Die Penderwicks (1)

Eine Sommergeschichte mit vier Schwestern, zwei Kaninchen und einem sehr interessanten Jungen

Autoren
Übersetzer
Sylke Hachmeister
Verlag
Carlsen Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

Bei Amazon ansehen

Zusammenfassung zu “Die Penderwicks (1)”

Die vier Penderwick-Schwestern Rosalind, Skye, Jane und Batty machen zusammen mit ihrem Vater und dem Hund Hound 3 Wochen Ferien in Arundel, einem Ferienhaus in den Berkshire Mountains. Das Haus und die Umgebung sind wunderschön, nur die Vermieterin Mrs. Tiffton stellt sich als wenig kinderfreundlich heraus. Zum Glück gibt es den Gärtnerjungen Cagney, in den sich die sonst so vernünftige Rosalind verliebt, und Mrs. Tifftons Sohn Jeffrey, mit dem sich die Mädchen nach anfänglichen Schwierigkeiten anfreunden.

Die Ferientage auf Arundel sind voller Abenteuer und Sommerfreuden – Jane, Skye und Batty machen Bekanntschaft mit einem schlecht gelaunten Bullen, Jane schreibt an ihrem Sabrina Starr Roman, die Schwestern spielen Fußball, besuchen Cagneys Kaninchen und erfreuen sich am Garten. Nur Jeffreys Geburtstag gehört zu den Erlebnissen, das die Schwestern gern verdrängt hätten: Sie lernen den Lebensgefährten von Mrs. Tiffton kennen. Dexter ist ihnen auf Anhieb unsympathisch, und dieser Zustand bessert sich nicht, als sie erfahren, dass Jeffrey auf eine Militärschule gehen soll. Die Schwestern müssen sich etwas einfallen lassen, um ihn vor diesem Schicksal zu bewahren und seine Mutter dazu zu bringen, die Wünsche ihres Sohnes zu berücksichtigen…

Wichtige Charaktere

  • Rosalind, Skye, Jane und Batty Penderwick
  • ihr Vater Martin Penderwick, auch Mr Pen genannt
  • Hound, der Hund
  • Jeffrey Tiffton
  • Cagney und Kathleen
  • Jeffreys Mutter Mrs. Tiffton
  • Mrs. Tifftons Freund Dexter Dupree
  • Mrs. Churchill, genannt Churchie

Zitate

„‚Deine kleine Schwester spricht nicht mit mir.‘
‚Das macht sie nie, wenn sie jemanden noch nicht kennt. Sie wartet, bis sich gemeinsame Interessen ergeben.'“

„Der arme Bulle. Er wollte nur friedlich im Sonnenschein ein paar Gänseblümchen futtern, und jetzt war sein kleines Paradies mit hektischen, lärmenden Wesen bevölkert. Das machte ihn völlig verrückt.“

„Wenn das Erdgeschoss von Arundel Hall einem Museum glich, so war der Dachboden die reinste Schatzkammer. Wo die Mädchen auch hinschauten, sahen sie die wunderbarsten Dinge. Und dann schauten sie woanders hin und entdeckten etwas noch Wunderbareres. Reihen- und stapelweise Teppiche, Spiegel, Tabletts aus Messing und Silber, bemalte Leinwände, überquellende Bücherschränke, Puppen in allen Formen und Größen, Schreibtische, Zinnsoldaten, Wiegen, Spazierstöcke und Regenschirme, Schlitten, Malerpinsel, Vasen, Modelleisenbahnen, alte Kameras, Vorhänge aus Brokat und noch vieles, vieles mehr, so viel, dass man sich darin hätte verlieren können.“

„‚(…) Keine von uns wird so was Dämliches wie Model.'“

„‚Du hast Recht, Daddy‘, sagte Rosalind. ‚Ab jetzt benehmen wir uns wie wohlerzogene Damen.‘
‚Ich bestimmt nicht‘, sagte Skye. ‚Von mir aus wie ein wohlerzogener Junge.'“

Alle Bände der Penderwicks-Reihe

1. Die Penderwicks
2. Die Penderwicks zu Hause
3. Die Penderwicks am Meer
4. Neues von den Penderwicks

Persönliche Bewertung

Nostalgisch, harmonisch und warmherzig: Ein echtes 'Wohlfühlbuch'!

5 von 5

Die Penderwick-Schwestern bestehen aus vier verschiedenen Charakteren, damit gibt es für jede Leserin (oder Leser) eine passende Hauptfigur, um sich mit ihr zu identifizieren:
1. Batty, die Kleinste, die mit Hound befreundet ist und ihren eigenen Kopf hat.
2. Jane, die Zweitjüngste, die Poetin und Schriftstellerin, deren Sabrina Starr Roman die ganze Familie liebt und die sich beim Fußballspielen in den knallharten Mick Hart verwandelt, der alle Verteidiger ausspielt und mit ihren Aussprüchen die Gegner schockt. In dieser Rolle legt Jane ihre Schüchternheit ab. Die Autorin zeigt so auf sehr humorvolle Weise, welchen psychologischen Einfluss Rollen haben können.
3. Skye, die Zweitälteste, die nichts davon hält eine „Dame“ zu sein und Kleider zu tragen, die sich für Naturwissenschaften interessiert und dafür mit Poesie wenig anfangen kann.
4. Rosalind, die Älteste und Vernünftigste, die die Rolle der Mutter für ihre jüngeren Schwestern angenommen hat, sich aber dennoch mitunter auf Verrücktheiten einlässt.
Neben den Schwestern gibt es den Vater: einen liebenswerten lateinsprechenden Professor, der stets etwas durcheinander ist. Mit dieser fünfköpfigen Familie rund um die vier Schwestern und den alleinerziehenden Vater hat Jeanne Birdsall den Grundstein für eine unwiderstehliche Reihe gelegt, deren Charaktere einem schnell ans Herz wachsen und die in schönster Weise an die liebenswerten Geschichten von Edith Nesbit erinnern, obwohl die Bücher um die Penderwicks Jahrzehnte später entstanden.

Dieser erste Band ist voller Zauber und Charme, voller kleiner netter Episoden aus dem täglichen Leben. Da gibt es zum einen das „TAPS“ = das Treffen aller Penderwick-Schwestern sowie das „TÄPS“ = das Treffen der älteren Penderwick-Schwestern (Rosalind, Skye, Jane), in denen die Probleme gemeinschaftlich gelöst werden. Der Zusammenhalt in der Familie wird sehr warmherzig geschildert. Es gibt keine rosarote Harmonie, auch die Schwestern streiten sich, doch wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen. Damit beschreibt Jeanne Birdsall die Familie ebenso realistisch wie charmant.

Wunderbar ist, welches klischeefreie Mädchenbild die Autorin mit ihrer Reihe vermittelt, denn keine der Schwestern entspricht dem Rollenklischee: Keine von ihnen träumt von einer Modelkarriere: Jane möchte Schriftstellerin werden, Skye sogar Astrophysikerin oder Mathematikerin! Neben zahlreichen humorvollen Stellen wie die vielen kleinen Katastrophen und Fettnäpfchen sowie Janes typischem liebenswerten Pathos finden sich zahlreiche tiefsinnige Passagen, die geschickt in die leichte unterhaltsame Geschichte einflochten sind: Ein Beispiel ist das Kapitel um den Bullen auf seiner Wiese: Es wird klar, dass das Tier nicht „böse“ ist, er möchte nur seine Ruhe haben. Durch Klatsch hat sich jedoch die Geschichte des Bullen verbreitet und wurde zunehmend ausgeschmückt, bis eine Horrorgeschichte daraus wird und er als Bestie gilt.

Moderne Technik spielt bei den Penderwicks kaum eine Rolle, es gibt keine Computerspiele, Smartphones oder iPads. Zwar benutzt der Vater einen Computer, aber in ihrer Schlichtheit wirkt die Geschichte trotzdem wie aus einer anderen Zeit. Die Mädchen spielen sehr fantasievoll und können damit eine wunderbare Inspiration für junge Leserinnen sein. Jeanne Birdsall trifft mit ihrer Sprache und ihren Charakteren einen bestimmten Nerv. Die wunderschöne Kulisse tut ihr Übriges zu einem absoluten Wohlfühlbuch: Ein altes Anwesen, ein Haus wie ein Museum, die Schatzkammer auf dem Dachboden, die Umgebung mit der Quelle, dem Hügel, dem Bach, dem griechischen Pavillon, dem Seerosenteich mit Fröschen und dem Springbrunnen. Insgesamt eine Kulisse, in die sich sicherlich jedes Kind (und so mancher Erwachsene) gern träumt – die perfekte Atmosphäre und Umgebung für eine Sommergeschichte für den Urlaub oder lange Regentage!

Fazit

Eine wunderschöne Reihe um eine ganz besondere Familie, eine Sommergeschichte in schönster Edith-Nesbit-Tradition.

Originaltitel
The Penderwicks
ISBN10
3551554293
ISBN13
9783551554291
Gebundene Ausgabe
285 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 10 Jahren

Eine Antwort zu
Die Penderwicks (1)

  1. Julia

    5 von 5

    Die Bücher der „Pen­der­wick“ Rei­he gehö­ren zu mei­nen liebs­ten! Ich lese die­se Bücher immer wie­der von Zeit zu Zeit, ger­ne auch im Urlaub. Sie ver­strö­men eine gewis­se Atmo­sphä­re, sind wirk­lich wit­zig und char­mant geschrie­ben. Die­ses Buch habe ich das ers­te Mal als Kind gele­sen, fin­de aber, dass es sich auch für Erwach­se­ne eig­net. Der Rezen­si­on kann ich voll und ganz zustim­men, zumal ich oft über eini­ge Text­stel­len schmun­zeln muss. Fan­ta­sie­voll und unbe­dingt emp­feh­lens­wert-ein Buch zum schwärmen.

  2. Kim

    5 von 5

    Ich fin­de die­ses Buch sehr Humor­voll ,lus­tig ,Char­mant und man kann sich ganz gut in Rol­le der Spu­elsnden ver­set­zen . Die­ses Buch ist auch sehr gut für Erwach­se­ne geeig­net . Man kann nicht auf­hö­ren die­se Buch zu lesen ,denn es ist wirk­lich sehr spannend.