Schlaf gut, kleiner Bär

Autoren
Illustrator
Quint Buchholz
Verlag
Hanser Verlag

Zusammenfassung zu “Schlaf gut, kleiner Bär”

Es ist Schlafenszeit für kleine Bären. Der kleine Bär geht ins Bett, nachdem er seine Apfelhose gegen seine Sternenhose getauscht, die Gutenachtgeschichte gehört, gebetet und das Schlaflied mitgesummt und allerhand andere kleine Schlafengeh-Prozeduren beendet hat. Doch dann ist er noch immer nicht müde und so baut er sich aus Büchern eine Leiter zum Fenster. Dort schaut er hinaus, beobachtet die Abendstimmung, erinnert sich an die schönen Erlebnisse des vergangenen Tages und freut sich auf die Abenteuer des nächsten Tages.

Zitate

„Draußen ist es kühler geworden.
Die Enten nehmen noch ein Bad im Fluss.
Manchmal hört man in der Stille die Frösche quaken.

Am Bootssteg weht ein Unterhemd im Abendwind.
Das war das Segel vom Schiff,
als der kleine Bär am Nachmittag ein Seeräuber war.
Und die Schuhschachtel war die Schatztruhe.“

„Der kleine Bär schließt die Augen.
Dann hört er eine Musik,
die irgendwo ganz leise klingt.
Der kleine Bär stellt sich vor,
dass das die Mondscheinmusikanten sind,
die nachts umherziehen und ihre Lieder spielen.
Für den Mond, für die Kinder
und für kleine Bären.“

Links

Leseprobe beim Verlag (PDF)

Persönliche Bewertung

Wunderschöne Gutenacht-Geschichte. Besser kann man ein Bilderbuch nicht illustrieren!

5 von 5

Quint Buchholz ist unter den Illustratoren so etwas wie der FC Barcelona unter den Fußballvereinen. Mit einem unglaublichen Talent und einem untrüglichen Gespür für Stimmungen und kindgerechte Illustrationen begeistert er seit vielen Jahren kleine und große Leser. „Schlaf gut, kleiner Bär“ erschien erstmals 1993 im Verlag Sauerländer, wo das Buch inzwischen nicht mehr neu aufgelegt wird. Glücklicherweise gibt es seit dem Herbst 2011 eine Neuauflage des Buches im Hanser Verlag, denn es wäre jammerschade, wenn dieses Buch in Vergessenheit geriete!

Das Besondere an diesem Buch: während Quint Buchholz im Allgemeinen die Erzählungen anderer Autoren illustriert, stammt auch der Text dieses Bilderbuches aus seiner Feder. Quint Buchholz beweist hiermit, dass er nicht nur ein erstklassiger Illustrator ist, sondern auch ein wunderbarer Erzähler. Die Texte passen perfekt zu den ruhigen und phantasievollen Bildern. Es entsteht so ein Gesamtwerk, das auf unvergleichliche Weise die friedliche Abendstimmung einfängt. (Einen kleinen Wermuttropfen stellt das Bild mit dem Zirkuszelt dar – die Haltung von Elefanten für Zirkusvorstellungen sollte kritisch gesehen und eigentlich nicht so romantisiert werden.)

Vorgelesen bereitet das Buch wunderbar auf ein ruhiges Enschlafen vor, weckt aber zugleich auf unaufgeregte Weise die Vorfreude auf den nächsten Tag. Die Unternehmungen, an die sich der kleine Bär erinnert und auf die er sich freut, sind von solcher Schlichtheit, dass man sich an Bücher von Astrid Lindgren erinnert fühlt, an eine Welt, in der sich Kinder ganz ohne Technologien mit einfachen Mitteln wunderbar zu beschäftigen wissen, ihre Zeit gern im Freien verbringen und sich durch ihre eigene Phantasie zu unterhalten wissen. Damit ist „Schlaf gut, kleiner Bär“ gleichzeitig ein sehr inspirierendes Buch, das hoffentlich Kinder von Fernseher, Computer und Playstation wegzulocken vermag und ihnen die Freuden des Spiels im Freien eröffnen kann.

Fazit

Atemberaubend schön! Eine Gutenacht-Geschichte, die man sicherlich nicht nur einmal gern vorliest und sich an den anspruchsvollen Illustrationen und der sanften, phantasievollen Erzählweise erfreut.

ISBN10
3446238077
ISBN13
9783446238077
Dt. Erstveröffentlichung
2011 (1990)
Gebundene Ausgabe
40 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 3 Jahren