Scary City (1) – Das Buch der Schattenflüche

Autoren
Verlag
Thienemann Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Scary City (1) – Das Buch der Schattenflüche”

Mats und seine beste Freundin Lucy sind zwei ganz normale Schüler, die regelmäßig im Luxushotel von Mats‘ Eltern aushelfen, um ihr Taschengeld aufzubessern. Eines Nachts sieht Mats merkwürdige Kreaturen außerhalb seines Fensters – eines davon ein fliegendes Auge. Er versucht, Lucy davon zu erzählen, doch die benimmt sich abwesend und meidet ihn. Doch dann lernen sie den Feenmann (den „Feary“) Tic kennen, den Mats aus einem zugebundenen Sack im Fluss retten konnte, und Lucy gesteht Mats, dass auch sie seltsame Erscheinungen hatte.

Nachdem sich Tic anfangs sehr zugeknöpft gibt, erfahren die beiden Freunde später, dass der Feenmann im Sack ertränkt werden sollte, weil er Zeuge am Mord an einem alten Mann, dem alten Konrad, wurde. Mats und Lucy erfahren, dass es inner- und unterhalb des ihnen bekannten Berlins eine Welt voller magischer und geheimnisvoller Wesen gibt, die sie vorher nur aus Büchern kannten: Vampire, Feen und Werwölfe sind nur einige von den „Schattengängern“. Tic erzählt ihnen, dass es eine Gruppierung finsterer Gestalten gibt – die „Nightscreamer“, zu denen auch die Mörder des alten Konrads gehören. Der alte Mann musste sterben, weil er sich weigerte, ein bestimmtes Buch herauszugeben. Was es damit auf sich hat, weiß auch Tic nicht, aber sie beschließen, dass sie handeln müssen.

Im Buchladen des alten Konrad treffen sie auf seinen Geist und erfahren, dass die Nightscreamer das „Buch der Schattenflüche“, um das es in der Auseinandersetzung ging, mitnahmen, und dass sie es unbedingt zu ihm zurückbringen müssen, um ein großes Unglück zu verhindern. Viel mehr bekommen die Kinder nicht heraus. Zusammen mit Tic machen sie sich also, als Erdgnome verkleidet, auf den Weg in die Welt unter Berlin, die Stadt der Schattengänger, um im Schattenschlund den Anführer der Nightscreamer, den finsteren Vlad, zu finden und ihm das Buch wieder abzunehmen. Unterstützung erhalten sie dabei unverhofft vom mysteriösen Myrddin, der Zimmer Nummer 13 im Hotel Greifenhall bewohnt…

Wichtige Charaktere

  • Mats Greifenhall
  • Lucy Luchs
  • der alte Konrad
  • der Feary Tic
  • Vlad, der Anführer der Nightscreamer
  • Lady Violetta

Zitate

„Der Dhampir fauchte und schoss mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze auf sie zu. Erschrocken stolperte Lucy zurück, bis sie mit dem Rücken an die Mauer stieß. Ihr Angreifer stoppte, das Gesicht nur wenige Zentimeter vor dem ihren entfernt. ‚Du kommst dir wohl besonders komisch vor, was?‘ Er beschnüffelte sie mit geblähten Nüstern und leckte sich die Lippen. ‚Ein einziger Biss, und das war es mit dir!‘
Mats stemmte sich in die Höhe und schrie wütend auf. Der Dhampir lachte ihm entgegen. ‚Komm schon, Menschenjunge! Ich kann es kaum erwarten, dir dein Herz herauszureißen und es zu verschlingen!'“

„Mats wusste gar nicht, wohin er zuerst gucken sollte. Auf den Straßen des Schattenschlunds wimmelte es nur so von Schattengängern. Viele waren ihm aus Geschichten und Filmen vertraut: Zwerge, Zentauren, langbärtige Zauberer, Minotauren, Golems, Trolle, Echsenmenschen, stolz einherschreitende Einhörner … Sie alle wirkten friedlich und grüßten einander, indem sie ihre Spitzhüte lüfteten oder sich an ihre Hörner tippten. Allerdings tauchten hier und dort auch Kreaturen aus der Menge auf, für die Mats keinen Namen hatte und die ihm einen Schauer über den Rücken jagten. Eine hatte es ihm besonders angetan. Lumpen bedeckten ihren hageren, missgestalteten Körper mit den viel zu langen Armen. Doch vor allem ihr Kopf war schaurig anzusehen. Er hatte Ähnlichkeit mit einer Ziege, nur, dass er felllos war und es bloß ein einziges Auge mitten auf der Stirn gab.
Plötzlich wandte die Kreatur sich Mats zu, als hätte sie seinen Blick gesüprt.“

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Persönliche Bewertung

Urban Fantasy für Kinder - spannend, wenn auch mitunter etwas überfrachtet

4 von 5

„Scary City“ setzt als „erstes Urban Fantasy-Buch für Kinder“ hohe Maßstäbe. Aus Sicht eines Erwachsenen, der schon einiges an Urban Fantasy gelesen hat, mag das Buch viel Bekanntes und wenig Neues bieten: man fühlt sich an Christoph Marzi oder Gesa Schwartz erinnert. Hierbei darf man jedoch nicht vergessen, dass beide Autoren ihre Bücher nicht für Kinder ab 10 schreiben, ihre Sprache und Geschichten deutlich zu komplex und anspruchsvoll sind für ein solch junge Publikum. Diesen Gedanken im Hinterkopf können die Parallelen eigentlich nicht bemängelt werden, für die Zielgruppe bietet die Geschichte ein neues, spannendes Genre. Besonders Kinder aus Berlin werden sich durch die realen Kulissen besonders gut in die Geschichte hineinversetzen können. Auch sprachlich gibt es wenig zu kritisieren – ob ein Hauptcharakter jedoch unbedingt regelmäßig „Shit“ denken oder sagen muss, darüber lässt sich sicherlich streiten, notwendig ist es auf jeden Fall nicht und mag von manch einem als störend empfunden werden. Schwieriger ist die Überfrachtung der Geschichte mit Charakteren, die mitunter den Erzählfluss etwas stören. Zum einen fasziniert die Welt des Schattenschlunds, der Stadt unter der Stadt mit ihren phantastischen Wesen, zum anderen jedoch überfordern die vielen erwähnten, jedoch nicht weiter erklärten Kreaturen (die vielleicht in einem der weiteren Bände der Reihe ihren großen Auftritt bekommen). Etwas eigenartig auch die Wahl der Gattung für den Elfenmann – „Feary“ scheint erst ein Wortspiel aus den englischen worten „fear“ und „faery“ (oder „fairy“) zu sein, jedoch findet sich dies im Charakter des kleinen Tic in keinster Weise begründet und schließlich ist er als einfache, bekannte Fee dargestellt. Dass es sich hier um einen schlichten Schreibfehler des Wortes „faery“ handelt, mag man kaum glauben. Fest steht, dass diese Kritik wieder aus Erwachsenensicht formuliert ist, den jungen Lesern wird es vermutlich nicht auffallen. Bei allen kritischen Anmerkungen – die Geschichte ist spannend erzählt (wenn auch manchmal die Zusammenhänge etwas aus dem Auge geraten, denn man erfährt bis zum Schluss wenig darüber, was das „Buch der Schattenflüche“ eigentlich ist, warum es zum alten Konrad zurückgebracht werden muss und was Vlad eigentlich damit genau bezweckt).

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Michael Borlik eine spannende Serie ins Leben gerufen hat, die ihren jungen Lesern ein neues Genre eröffnet und weitere spannende Abenteuer in den folgenden Bänden verspricht.

ISBN10
3522182626
ISBN13
9783522182621
Dt. Erstveröffentlichung
2011
Gebundene Ausgabe
176 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 10 Jahren

Eine Antwort zu
Scary City (1) – Das Buch der Schattenflüche

  1. Milena

    5 von 5

    ich muss­te die­ses buch in der deutsch klas­se vor­tra­gen als buchvorstellung.ich fin­de dass buch echt gut denn ich hatt­te sehr viel spaß es zu lesen und es voerzutragen.Zudem war es sehr spannend