Was macht der Weihnachtsmann im Juli?

Autoren
Illustrator
Raymond Briggs
Übersetzer
Lionel v.d. Knesebeck
Verlag
Diogenes Verlag

Zusammenfassung zu “Was macht der Weihnachtsmann im Juli?”

Der Weihnachtsmann hat im Sommer Ferien und überlegt bei der Gartenarbeit, wohin er verreisen könnte. Schließlich entscheidet er sich für Frankreich und beginnt damit, seine Französischkenntnisse wiederzubeleben. Außerdem stellt sich ihm noch die Frage nach der Unterkunft. Da er keine vornehmen Hotels mag, entscheidet er sich für Camping, allerdings nicht mit einem Zelt oder einem gewöhnlichen Wohnwagen, denn um Komfort zu erhalten bei niedrigen Kosten, baut er kurzerhand seinen Schlitten zu einem Wohnschlitten um. In Frankreich versucht er sodann, nicht als Tourist aufzufallen und speist, bis ihm schlecht wird, ein umfangreiches Menu im Restaurant. Als die Leute beginnen, seine wahre Identität zu erkennen, muss er weiterreisen. Er entscheidet sich für Schottland, was aber auch nur eine Episode auf dem Weg nach Las Vegas werden soll. Dort lässt er es sich gutgehen, bis er abermals Gefahr läuft, erkannt zu werden und beschließt den Heimweg anzutreten. Was ihn wohl zu Hause erwartet?

Wichtige Charaktere

  • der Weihnachtsmann

Zitate

„‚Sauberes Wasser… Schottland! Natürlich!
Das beste Wasser der Welt! Schließlich machen sie damit Whisky!'“

„‚Ich werde mich mal ein bisschen fein machen für den Abend.
Wo ist denn nur das Monokel aus der Wundertüte?'“

Alle Bände der Reihe

1. O je, du fröhliche
2. Was macht der Weihnachtsmann im Juli?

Animationsfilm basierend auf den Weihnachtsmann-Büchern von Raymond Briggs

Persönliche Bewertung

Das menschliche Pendant zu Grumpy Cat - Raymond Briggs Weihnachtsmann macht Urlaub!

5 von 5

Diese Fortsetzung des Buchs „O je, du fröhliche“ hatte sich bereits aufmerksamen Lesern angekündigt, waren doch schon im ersten Buch um den mürrischen Weihnachtsmann von Raymond Briggs Andeutungen in Form von Reiseprospekten und Plakaten vorhanden. Die Comicform mit bilderbuchähnlichen Illustrationen ist auch hier gegeben, im Unterschied zum Vorgänger, der mit sehr wenig Text auskam, sind nun jede Menge Sprechblasen zu finden. Das liegt vor allem am Inhalt, denn tagsüber im Urlaub begegnet der Weihnachtsmann einfach mehr Leuten als bei der nächtlichen Arbeit zur Weihnachtszeit. Die menschliche Darstellung des Weihnachtsmannes, die den ersten Band so besonders machte, dominiert auch den zweiten Band, wenn auch eine gewisse Gewöhnung für alle Leser des Vorgängers eintritt. Zumal der Kontrast zur Magie der Weihnachtsnacht nur noch durch sein Reisemittel und die es ziehenden Rentiere vorhanden ist. Und durch die Gefahr, von den Menschen erkannt zu werden, allerdings fehlen die Bilder der einsamen und stillen Arbeitsnacht vor Weihnachten.

Die Einsamkeit des Weihnachtsmannes wird hin und wieder beiläufig selbstironisch erwähnt, dass er noch nicht allzuoft verreist ist, wird in den vielen Fettnäpfchen deutlich, in die er hineintritt im Bemühen, nicht als Tourist aufzufallen. Wer sich mit dem Autor und Illustrator Raymond Briggs näher beschäftigt hat, wird eine gewisse Ähnlichkeit der Hauptfigur mit seinem Schöpfer nicht von der Hand weisen können, zumal Briggs selber alles andere als ein Weltenbummler ist. Trotz der Länderklischees, die bedient werden, ist der Weihnachtsmann mit seiner grummeligen Art und seinem verschrobenen Charakter ein wahrer Garant für ein lustiges Lesevergnügen. Ob sein Alptraum und die Magenverstimmung nach dem Restaurantbesuch, das zu kalte Badewasser und die Mückenplage in Schottland oder einfach nur die nervigen Menschen, die ihn zu erkennen glauben – ein humorvoller Urlaub par Excellence für den Leser. Einzig das etwas machohafte Gehabe in Las Vegas trübt etwas den Lesespaß. Zwar ist durch den Anteil an französischem Text der Inhalt nicht unbedingt auf jüngere Kinder ausgelegt, bekommen sie das Buch in die Hand, werden sie aber auch mit dem Umbau des Schlittens und anderen Passagen ihre Freude haben.

Fazit

Ein witziger Reisebericht im Comicformat zum Verschenken mit so manchem Klischee und einem äußerst entspannungsbedürftigen Weihnachtsmann, der es nicht leicht hat, in der Ferne die ersehnte Erholung zu finden!

Originaltitel
Father Christmas goes on holiday
ISBN10
3257011687
ISBN13
9783257011685
Dt. Erstveröffentlichung
1980
Gebundene Ausgabe
34 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 5 Jahren

Eine Antwort zu
Was macht der Weihnachtsmann im Juli?

  1. Walther

    Ich fin­de das Buch unter­halt­sam und lus­tig, aber das ers­te Buch hat­te irgend­wie noch etwas Beson­de­re­res, viel­leicht auch weil man den grum­me­li­gen Alten noch nicht kann­te und mit dem Schnee und sei­ner ein­sa­men Arbeit eine ruhi­ge­re Atmo­sphä­re ent­steht. Für den anste­hen­den Urlaub oder als Geschenk aber trotz­dem ein guter Tipp! Und der Film ist aus bei­den Büchern gemacht und lohnt sich anzuschauen…
    Walther