O je, du fröhliche

Autoren
Illustrator
Raymond Briggs
Übersetzer
Ingeborg Neske
Verlag
Diogenes Verlag

Zusammenfassung zu “O je, du fröhliche”

Der Weihnachtsmann ist gar nicht begeistert, als er eines Nachts von seinem Wecker unsanft aus seinen Urlaubsträumen gerissen wird. Es ist der 23. Dezember und somit sein offizieller Arbeitstag. Er steht auf, zieht seinen Morgenmantel an und versorgt seine Tiere. Bei einer heißen Tasse Tee horcht er dem Wetterbericht aus dem Radio und ist gar nicht begeistert von den angekündigten Wetterkapriolen. Aber es nützt alles nichts, er muss die Geschenke ausliefern, und dafür bereitet er nach dem Frühstück die Rentiere und den Schlitten vor und zieht sich seine vollständige Arbeitskleidung an. Nun fliegt er mit dem Schlitten durch die Nacht und muss durch die Kamine in die Häuser gelangen. Wird er pünktlich zum Fest alle Geschenke verteilt haben? Und was macht der Weihnachtsmann eigentlich nach getaner Arbeit?

Wichtige Charaktere

  • der Weihnachtsmann
  • seine Rentiere
  • seine Katze und sein Hund
  • ein Milchmann

Zitate

„‚Verflixt, schon wieder Weihnachten!'“

„‚Brr! Verflixte eingefrorene Füsse!'“

Alle Bände der Reihe

1. O je, du fröhliche
2. Was macht der Weihnachtsmann im Juli?

Animationsfilm basierend auf den Weihnachtsmann-Büchern von Raymond Briggs

Persönliche Bewertung

Arbeitstag und Feierabend eines mürrischen Weihnachtsmannes in warmherzigen Comicillustrationen

5 von 5

Der vorliegende Comic verrät schon mit seinem Titel „O je, du fröhliche“ die Perspektive, die der Weihnachtsmann auf das Fest am 24. Dezember hat. Schließlich beschert ihm dieser Tag jede Menge Arbeit, die erledigt werden will. Das Konzept des Buchs, welches sich als wunderbares Geschenk zum Fest eignet (Hardcover mit Spotlack auf dem Cover), ist es, den Weihnachtsmann einen Tag lang zu begleiten und zu erkennen, dass auch er mitnichten einen Traumjob hat. Genau wie andere Arbeitnehmer quält er sich aus dem warmen Bett, macht sich frisch und wird beim Frühstück langsam wach. Die widrigen Witterungsverhältnisse und die engen Kamine machen ihm das Leben schwer, und nach einem arbeitsreichen Tag freut er sich auf seinen heimischen Kamin, seinen Hund und seine Katze.

Raymond Briggs, der sich selber für Cartoons interessiert, schafft es, in seiner Comicgeschichte mit wenigen Sprechblasen auszukommen. Der Weihnachtsmann flucht über dieses und jenes, und nur ein einziges Mal spricht er mit einem anderen Menschen, dem er begegnet. Kein Zufall, denn dieser Milchmann, den er trifft, ist eine Hommage an seinen Vater, der ihm, selber Milchmann, als Vorlage für seinen mürrischen Weihnachtsmann diente. Trotz der schlechten Laune, die der Weihnachtsmann durchweg besitzt, ist das Buch überaus humorvoll. Man amüsiert sich über die vielen kleinen Dinge, die den Weihnachtsmann zum Nörgler werden lassen, wenn er etwa auf dem Außenklo sitzend verlautbart „Ich hasse den Winter“ oder wenn er im „Artic Echo“ die Schlagzeile „Schnee, Schnee und nochmals Schnee“ liest.

Überhaupt ist in den vielen Bildern, teils sind es bis zu 12 Panels pro Seite, teils gehen vier Panels über zwei Doppelseiten oder auch nur eins pro Seite, jede Menge zu entdecken – besonders für Kinder. So sehen sie, was alles zur Weihnachtsmannuniform gehört, oder können durch die Querschnitte der Häuser nachvollziehen, dass der Weihnachtsmann im Kamin gerade auf der Höhe des Zimmers der schlafenden Kinder steckt. Dabei ist Briggs‘ erstmals 1979 auf Deutsch erschienenes erstes Buch über den Weihnachtsmann wohltuend unmodern. Nicht wegen den 1970er Jahren, sondern weil unter den Betten noch Nachttöpfe stehen… Bei allem bleibt der Weihnachtsmann ein liebenswerter, sehr menschlicher Zeitgenosse (er legt sein Gebiss zum Schlafen in ein Glas), der sich um seine Tiere kümmert und der sich am Ende des Tages über ein heißes Bad ebenso freut, wie es auch alle Nicht-Weihnachtsmänner tun.

Fazit

Wenn einer nicht in Weihnachtsstimmung ist wegen der vielen Arbeit, die auf ihn wartet, dann doch wohl der Weihnachtsmann! Eine zutiefst humorvolle, liebevoll erzählte und in Farbe gezeichnete Geschichte in Comicform über einen alten schlecht gelaunten Mann, der jedes Jahr im Winter zur selben Zeit wieder und wieder seinen Job machen muss. Ein Geschenktipp für alle, die es gerne anders mögen.

Originaltitel
Father Christmas
ISBN10
3257011679
ISBN13
9783257011678
Dt. Erstveröffentlichung
1979
Gebundene Ausgabe
32 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 5 Jahren