Meyers Jugendbibliothek 03 – Wie entstand die Malerei?
Zusammenfassung zu “Meyers Jugendbibliothek 03 – Wie entstand die Malerei?”
Gestartet wird in die „Geschichte der Malerei“ mit einer Doppelseite zum Thema „Tiere auf der Höhlenleinwand“. Sogleich erschließt sich dem Betrachter die Welt der steinzeitlichen Malerei, eingeschlossen darin ein fühlechtes Pferdchen aus den Höhlen von Lascaux. Ebenfalls zu erfühlen ist das „Erste Papier der Welt“, da ein Stück echtes Papyrus in das Buch eingeklebt ist. Die „griechischen Vasen“ im nächsten Kapitel kann man zwar nicht in die Hand nehmen, sondern nur betrachten, das schmälert ihre Pracht jedoch nicht. Gleiches gilt für das „Malen auf Holzbrettern“. Auch hier gibt es kein Brett zum Fühlen, dafür ist aber das Epiphanie-Triptychon von Hieronymus Bosch zu sehen, dass man, wie das echte auch, aufklappen kann. Nach einem Schwenk in die Welt der asiatischen Malerei („Mit Tusche auf reiner Seide“) geht es weiter zu den „Wänden voller Bildergeschichten“, also zur Wandmalerei. Hier wird genau erklärt, mit welcher Technik die Fresken aufgetragen wurden. Das auf die Wandmalerei folgende Kapitel erläutert beeindruckend farbintensiv, welche Revolution die Entdeckung der Ölmalfarbe für die Malerei darstellte, ermöglichten diese Farben es doch erstmals, Details auf Bildern herauszuarbeiten und ihnen eine langanhaltende lebendige Leuchtkraft zu verleihen. Nach der Entdeckung der Ölmalerei wechselten die Künstler auch den zu bemalenden Untergrund: Es begann die Zeit, in der mit „Leinöl auf Leinwand“ gemalt wurde. Von nun an konnten sich Maler die aufwendige Grundierung, die beim Holz noch nötig war, ersparen. In rascher Folge werden weitere Malmaterialien entdeckt und eingesetzt, wie beispielsweise „Papier und Stift“, „Wasser und Wasserfarben“ und die „Leuchtenden Farben aus der Tube“. Der nächste Stopp auf der Reise durch die Geschichte der Malerei führt in eine „Moderne Künstlerwerkstatt“, in der sich neben klassischen Materialien auch Dinge wie Sand, Teer, Holz, Nägel oder auch ein Paar Socken finden lassen. Ein eigenes Kapitel ist unter dem Titel „Ein Kunstwerk wird gerettet“ dem Thema Restauration von Kunstwerken gewidmet. Nach einem doppelseitigen Streifzug durch „Die bemalte Welt“ schließt das Buch mit Bild und Zitat von Kandinsky – alles zum Thema Farbe. Im Anhang finden sich eine Übersicht der „Wichtigen Museen in Deutschland“, ein Lexikon der Maler, ein Lexikon der Malerei und eine Zeittafel in der die Geschichte der Malerei von der Romanik bis in die Moderne kurz und präzise dargestellt wird.
Zitate
„Ein Kunstwerk wird gerettet – Kunstwerke altern oder werden beschädigt. Dann müssen sie repariert werden. Das ist die Aufgabe von Restauratoren. Sind die Beschädigungen nur leicht, genügt es, das Bild zu reinigen oder mit neuem Firnis* zu überziehen. Manchmal weisen Gemälde aber auch schwere Schäden auf: Der Rahmen hat sich verzogen, die Leinwand ist gerissen, die Farbschichten blättern ab. Dann sind fast chirurgische Operationen nötig: Die Risse werden zugenäht, oder das ganze Gemälde wird auf eine neue Leinwand übertragen!“
„Gouche – Malerei mit Wasserfarben, die mit Weiß gemischt sind. Die Farben werden dadurch deckend und lassen das Papier nicht durchscheinen.“
Persönliche Bewertung
Meisterhaftes Lexikon aus dem Hause Brockhaus
Eine faszinierende und sehr gelungene Einführung in die Entstehungsgeschichte der Malerei – sowohl inhaltlich als auch in der grafischen und gestalterischen Aufbereitung. Ein Meisterwerk aus dem Hause Brockhaus, ein Buch, in dem jedem Detail liebevolle und kompetente Beachtung geschenkt wurde. Highlights sind das Fühlbild des kleinen Pferdchens aus der Höhle von Lascaux, die grandiose Informationsverdichtung zum Thema Vasen, wo sich sogar Platz findet, einen Teller von Picasso sinnig zu erwähnen, aber auch die intensive Leuchtkraft der Farben, die allen Reproduktionen eigen ist – und dazu noch vieles mehr, dass das Anschauen und Anfassen lohnt. Am besten, der Leser besichtigt dieses meisterhafte Lexikon selbst. Es ist für Jung und Alt unbedingt zu empfehlen! Ach so, sogar verändern man dieses Büchlein – dafür sind Selbstklebebilder beigelegt.
Fazit: Meisterhaftes Lexikon aus dem Hause Brockhaus, dass durch kompetent- unterhaltsame Informationsverdichtung, die Intensität der abgebildeten Reproduktionen und etliches Fühl- und Sichtbares mehr besticht.
- Originaltitel
- L`invention de la peinture
- ISBN10
- 3411090111
- ISBN13
- 9783411090112
- Dt. Erstveröffentlichung
- 1994
- Gebundene Ausgabe
- 45 Seiten