Magierdämmerung (3) – In den Abgrund
Zusammenfassung zu “Magierdämmerung (3) – In den Abgrund”
Nachdem der Orden des Silbernen Kreises in London vom neuen selbsternannten Lordmagier Wellington entzweit wurde, befindet sich Wellington zusammen mit seinen Anhängern, darunterdie monströse Mensch-Maschine Hyde-White auf dem Weg zur Quelle der Magie, um sein Werk zu vollenden und die Erde mit Hilfe der gewaltigen magischen Kraft der Quelle zu unterwerfen. Die Anhänger des ermordeten vorherigen Lordmagiers Albert Dunholm, konnten Wellington mehrheitlich entkommen und sehen sich nun der Aufgabe gegenüber, Wellington zu stoppen und die Quelle der Magie wieder zu versiegeln. Zusammen mit seinem Freund Robert und der magiebegabten Kendra McKellen sowie einiger Verbündeter gelang es dem Journalisten Jonathan Kentham ein magisches Artefakt zu erschaffen, das die Quelle der Magie versiegeln kann. Kendras Großvater, der bisher einer der Wächter der magischen Quelle war, kam bei dem Ritual ums Leben, überließ seiner Enkelin jedoch eine Pfeife, die ihnen helfen soll, nach Atlantis zur magischen Quelle zu gelangen. Mit Hilfe der Pfeife rufen Kendra und Jonathan ein mysteriöses Schiff: das in Nebel gehüllte fliegende Schiff des „Holländers“, der einwilligt, sie zu ihrem Ziel zu bringen.
Gleichzeitig befindet sich die Magieragentin Lionida Diadator zusammen mit Emilio Scarcatone auf einem deutschen Luftschiff unter dem Kommando von Hauptmann von Stein. Als Beauftragte der Magieabwehr des Vatikans sind sie ebenfalls auf dem Weg zur Quelle der Magie, um sie unschädlich zu machen. Unterwegs lesen sie auf dem Ozean Jupiter Holmes und Randolph Brown auf, die sich aus der Gewalt Wellingtons befreien konnten. Auch Holmes‘ Gefährtin, die Geisterkatze Watson, befindet sich bei ihnen. Diadato, von Stein und Scarcatone trauen den aufgelesenen Magiern nicht, die Schwierigkeiten der Reise gebieten es jedoch bald, dass sie zusammenarbeiten – zumindest vorübergehend. Auch innerhalb der Magieabwehr besteht nur oberflächliche Einigkeit, denn Scarcatone hat Diadato noch immer nicht über seine Pläne informiert.
Von London bricht außerdem eine kleine Abordnung Magier unter Cutler auf einem neuartigen Schiff, der Turbinia, auf und sucht ihrerseits mit gefälschten Papieren der Königin, Wellington zur Vernunft zu bringen. Aus den USA ist darüber hinaus das Kriegsschiff USS Brooklyn unterwegs zur Quelle der Magie. An Bord befindet sich neben einigen amerikanischen Magiern Wovoka, ein Paiute-Seher und wie Kendras Großvater Wächter der Wahren Quelle und zudem ein mächtiger Magier. So sind aus verschiedenen Richtungen Magier auf dem Weg zur Insel mit der Quelle, um Wellington zu stoppen, doch dieser bringt unterdessen die Quelle unter seine Kontrolle und macht sie damit zu einer mächtigen magischenWaffe…
Wichtige Charaktere
- der Journalist Jonathan Kentham
- Jonathans bester Freund Robert Pennington
- Kendra McKellen
- Jupiter Holmes und seine Geisterkatze Watson
- Randolph Brown und sein Rabe Nevermore
- Cutler
- Mister Peabody
- Wovoka
- der Holländer
- Meister Fu und sein Affe
- Feodora Victoria Auguste Marie Marianne von Sachsen-Meiningen
- Elisabeth Holbrook, später Tisiphone
- Victor Mordred Wellington
- Doktor Polidori
- Duncan Hyde-White
- die Magieragentin Lionida Diadato
- Emilio Scarcatone
- Hauptmann Friedrich Wilhelm von Stein
- der Franzose
- Charles Algernon Parsons
- Kapitän Leyland
- der Minialigator Rupert
Zitate
„Der Alte nickte. ‚Dann nehmen Sie mal den Eimer und den Besen, Sir. Sie sind der neue Aushilfskehrer, und ich zeige Ihnen Ihre Arbeitsstelle. Mein Name ist übrigens Horatio, Horatio Wachington.‘
Wovoka bezweifelte, dass das der Geburtsname des Alten war, aber er selbst wusste am besten, dass es für gewisse Bevölkerungsgruppen der Vereinigten Staaten nötig war, sich weiße Namen zuzulegen, um mit den heutigen Herrschern über das Land verkehren zu können. ‚Jack Wilson‘, antwortete er daher und lächelte, während er neben dem Besen, den er ohnehin bereits in der Hand hielt, auch den Eimer ergriff.
Der Alte erwiderte das Lächeln. Er hatte verstanden, dass sie ungeachtet ihrer völlig unterschiedlichen Herkunft eines verband: Im Grunde waren sie beide Diener von Männern wie jenen, die hinter ihnen in dem Versicherungsgebäude arbeiteten.“
„Jonathan feuerte einen Faden auf den Asiaten ab, danach einen zweiten und einen dritten. Er sah, dass Kendra es ihm gleichtat. Keiner der Fäden erreichte sein Ziel. Ohne sich überhaupt von seinem Sitzkissen zu erheben, wehrte Fu ihre Angriffe ab. Während er mit knappen Gesten die Fadenbündel harmlos in die Decke oder zu Boden ableitete, wirkte er so entspannt, als säßen sie bei einer Tasse Tee zusammen.“
Alle Bände der Magierdämmerung-Reihe
1. Für die Krone
2. Gegen die Zeit
3. In den Abgrund
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Bonusmaterial auf der Seite des Autors
Persönliche Bewertung
Fulminantes Finale einer beeindruckenden Steampunk-Trilogie
Die grandiosen ersten beiden Bände der „Magierdämmerung“-Reihe setzen die Messlatte für den dritten Band – das Finale – sehr hoch und wecken die eine oder andere Befürchtung vor einem enttäuschenden Abschluss der Trilogie. Das eine oder andere Mal passiert es schließlich, dass eine vielversprechende Reihe nicht zu einem ebenso packenden Finale gebracht wird. Nach zwei so spannungsvollen und tiefsinnigen Büchern, wie es die ersten beiden Bände waren, ist ein angemessener dritter Band sicher eine echte Herausforderung für jeden Autor. Dass es zu einem guten Ende kommen wird, ahnt man, darüber hinaus verspricht jedoch „In den Abgrund“ allerhand Überraschungen und interessante Charaktere, die der Reihe einen würdigen Abschluss bescheren. Einer der persönlichen Lieblingscharaktere ist auch in dieser Reihe die großartige Geisterkatze Watson!
In bewährter Steampunkmanier wird im dritten Band die schauerlich-faszinierende Idee der Verschmelzung von Menschen mit unbelebten Gegenständen wieder aufgenommen und zu einem neuen Höhepunkt getrieben. Besonders hervorzuheben ist die sagenumwobene Figur des Fliegenden Holländers, der zusammen mit seinem unheimlichen Schiff in diesem Buch eine nicht unwichtige Rolle spielt. Eine interessante Konstallation, die dem Roman eine besondere Tiefe verleiht, schaffen die verschiedenen am Kampf gegen Wellington beteiligten Gruppierungen und Personen. Zwar kämpfen sie für die gemeinsame Sache – die Versiegelung der magischen Quelle – doch sind ihre Beweggründe unterschiedlich. Sehr erfreulich ist die mehrdimensionale Darstellung von „Gut“ und „Böse“. Zwar gibt es einige Charaktere, die klar der Sympathie- oder Antipathiekategorie zuzuordnen sind, andere bleiben jedoch über den größten Teil des Buches zwielichtig. Auch innerhalb der eigenen Reihen der Wellingtongegner kommt es zu überraschenden Enthüllungen, in denen – soviel sei verraten – der Vatikan und seine Magieabwehr maßgeblich verstrickt sind.
Neben der abenteuerlichen Geschichte schlägt die Handlung auch politische und Ansätze von philosophischen Tönen an, wie zum Beispiel die Vorurteile, mit denen sich der Paiute Wovoka konfrontiert sieht oder die außergewöhnliche Beziehung zwischen Holmes und Diadato. Auch die Wandlung der Elisabeth und die inneren Konflikte von Jonathan, Kendra und Jonathans Freund Robert sind ebenso spannend wie überzeugend dargestellt. Für den feinen Humor, der die Geschichte abrundet, sorgt in erster Linie der exzentrische Holmes im Zusammenspiel mit Diadato, aber auch der bemerkenswerte Meister Fu. Nicht zu vergessen ist Bernd Perplies‘ ausdrucksstarke und anspruchsvolle Sprache, die der fesselnden Geschichte den passenden sprachlichen Rahmen gibt.
Fazit
Ein rundum gelungener Abschluss einer grandiosen Reihe, die von einer schier unerschöpflichen Phantasie und einer außergewöhnlichen Sprachbegabung zeugt. Eine Reihe, die viele der populären aktuellen Fantasybücher in den Schatten stellt und zeigt, dass Steampunk keine bloße Modeerscheinung sein muss, sondern eine passende Kulisse für anspruchsvolle Geschichten liefern kann!
- ISBN10
- 3802582667
- ISBN13
- 9783802582660
- Dt. Erstveröffentlichung
- 2011
- Broschierte Ausgabe
- 504 Seiten