Der Zauberling

Schon das Cover des Bilderbuchs weist in seiner hellen Farbgestaltung darauf hin, dass Binette Schroeder eine fröhliche, muntere Geschichte für Ihre Leser aufgeschrieben und gezeichnet hat. Mit Goethes Zauberlehrling hat das Buch wenig gemein, gut dass es daher auch nicht den Titel der Ballade trägt. „Zauberling“ ist eine Wortneuschöpfung des aufgeweckten jungen Drachenmädchens Dradru, mit dem sich Zokko (der kreativ benannte „Broom Surfer“) anfreundet. Dradru spricht einige Worte etwas anders aus, was für einige Kicherer beim Vorlesen sorgen dürfte. Ebenso wie die Begleitung der Zauberei durch Worte wie „Ticketack“ , die ideal zum Vorlesen sind. Sie sind auch typografisch hervorgehoben. Besonders schön wurde in dem Zusammenhang der Wolfszauber von Binette Schroeder mit lebendigen Buchstaben versehen.

Der Inhalt des Buchs vermittelt trotz des etwas gefährlichen Ausflugs Zokkos immer eine positive Grundstimmung, die Geborgenheit vermittelt. Lediglich die doppelseitige Illustration mit dem Drachenfelsenwald ist unheimlicherer Art, aber nicht so, dass man sich fürchten würde. Auch der Auftritt des „bösen“ Wolfs ist nicht wirklich furchteinflößend und die Gefahr wird im Keim erstickt. Wie bei allen Büchern von Binette Schroeder ist es eine große Freude, ihre Bilder zu betrachten. Hier verwendet sie wie auch bei „Laura“ Kreiden, und auf allen doppelseitigen Illustrationen kann man die unterschiedliche Ausgestaltung der Leuchtkraft wahrnehmen, die an Wetterphänomene wie das Abendrot erinnern. Natürlich fehlen auch nicht die Baumgesichter oder versteckte Details, die erst auf den zweiten Blick zu sehen sind wie beispielsweise schon auf dem Titel. Vor- und Nachsatz sind zudem perfekt aufeinander abgestimmt.