten. Davon profitieren auch die Eltern, denn sie sind direkt oder indirekt mit den Themen ihrer Kinder verbunden.

Auf den 41 Seiten des kleinen gebundenen Buches entwickelt sich die Geschichte recht zügig. Dabei werden den vier Hauptcharakteren um den Hund Rocky Stereotype aufgedrückt. Während Enzo übergewichtig ist und Roslie ein „typisches“ Mädchen darstellen soll, ist Mia die Besserwisserin, und Tim ist gegen alles und jeden. In Anbetracht des Vorhabens, auf wenigen Seiten größere Themen für Kinder zu behandeln, ist diese Vorgehensweise verständlich, wenn auch die Gefahr besteht, dass Kinder die Charaktere und somit auch ihre Mitmenschen zu eindimensional wahrnehmen. Erfreulich ist, dass „Rockys Bande“ multikulturell angelegt ist und die Eltern ihr eigenes Verhalten selbstkritisch hinterfragen.

Inhaltlich spricht Stephan Valentin ein sehr wichtiges Thema an, den Wunsch vieler Kinder nach einem eigenen Haustier. Dabei gibt er durch verschiedene Charaktere immer wieder wichtige Informationen, wie die Anfälligkeit von Kaninchen für chronische Erkrankungen, Allergierisiken, die Zeit- und Platzbedürfnisse eines Tieres und nicht zuletzt die immensen Kosten, die explizit erwähnt werden. Ein Kaninchen kostet etwa 1037€ pro Jahr. Die Verantwortung einem Tier gegenüber und weitere Hinweise werden im Anhang auf drei Seiten in „Rockys Blog“ noch einmal zusammengefasst. Dabei wird auf die Wichtigkeit hingewiesen, sich vorher umfassend zu informieren.

Besonders erfreulich ist die Fokussierung auf das Tierheim und nicht wie bei so vielen Kinderbüchern die glorifizierende Darstellung einer Tierhandlung, in der Lebewesen verkauft werden und die viele Probleme für die Tiere nach sich zieht. Auch Züchter, die einen großen Anteil am Problem überfüllter Tierheime haben, werden nicht in Betracht gezogen, um ein Tier zu „kaufen“. In diesem Zusammenhang passt es authentisch hinein, dass Rosalie beschließt, Vegetarierin zu werden, als sie eine Speisekarte mit „Hasenroulade“ erblickt. In einem nächsten Schritt müsste ihr allerdings auffallen, dass man auch als Vegetarier am Leid von „Nutztieren“ wie Kühen oder Hühnern durch sein Konsumverhalten beteiligt ist. Leider folgen die anderen Kinder Rosalie bei ihrem Entschluss nicht, ebensowenig ihre Eltern.

Zwar erfährt man in der Geschichte interessante Zusatzinformationen, wie etwa dass eine Kaninchenhaarallergie nicht wegen der Haare, sondern wegen des Speichels des Tiers entsteht – wenn es um beiläufige moralische Belehrungen durch Mia geht, schießt der Autor jedoch manches mal über das Ziel hinaus. Eine zusätzliche kleine Schwäche hat das Buch mit seinem Ende. Es wirkt zu konstruiert und zu wenig übertragbar auf die Realität. Fragen bleiben, wie die, warum die Frau so viele Kaninchen hält…

Fazit

Ein wervoller Beitrag zum Thema Haustierhaltung, der in Comicform auf Augenhöhe mit seinem Zielpublikum ist und humorvoll wie kurzweilig auf viele Dinge hinweist, die es zu beachten gilt. Statt immer nur an die pädagogischen Vorteile für die kindliche Entwicklung zu denken, stehen hier die Leidtragenden des Ganzen im Mittelpunkt. Unbedingt zu empfehlen, ob privat oder im Sachkundeunterricht, bevor es zu spät ist…

ISBN10
3944160037
ISBN13
9783944160030
Dt. Erstveröffentlichung
2013
Gebundene Ausgabe
48 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 6 Jahren

Eine Antwort zu
Rocky und seine Bande (1) – Rosalie will ein Haustier

  1. Bernhard

    Mir hat der 1. Band der neu­en Comic Serie auch sehr gut gefal­len. Auch ich habe 4 von 5 Punk­ten vege­ben. Vor zwei Tagen habe ich den 3. Band erhal­ten, der am 18. Febru­ar erschei­nen wird. Auch die­ser Band ist sehr empfehlenswert.