Krah!

Außenseitergeschichten sind nicht nur in Kinderbüchern beliebt, sondern auch klassische Bilderbuchmotive. Leo Timmers‘ Geschichte um eine Krähe, die von allen wegen ihres schwarzen Gefieders gemieden wird, reiht sich in diese Tradition ein. Anhand der anderen bunten Vögel lernen Kinder hier, was es heißt, Vorurteile zu haben. Timmers erzählt seine Handlung geradlinig und ohne Umwege, ebenso wie der Handlungsort, eine Stromleitung, von A nach B verläuft. Auch der Verzicht auf opulente Hintergründe, es bleibt alles weiß, reiht sich in die Ausrichtung des klar aufgemachten Buchs ein. Wie die Krähe sind die Vor- und Nachsatzseiten schwarz gehalten, auf Effekte mit Spotlack auf dem Cover wurde verzichtet, es kommt schlicht glänzend daher. Ohne Weiteres könnte man sich aufgrund der plastischen Illustrationen Timmers‘ diese Story als animierte Version fürs Kinderfernsehen vorstellen. Die Bilder sind so aussagekräftig, dass sie auch ohne Text verständlich wirken. Die überraschende Wendung am Schluss und der wiedererkennbare schlichte Stil heben diese Außenseitergeschichte von anderen ab.