Drachengasse 13 (4) – Der dämonische Spiegel

Autoren
Illustrator
Michael Bayer
Verlag
Schneider Buch
Anspruch
5 von 5
Humor
5 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
5 von 5

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Zusammenfassung zu “Drachengasse 13 (4) – Der dämonische Spiegel”

In ihrem Geheimversteck in der Drachengasse 13 entdecken Hanissa, Tomrin und Sando einen Keller mit einer alchimistischen Werkstatt, die dem früheren Bewohner des Hauses gehört haben muss. Sie finden außerdem einen verhangenen Spiegel, der magische Kräfte in sich birgt. Als sie in den Spiegel blicken, werden ihre Spiegelbilder lebendig, doch außer dem Äußeren haben diese „Spiegler“ nichts mit ihnen gemeinsam, denn sie folgen einem bösen Gebieter, der nach der Macht über die Welt strebt.

Dank des kleinen Drachens Fleck, der bemerkt, dass Hanissa verändert aus dem Keller zurückgekommen ist, werden die drei Freunde befreit. Bei ihrem Plan, die Spiegelbilder wieder einzufangen und die Stadt Bondingor wieder einmal zu retten, kommt ihnen unverhofft der Besitzer des Hauses in der Drachengasse 13 zu Hilfe. Der mysteriöse Questrik erzählt ihnen von den Rittern des Tafelecks – den Nachfahren einer Gruppe von tapferen Rittern. Hanissa, Sando und Tomrin machen sich auf die Suche nach den Rittern, und erleben eine Überraschung…

Wichtige Charaktere

  • Tomrin von Wiesenstein
  • Hanissa, “Nissa”
  • Sando
  • der Drache Fleck
  • der Wasserspeier Glukk
  • Tomrins Vater Ritter Ronan Bärenherz
  • Questrik
  • der Troll Herr Qualbringer
  • Stadtmarschall Feylor von Garsting
  • der Zwerg Ritter Gumli
  • der Elf Ritter Playmolas
  • Schüttelspeer alias Ritter Hero Rikberth der Fünfte
  • Ritter Garwan
  • Achnathon und die „Spiegler“

Zitate

„‚Willkommimstadtkisterbonningorkanniwasfürchtun!‘
Hanissa starrte den Mann auf der anderen Seite der Empfangstheke fassungslos an. Es war ein Troll – und was für einer!
Ihn groß zu nennen, wäre eine Untertreibung gewesen. Er war riesig, ein bestimmt eineinhalb Manneslängen messender Gigant in dunkelgrüner Leinenweste. Auf seine extrem breiten Schultern folgten die muskulösesten Arme, die Hanissa je gesehen hatte, und die Pranken, die so friedlich gefaltet auf der Theke lagen, wirkten wie Bratpfannen. Nur sein Kopf war vergleichsweise klein, und die Augen standen eng beieinander. Sie blickten so vernichtend drein, dass ihr fast das Herz in die Hose rutschte. Abgesehen von drei oder vier Haaren war der Trollschädel kahl.
‚Willkommimstadtkisterbonningorkanniwasfürchtun!‘, wiederholte er bellend, als sie nicht antwortete. Es klang ziemlich gereizt.
(…)
‚Haaalt!‘, erscholl plötzlich ein Ruf. ‚Alles zurück auf Anfang. Herr Qualbringer, das hatten wir doch schon geübt.‘
Hinter einer Zierhecke, die die rechte Wand des Zimmers schmückte, trat ein schmächtiges Männlein mit dünnen, grauen Haaren hervor. Es trug ein abgewetztes Wams in Erdfarben. Auf seiner spitzen Nase prangte eine Brille, deren Gläser dicker als der Boden eines Einweckglases sein mussten.
‚Einen kleinen Moment, bitte‘, sagte das Männlein an Hanissa gewandt und lächelte freundlich. ‚Das haben wir gleich.‘ Dann wandte er sich wieder an den Troll. ‚Also, Herr Qualbringer. Was habt Ihr falsch gemacht?‘
Trotzig verschränkte der Riese die baumstammdicken Arme vor der Brust und blickte zu den Regalen voller Pergamentrollen an der linken Wand. ‚Garnix.'“

Alle Bände der Drachengasse 13 Reihe

1. Schrecken über Bondingor
2. Geister aus der Tiefe
3. Das Geheimnis der Xix
4. Der dämonische Spiegel

Links

Leseprobe (PDF) beim Verlag
Website zu den Büchern

Persönliche Bewertung

Einfach grandios - 'Drachengasse 13' ist Terry Pratchett für Kinder

5 von 5

Es gibt Reihen, die im Verlauf ihrer Bände beginnen, ihre Leser zu langweilen, weil ihre Grundidee sich irgendwann erschöpft hat, ihre Charaktere zu flach sind, die erschaffene Welt zu eindimensional ist. Ganz anders ist Bernd Perplies‘ und Christian Humbergs Reihe um die „Drachengasse 13“: Mit ihren drei unterschiedlichen Hauptcharakteren – mit denen sich Kinder identifizieren können, die aber dennoch faszinierend und aus einer anderen Zeit, aus einer fernen Welt stammen – und der beeindruckenden Kulisse Bondingors wird die Geschichte mit jedem Band vielfältiger. Unerschöpflich scheinen die magischen Geschichten, die sich über die unterschiedlichen Bewohner und die verschiedenen Viertel der Stadt erzählen ließen. Kurz gesagt, es ist vorstellbar, dass auch der 20. Band der Reihe nicht langweilig wird und seine Leser aufs Neue fesselt.

Dank der einfach verständlichen aber dennoch anspruchsvollen Sprache nimmt auch dieser Band seine Leser mit in die Gassen Bondingors. Dabei ist „Der dämonische Spiegel“ nicht nur spannungsvoll geschrieben, sondern auch urkomisch in seinem tiefgründigen Humor. Der Troll, der in einer Behörde arbeitet und die Freundlichkeit eines Dienstleistungsangestellten lernen muss, die altgewordenen Trinkkumpane, die von einem Leben als Helden träumen oder der eigenwillige Wasserspeier – auch dieser Band ist erfüllt von zahlreichen, einzigartigen Charakteren, die mit Tiefsinn und Kreativität erschaffen wurden. Nebenbei lässt sich die eine oder andere Ironie finden, die dafür sorgen, dass auch der erwachsene Leser seinen Spaß an den Büchern hat (der Elf „Playmolas“ ist nur ein Beispiel). Dieser vierte Band ist in jeder Hinsicht gelungen und macht Lust auf viele weitere Abenteuer in Bondingor, schließlich zeigt die von Michael Bayer wunderbar gestaltete Karte im Vorsatz des Buches noch so viele Viertel der Stadt, die erforscht werden möchten!

Fazit

Einzigartige Charaktere, eine märchenhafte Kulisse und eine spannungsvolle Geschichte – das kennzeichnet die Reihe „Drachengasse 13“. Fantasy, die mit einem Augenzwinkern erzählt wird – ähnlich einer Terry Pratchett Geschichte für Kinder. Einfach brillant!

ISBN10
3505129542
ISBN13
9783505129544
Dt. Erstveröffentlichung
2012
Gebundene Ausgabe
204 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 10 Jahren

Eine Antwort zu
Drachengasse 13 (4) – Der dämonische Spiegel

  1. ,,Drachengasse 13 ist Terry Pratchett für Kinder“

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