Die Penderwicks zu Hause (2)

Autoren
Übersetzer
Sylke Hachmeister
Verlag
Carlsen Verlag
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Die Penderwicks zu Hause (2)”

Nach ihrem Sommerurlaub (siehe Band 1 „Die Penderwicks“) sind die Penderwick-Schwestern, ihr Vater und Hund Hound wieder zurück zu Hause in Cameron. Ihre geliebte Tante Claire hat ihren Besuch angekündigt, doch dann wird das freudige Ereignis von einer schrecklichen Nachricht überschattet: Tante Claire offenbart Mr Penderwick und seinen Töchtern, dass es der Wunsch der verstorbenen Mutter gewesen sei, dass sich ihr Mann eine neue Frau suche. Diesem Wunsch können sich die Penderwicks nicht widersetzen und so verspricht Vater Penderwick, dass er mit drei Frauen ausgehen wird, um es zumindest versucht zu haben. Für seine Töchter ist klar, was zu tun ist: Sie müssen drei ganz schreckliche Frauen auftreiben, in die sich ihr Vater auf keinen Fall verlieben kann, wenn er mit ihnen ausgeht!

Jane und Skye haben unterdessen noch ein ganz anderes Problem: Da Skyes Stärken in den Naturwissenschaften liegen und Jane Schriftstellerin ist (ihre Sabrina Starr Romane sind in der Familie hoch geschätzt), tauschen sie kurzerhand die Hausaufgaben, sodass Skye einen naturwissenschaftlichen Aufsatz für Jane und Jane dafür Skyes Theaterstück schreibt. Beide erhalten viel Lob für ihre Arbeiten, doch dann soll das Theaterstück in der Schule aufgeführt werden! Obwohl das Stück nicht unter ihrem Namen laufen wird, ist Jane sehr stolz darauf, doch für Skye ist ein Albtraum wahr geworden: Sie soll auch noch die Hauptrolle im Stück spielen! Das Schauspielern liegt ihr ebenso wenig wie das Schreiben, doch sie kommt nicht um ihre Aufgabe herum, und so übt sie mit Jane ihre Rolle und bangt dem Auftritt entgegen…

Wichtige Charaktere

  • Rosalind, Skye, Jane und Batty Penderwick
  • ihr Vater Martin Penderwick, auch Mr Pen genannt
  • Hound, der Hund
  • Tante Claire
  • Iantha Aaronson und Ben
  • die Katze Asimov
  • Nick und Tommy Geiger und ihre Eltern
  • Trilby Ramirez

Zitate

„An diesem Tag ging sie zu ihrem verwunschenen Stein, wie sie ihn nannte. Obwohl sie schon zehn war, war ihr der Glaube an Zauberei noch nicht ganz ausgetrieben worden und sie dachte, wenn es überhaupt einen Zauber irgendwo in Massachussetts gäbe, dann müsse er in diesem Stein stecken. Ihre Schwestern wussten davon nichts – Rosalind war zu groß für solche Abenteuer, Batty zu klein und Skye glaubte nicht mehr an Zauberei seit dem Tag, an dem sie die schriftliche Division entdeckt hatte.“

„Batty hatte endlich herausgefunden, wie sie alle ihre Stofftiere in den roten Bollerwagen bekam. Das Pferd Sedgewick musste auf dem Kopf stehen und Fanti, der blaue Elefant, musste auf dem Schoß des Bären Ursula sitzen, aber Batty dachte sich, dass ihnen das bestimmt nichts ausmachte – ein Ausflug mit dem Bollerwagen in den Garten war allemal besser, als drinnen im Bett zu hocken, selbst wenn es ein bisschen unbequem war.“

„Skye stand in ihrem Zimmer am Fenster und starrte hinaus in den Regen. Es war ein kalter Regen, passend zu der Kälte in ihrem Herzen. Und zu der Kälte in ihren Füßen und Händen und eigentlich überall, außer im Magen, der sich nicht kalt, sondern seekrank anfühlte. Das elende Gefühl kam daher, dass ihr Vater sie gleich zur Schule fahren würde, wo Jane ihr beim Anziehen des Regenbogen-Kostüms und beim Schminken helfen würde. Und bald darauf würde Skye auf die Bühne treten und sich zum Narren machen. Nein, sie würde schlimmer sein als ein Narr. Sie würde erbärmlich sein.“

Alle Bände der Penderwicks-Reihe

1. Die Penderwicks
2. Die Penderwicks zu Hause
3. Die Penderwicks am Meer
4. Neues von den Penderwicks

Persönliche Bewertung

Bezaubernde Familiengeschichte in bester Edith Nesbit Tradition

5 von 5

Der zweite Band der Penderwicks-Bücher tritt eine würdige Nachfolge des wunderbaren ersten Bandes an. Nachdem es in „Die Penderwicks“ um einen gemeinsamen Urlaub ging, lernen die Leser nun das Zuhause der vier Schwestern und ihres Vaters kennen, ihren Alltag mit Schule, Hausaufgaben und Freunden. Jeanne Birdsall erzählt von einer Konstellation, die sicher viele Kinder kennen und die nicht nur den Penderwick-Schwestern Bauchgrimmen verursacht: Das alleinerziehende Elternteil möchte sich einen neuen Partner suchen, weil es sich einsam und vielleicht auch überfordert fühlt, die Kinder jedoch sind eifersüchtig und fürchten den Verlust der gewohnten Familienidylle. Daneben geht es im zweiten Handlungsstrang um eine Lektion, die Jane und Skye anhand des Theaterstücks lernen müssen: Was passiert, wenn man sich versucht, um seine Aufgaben zu drücken und mogelt. Am Ende kommt es doch heraus!

Neben dem wunderbar von Sylke Hachmeister übersetzten einzigartigen Schreibstil der Autorin sind es vor allem die Charaktere der drei Schwestern, die auch diesen zweiten Band so liebenswert machen. Rührend ist der Zusammenhalt zwischen ihnen, trotz aller Unterschiede und Streitigkeiten. Obwohl es durchaus Probleme zu bewältigen gibt, wirkt die Geschichte durchweg idyllisch, denn die Charaktere sins so sympathisch, dass man gern in die Handlung eintauchen möchte. Die Schwestern zeigen sich bei allem Temperament äußerst großherzig, sie verzeihen und entschuldigen sich und sind damit ein gutes Vorbild für junge Leser(innen). Jeanne Birdsall wählt eine geschickte Erzählperspektive, denn der Fokus auf vier Hauptpersonen, auf die der auktoriale Erzähler abwechselnd den Blick richtet, sorgt dafür, dass sich für jede Leserin eine passende Identifikationsfigur findet. Sehr erfreulich ist festzustellen, dass die Autorin auf Geschlechterklischees verzichtet, denn die Mädchen spielen Fußball, Jane verwandelt sich sogar in den gefährlichen Torjäger Mick Hart und Skye liebt Naturwissenschaften. Ein weiteres Highlight sind der Pathos und die großen Emotionen, die vor allem durch Janes Schriftstellerei hervorgerufen werden, sich aber auch in der Verzweiflung ob selbstgeschaffener Probleme äußern. Kinder können diese kleinen Dramen sicher gut nachvollziehen, ältere Leser werden schmunzeln. Allein das Happy End mutet leider etwas klischeehaft an, doch ist es so warmherzig erzählt, dass man es dem Buch in keinster Weise übelnehmen kann.

Fazit

Eine Geschichte, die fast aus der Feder der grandiosen Edith Nesbit stammen könnte, so bezaubernd, zeitlos, tiefgründig und warmherzig schreibt Jeanne Birdsall.

Originaltitel
The Penderwicks on Gardam Street
ISBN10
3551554552
ISBN13
9783551554550
Dt. Erstveröffentlichung
2009
Gebundene Ausgabe
320 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 10 Jahren