Guardians of Secret Powers (1) – Das Siegel des Teufels
Zusammenfassung zu “Guardians of Secret Powers (1) – Das Siegel des Teufels”
Alles beginnt damit, dass Nele, Schülerin und eigentlich eine ganz normale Berliner Jugendliche, von Dämonen träumt, die sie verfolgen. Ihr alltägliches Leben ist von den Zwillingsbrüdern und ihren Eltern „Mechti“ und „Waldi“ geprägt, einer Familie, der sie sich oft nicht zugehörig fühlt. An diesem Morgen ist jedoch etwas anders: Ihr 15. Geburtstag ist in ihrer Familie kein allzu besonderer Tag, dafür macht Nele jedoch eine erstaunliche Feststellung: Ihre Sinne scheinen sich verschärft zu haben. Der Krach und Gestank der Großstadt setzen ihr plötzlich zu, obwohl ihre beste Freundin Lotti nichts Besonderes feststellen kann. Nach dem abendlichen Kinobesuch mit Lotti wird Nele auf dem Rückweg nach Hause von monströsen Gestalten verfolgt. Im letzten Moment wird sie von fünf Jugendlichen gerettet, die auf ihren Mountainbikes aus dem Nachthimmel auftauchen und die Monster in die Flucht schlagen. So lernt Nele Taha, Aimi, Kjell und die anderen Guardians of Secret Power kennen.
In den kommenden Tagen erfährt Nele von den Dunkelschwingen, den Fantoms und ihren Feinden, den Guardians of Secret Power. Der Meister der Dunkelheit bedient sich der Geschöpfe der Dunkelheit, um die Macht über die Erde zurückzugewinnen. Nele selbst ist nicht nur eine „Illumini“, die Fantoms sehen kann, sondern gleichzeitig die „Pentatrix“, der mit ihren fünf besonderen Sinnen eine besondere Rolle im Kampf gegen das Böse zukommt. Noch tappen die Guardians im Dunklen, was die Pläne ihrer Gegner betreffen, denn alle sensiblen Informationen über das teuflische Vorhaben waren auf einem USB-Stick gespeichert, den ein Guardian überbringen sollte, der jedoch kurz vor dem Ziel, getötet wurde. Nele wird vor die Wahl gestellt, ob sie sich den Guardians anschließen und ihre Fähigkeiten schulen möchte. Eine Alternative dazu hat sie jedoch nicht, denn die Fantoms trachten ihr nach dem Leben…
Wichtige Charaktere
- Nele Müller
- ihre Eltern „Mechti“ und „Waldi“
- ihre Brüder Peter und Paul
- ihre beste Freundin Charlotte „Lotti“ von Bode
- Kimi
- Tahatan, genannt „Taha“
- Aimi und Kjell
- Malte und Rena Neflin
- der Großmeister
- Nostromo
- Celine Pröllwitz
- Calessari
- Lottis Eltern Anna und Leonhard von Bode
- Hubertus von Hohenstein
- Baalsebul
- Lottis Tante Franziska Richter
Zitate
„Alles begann in der Morgenröte der Zeiten. Als das Chaos geordnet und die Sterne und Planeten von den Unwirklichen Welten geschieden wurden, wiesen die Mächte, die den Lauf der Welten bestimmen, den Menschen die Erde zu. Das aber versetzte die dämonischen Dunkelschwingen, die ebenfalls auf den blauen Planeten gehofft hatten, in rasenden Zorn. In seiner grenzenlosen Wut und Enttäuschung wollte sich ihr Anführer Baalsebul damit nicht abfinden und so widersetzte er sich dem kosmischen Willen. Mithilfe seiner dunklen Heere versuchte er, die Erde mit Gewalt in seinen Besitz zu bringen.“
„‚Nur ein Beispiel, Nele: Neben den Blutgierern sind die Vampire mit die gefährlichsten Fantoms. Doch inzwischen ist ein Großteil der Jugendlichen, und insbesondere der Mädchen, fest davon überzeugt, dass es sich bei diesen Blutsaugern um durchaus angenehme Wesen mit guten Manieren handelt, die nicht nur zum leidenschaftlichen Lover, sondern sogar zum Ehemann taugen. Dass Vampire in Wahrheit blutrünstige Bestien sind, die den Befehlen der Dunkelschwingen blindlings gehorchen, ist darüber fast völlig in Vergessenheit geraten.'“
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Special zum Buch mit Interview beim Verlag
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Persönliche Bewertung
Action trifft auf Urban Fantasy in Berlin
Peter Freund dürfte vielen Leserinnen von seiner international erfolgreichen Reihe „Laura Leander“ (die übrigens in diesem Buch eine kleine Erwähnung findet) als Erschaffer fantastischer Welten ein Begriff sein. Sein Talent für faszinierende Universen voller magischer Geschöpfe zeigt er auch in seiner neuen Reihe „Guardians of Secret Power“. Die Grundidee – der Kampf von Gut gegen Böse, eine sympathische Hauptfigur mit besonderen Fähigkeiten – erinnert stark an Laura Leander, die Kulissen und die Ausgestaltung der Welt und ihrer Wesen unterscheidet sich jedoch. Für diese neue Reihe wählt er die Großstadt Berlin, eine beliebte Kulisse für Kinder- und Jugendfantasyromane (wie zum Beispiel Abaton, Smart Magic oder Scary City zeigen).
Doch dieses Buch ist nicht „nur“ eine fesselnde Fantasygeschichte voller düsterer „Fantome“ und kämpfender Helden. Es klingt auch ein moralischer Ansatz durch, der auf den rücksichtslosen Umgang der Menschen mit der Erde aufmerksam macht. So plump wie das klingen mag, ist es jedoch keineswegs dargestellt: Auf der einen Seite stehen die „Better-Worldis“, eine Jugendorganisation, die sich die Weltverbesserung auf die Fahnen geschrieben hat, auf der anderen Seite weisen auch die an sich skrupellosen „Bösen“ und ihnen voran der Meister der Dunkelheit darauf hin, wie sorglos die Menschen ihren Planeten behandeln und wie sie aus ihrem Mangel an Einsicht heraus auf eine Katastrophe zusteuern. Diese Passagen mögen den einen oder anderen Leser mit den Augen rollen lassen, Tatsache ist jedoch, dass es nicht schaden kann, verpackt in eine abenteuerlich-fantastische Geschichte auf den Ernst der Wirklichkeit hinzuweisen, um vielleicht den einen oder die andere zum Nachdenken und Umdenken anzuregen. Auch wenn das folgende Zitat aus den sehr herablassenden Gedanken des Großmeisters stammt, enthält es doch ein Körnchen Wahrheit, über das sich nachzudenken lohnt: „Sie kamen ihm vor wie die Lemminge, die blindlings der Meute nachhetzten, ohne zu fragen, wohin und warum. Sie folgten Zielen, die sie nicht kannten und die nicht ihre eigenen waren. Erfüllten sich Wünsche, die andere ihnen eingeflüstert hatten, und gierten nach Erfolgen, die sie nicht glücklicher machen würden.“ Passend dazu ist der eine oder andere sozialkritische Anklang, etwa wenn der Autor durch seine Charaktere darauf hinweist, wie schlecht es um die Hilfeleistung und die Zivilcourage in Berlin bestellt ist, oder es um Vorurteile und Klassenunterschiede geht.
„Guardians of Secret Powers“ kann zum Genre Urban Fantasy gerechnet werden – und entsprechend finden sich zahlreiche reale Berliner Orte wie die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt in der Handlung, bis hin zu Neles Wohnort (obwohl es die genaue Hausnummer in der Realität nicht gibt). Neben den realen Kulissen gibt es die erdachte Zwischenwelt. Außerdem ist dieses Buch ein wenig auch eine Liebesgeschichte, ohne jedoch zum Kitsch zu verkommen oder romantikfernen Lesern aufzustoßen. Erzählt wird die Geschichte von einem auktorialen Erzähler, der zwischen den verschiedenen Hauptschauplätzen, zwischen Nele, dem Großmeister und den Guardians wechselt, dem man jedoch bei aller Komplexität der Handlung gut folgen kann und der einige Überraschungen (wie die Identität Calessaris, des Meisters Schützling) bereithält. Das Buch ist mit dem Ende abgeschlossen, auf Cliffhanger verzichtet der Autor weitgehend. Freude auf die Fortsetzung bleibt dennoch als Nachgeschmack erhalten.
Fazit
„Guardians of Secret Powers“ verspricht, eine unterhaltsame actionreiche Fantasyreihe zu werden, die erheblich von der Professionalität ihres Autors profitiert. An Peter Freunds Schreibstil und Erzählweise gibt es rein gar nichts auszusetzen, die bekannte Grundidee seiner Geschichte wertet er durch eine fantasievolle Welt, faszinierende Charaktere und eine populäre Kulisse aus dem Alltag der Zielgruppe auf. Empfehlenswert!
- ISBN10
- 3570153797
- ISBN13
- 9783570153796
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2013
- Gebundene Ausgabe
- 608 Seiten
- Empfohlenes Lesealter
- Ab 12 Jahren