Petronella Glückschuh – Tierkindergeschichten

Autoren
Illustrator
Christian Puille
Verlag
Glückschuh Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
3 von 5
Schreibstil
3 von 5
Spannung
3 von 5

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Zusammenfassung zu “Petronella Glückschuh – Tierkindergeschichten”

Petronella Glückschuh lebt in einem kleinen Dorf namens Bergluch und träumt davon, eines Tages als Tierforscherin durch die weite Welt zu reisen. Bis dahin verbringt sie viel Zeit in ihrer näheren Umgebung und schwänzt schonmal die Schule, um am Bach nach kleinen Schätzen zu suchen. Auf ihren Streifzügen begegnet sie so manchem Tier und auch bei sich zu Hause ereignen sich mitunter aufregende Dinge, in denen Tiere im Mittelpunkt stehen. So handeln ihre Geschichten, die in diesem Buch erzählt werden, von einem einsamen Rehkitz, einer eingesaugten Maus, einem zugelaufenen Igel, jeder Menge Weinbergschnecken und Katzenjungen. Durch einen Aushang für eine Tierpension erhält Petronella zudem eine Schildkröte zur Pflege, und im Gartenhaus, ihrem Forschungslabor, erforscht sie Regenwürmer und ein Mäuseskelett.

Wichtige Charaktere

  • Petronella Glückschuh
  • ihre ältere Schwester Philine
  • ihre Eltern
  • ihr Hund Flocke
  • ihre Katze Mira
  • Schildkröte Charlie

Zitate

„Alle gewinnen das Rehkitz richtig lieb. Kordel schleckt ihm das Fell, behütet es und tollt mit ihm im Garten. Beide laufen sogar im Haus umher und die Leute im Dorf schauen verwundert, wenn Petronella mit ihrem Reh und mit ihrem Hund durchs Dorf marschiert. Ganz ohne Leine.“

„Bis Petronellas Vater plötzlich mit plattem Gesicht von der Toilette wiederkommt. ‚Los, hopp, wir müssen schnell weg!‘, flüstert er. Petronellas Mutter fragt nach, warum er denn so überstürzt aufbrechen will. ‚Erzähl ich dir später.‘ Er blickt Petronella streng an und verdreht die Augen. Dann zahlt er rasch und zieht Petronella am Arm aus dem Lokal. Als sie in den Flur kommen, sehen sie, was los ist.“

„Wer einen Regenwurm bei seiner Arbeit unterstützen möchte, darf nicht immer alles Laub zu ordentlich weg harken, denn Regenwürmer lieben verrottete, modrige Blätter.“

Der Petronella Glückschuh-Song

Alle Petronella Medien

Petronella Glückschuh – Tierkindergeschichten
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Persönliche Bewertung

Tiergeschichten mit eingestreutem Wissen und einer Identifikationsfigur

3 von 5

Nach einer kurzen Vorstellung der Hauptfigur schreibt Dorothea Flechsig in sieben Kapiteln von den Erlebnissen Petronella Glückschuhs. Diese sind in einfacher Sprache für die Zielgruppe flüssig geschrieben und von zahlreichen farbigen Illustrationen auf fast jeder Doppelseite begleitet. Die Geschichten können für sich gelesen werden und erzählen keine durchgängige Geschichte. In ihnen erfährt man neben der Handlung immer auch etwas Wissenswertes über die einzelnen Tiere, etwa dass man ein junges Reh nicht sofort anfassen sollte, wenn man eines findet, oder dass eine Schildkröte bis zu 150 Jahre alt werden kann. Mit dem Charakter von Petronella können sich Kinder sicherlich gut identifizieren, ihre Tierliebe ist ein Motiv, das häufig bei Kindern anzutreffen ist. Leider genauso häufig der Speziezismus, dass bestimmte Tiere als schützenswert gelten und andere einfach gegessen werden. Auch Petronella lebt leider nicht konsequent ihre Tierliebe aus, sie endet bei ihr auf dem Teller. Wenn sie sich etwa über Menschen mokiert, die Schnecken essen, aber sich selber eine Bratwurst zum Essen wünscht, ist dies nicht besonders überzeugend.

Erfreulich ist, dass Petronella geschenktes Geld für die Rettung der Spitzmaulnashörner einsetzt und auch der Anhang am Ende des Buchs zum naturnahen Gärtnern mit dem Verzicht auf Gift und der Darstellung von Nützlingen werten das Buch im Mensch-Tier-Verhältnis auf. Doch es ist einfach nicht konsequent zu Ende gedacht, wenn es etwas heißt: „Petronella liebt das Leben und die Freiheit, doch am meisten liebt sie Tiere.“ Die sogenannten Nutztiere scheint sie nicht genug zu lieben, wenn sie sie isst. Ein weiterer Punkt, der leider nicht zugunsten des Tierwohls aufgelöst wurde, ist die Geschichte um die jedes Jahr eingeschläferten Katzenbabys, da Petronellas Oma sich weigert, die Katze kastrieren zu lassen. Auch wenn der Vater mit der Oma telefoniert, die Katze zwischenzeitlich weggibt, ein Wurf nicht getötet wird, endet die Geschichte leider so, wie sie begonnen hat. Einen positiven Aspekt fügt dem Buch wiederum die Episode mit dem Gartenhaus zu. Welches Kind träumt nicht davon, sich ein eigenes Forschungslabor im Garten einzurichten und Regenwürmer oder Käfer für eine Zeit zu beobachten und ihr Verhalten näher kennenzulernen? Die Faszination zum Erforschen der eigenen Umgebung wird hier sehr überzeugend eingefangen. Schade nur, dass drei der Tiere auf dem inneren Titelblatt, die wie die Bremer Stadtmusikanten abgebildet sind, im Buch nicht vorkommen: der weiße Hase Persil, das ängstliche Meerschweinchen Piepsi und der Wellensittich Peterle. Vielleicht werden sie im nächsten Band vorgestellt?

Fazit

Ein Kinderbuch mit kurzweiligen, mal mehr humorvollen, mal mehr spannenden Geschichten in unterschiedlicher Qualität, die Kinder für das Erforschen ihrer Umwelt zu motivieren wissen. Wie bei fast allen Kinderbüchern hört die Tierliebe leider beim Essen auf.

ISBN10
3943030016
ISBN13
9783943030013
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Gebundene Ausgabe
112 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 6 Jahren