Magnolia Steel – Hexendämmerung

Autoren
Illustrator
Gisela Kullowatz
Verlag
Boje Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Magnolia Steel – Hexendämmerung”

Da ihre Mutter für den Job ein Jahr in den USA leben wird, muss Magnolia zu ihrer Tante Linette in das Dorf Rauschwald ziehen. Das Haus ist schief und krumm, das Dorf wirkt sterbenslangweilig und Tante Linette eher wie eine unheimliche Figur aus einem Märchen: Ein Albtraum! Mit der Zeit lernt Magnolia Linette zu schätzen und mögen und erfährt, was ihr Geheimnis ist: Linette ist eine echte Hexe! Sie lehrt Magnolia allerhand über Heilkräuter und Zauberei, denn – auch das ist Magnolia neu – ihre Nichte ist ebenfalls als Hexe auf die Welt gekommen! Schon zu Samhain, also an Halloween, soll sie zur Hexe geweiht werden. Dafür muss sie verschiedene Prüfungen ablegen, und für die Vorbereitung hat sie nur sieben Tage Zeit!

Magnolia lernt eine ganz neue Welt kennen: Märchenhafte Wesen, die im Wasser oder im Wald leben, Zwerge und Kobolde. Außerdem erfährt sie, dass nicht nur ihr, sondern ganz Rauschwald Gefahr droht: Seit sich Graf Raptus in der Burg auf dem Teufelsberg niederließ, droht Gefahr. Der mächtige Schwarzmagier verfügt über Schattenkrieger und Norgen als Leibwächter und lässt regelmäßig Zwerge, Elben und Menschen verschwinden. Auf Magnolia hat er es besonders abgesehen…

Wichtige Charaktere

  • Magnolia Steel
  • ihre Mutter Charlotte Melbach
  • Tante Linette
  • die Katze Serpentina
  • Birte Langboom und ihr Vater
  • der Zwerg Jacko Rosenstolz, seine Frau Paula und ihre Tochter Una Rosenstolz
  • der Kobold Jeppe
  • Anatol Tott
  • Graf Raptus, seine Norgen und Schattenkrieger
  • Samantha de Champs
  • Leander
  • Pestilla

Zitate

„Den Vormittag verbrachten sie damit, die Blutwurzel auszugraben, Kräutersträußchen zu binden und Unkraut zu jäten. Magnolia erfuhr bei der Gelegenheit, dass es eigentlich gar keine Unkräuter gab, sondern nur Wildkräuter, von denen viele heilende Eigenschaften besaßen.
‚Nur besonders dumme Menschen sprechen von Unkräutern. Hör nicht auf sie!‘, verlangte Tante Linette kategorisch.
Erstaunt stellte Magnolia fest, wie interessant diese Wildkräuter waren. Ganz nebenbei lernte sie, dass Johanniskraut als Tee getrunken gute Laune macht und dass das Öl derselben Pflanze kleine Wunder bei spröder und trockener Haut bewirkt. Dass Spitzwegerich eine prima erste Hilfe bei Insektenstichen ist und dass der Blutwurz gar nicht so blutrünstig ist, wie er klingt. Schon seit Jahrhunderten nutzten die Menschen seine Heilwirkung bei Bauchgrimmen, Zahnfleischbluten und Hämorriden.“

„Während der nächsten Tage schleppte Magnolia aus der örtlichen Bücherei sämtliche Bücher nach Hause, die sich auch nur annähernd mit dem Thema ‚Hexen‘ beschäftigten. Stundenlang durchforstete sie ein Werk nach dem nächsten auf der Suche nach brauchbaren Tipps. Gerade las sie ein Buch mit dem Titel ‚Flotte Zauber für freche Hexen‘. Eine Katastrophe. Die selbst ernannte Hexe riet: Baden Sie Ihre Geldscheine in meinem Big-Money-Öl und sie fliegen schneller in Ihr Portemonnaie zurück, als Sie sie ausgeben können.
Magnolia war klar, wer bei diesem Zauber das Big-Money einfahren würde.“

Persönliche Bewertung

Eine klassische Hexengeschichte, vergnüglich und kurzweilig geschrieben

4 von 5

Sabine Städings erster Band der Reihe „Magnolia Steel“ zieht zunächst durch sein gelungenes Cover die Blicke auf sich. Die Gestaltung mit Besen, Spinne, Rabe, Fledermäusen, Käfer und Schmetterling sowie Hexenkessel passt perfekt zur charmanten Geschichte, auch die kleinen Vignetten im Buch wirken sehr stimmig für Thema und Zielgruppe.

Magnolia Steel ist ein ganz normales Mädchen, mit dem sich der Großteil der Zielgruppe sicherlich gut identifizieren kann. Durch die Wahl eines auktorialen Erzählers bleibt sie zwar die Hauptperson, es ist dem Leser jedoch auch möglich, ihr Tante Linette bei ihrem Abenteuer auf der Burg zu begleiten. Zusammen mit Magnolia erleben die Leser, wie sich anfängliche Vorbehalten und Abneigung in Begeisterung und Faszination umwandeln – obwohl die Leser ihr gegenüber durch den Prolog einen kleinen Wissensvorsprung genießen und von ihrem Hexenmal und Tante Linettes Hexendasein wissen. Die märchenhafte Kulisse von Tante Linettes Haus, dem Wald und dem verschlafenen kleinen Dorf sowie natürlich die Schaupätze aus der phantastischen Welt der Zwerge und Hexen werden sicherlich auf viele junge Leserinnen anziehend wirken. Natürlich ist Magnolias Leben nicht nur fantastisch, sondern genauso anstrengend und entbehrungsreich, ihre Lektionen sind mühevoll und das Dorfleben als „Neue“ hat so seine Nachteile.

Positiv ist, dass Sabine Städing ihre Leser zum Nachdenken anregt, indem sie zum Beispiel durch Tante Linette darauf hinweist, dass es keine „Unkräuter“ gibt und welche Bedeutung viele ungeliebte und unterschätzte Wildkräuter für die Medizin und Kosmetik besitzen. Wunderbar auch die Anspielung auf einschlägige „Hexen“-Literatur, die sich in Buchläden findet, auf die Geldmacherei, die mit dem Thema betrieben wird – und auf die viele junge Leser (nach einer Staffel „Charmed“) unbedarft hereinfallen. Mit diesen Beispielen aus der bekannten Welt wirkt die Geschichte trotz all ihrer Phantastik real und wirklichkeitsnah. Die Vielzahl verschiedener Hexen (die Watthexen, die Kräuterhexen, die Sumpfhexen, die Regenhexen, die Magier, die Kaminhexen und die Banshee), die nur erwähnt werden, lässt die Welt der Magnolia Steel zudem komplex wirken und weckt Vorfreude auf Folgebände, in denen die Hexenwelt näher erkundet werden kann.

Fazit

Eine Hexengeschichte in bester Tradition von Otfried Preußlers „kleiner Hexe“, die sich mit ihrer romantischen Kulisse und ihren herrlichen Charakteren schnell verschlingen lässt und die eine oder andere gesellschaftskritische Spitze enthält.

ISBN10
3414823268
ISBN13
9783414823267
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Gebundene Ausgabe
336 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 10 Jahren