Der Tag, an dem Michel besonders nett sein wollte

Autoren
Übersetzer
Karl Knut Peters
Verlag
Oetinger Verlag
Anspruch
3 von 5
Humor
3 von 5
Lesespaß
5 von 5
Schreibstil
5 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Der Tag, an dem Michel besonders nett sein wollte”

Es ist der Abend des 27. Juli. Michel hat sich gerade vom Fieber erholt und beschließt, dass Mäuschen zu fangen, dass gerade in der Küche sein Unwesen treibt. Kann er was dafür, wenn der Papa am nächsten Morgen seinen Zeh in die Mausefalle steckt. Im Holzschuppen, in den er immer muss, wenn er Unfug macht, schnitzt er seine 98 Holzmännchen. Eines für jeden Unfug, und wenn es 100 sind, will er ein großes Fest feiern. Dann hört Michel die Sau quieken, für die der 28. Juli der Schlachtetag ist. Das bedeutet leckere Blutklöße zum Mittagessen, von denen Michels Schwester Ida gleich 18 Stück essen will. Michel tut der von der Mausefalle am Zeh verletzte Papa sehr leid. Um alles wieder gut zu machen, will er ihm eine große Schüssel besagter Blutklöße bringen. Die dem Michel natürlich, wie könnte es anders sein, aus der Hand direkt auf den Papa fallen, der dann blutüberströmt dasteht. Die Katastrophen wollen gar kein Ende nehmen an diesem 28. Juli. Schafft Michel sein einhundertstes Holzmännchen noch? Und wird er feiern?

Wichtige Charaktere

  • Michel
  • Papa, Lina, Ida, Mama, Alfred
  • eine Mausefalle, Blutklöße, Kartoffelpufferteig und eine Büsse

Zitate

„Arme Sau, für sie ist der 28. Juli auch kein erfreulicher Tag! Nun ja, es gab mehrere, die es an diesem Tag nicht so gut hatten.“

„Nun möchte ich auf keinen Tag, dass du denkst, dass Michel seinen Papa nicht mochte und dass Michels Papa Michel nicht mochte. Normalerweise mochten sie sich, aber auch Leute, die das tun, können schon mal in Streit geraten, wenn es mit Mausefallen oder Blutklößeteig und Kartoffelteig schief geht.“

„Doch es kamen neue Tage mit neuem Unfug. Michels Mama schrieb in das blaue Schreibheft, bis sie einen Schreibkrampf bekam. Schließlich war das Heft von vorne bis hinten vollgeschrieben. ‚Ich muß ein neues Heft haben‘, sagte Michels Mama. ‚Aber bald ist ja in Vimmerby Jahrmarkt, und wenn ich schon einmal in der Stadt bin, will ich dran denken und ein Heft kaufen.‘ Das tat sie auch, und das war ein Glück. Denn wo sonst hätte sie all den Unfug aufschreiben sollen, den Michel gerade an einem Markttag anstellte?“

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Persönliche Bewertung

Als Vorlesebuch nur bedingt geeignet

4 von 5

Aus heutiger Sicht erscheinen gerade die Michel-Geschichten von Astrid Lindgren aus einer längst vergangenen Welt zu stammen. Bittere Armut und ein rauer Umgangston beherrschen Michels Alltag. Die Idylle des Landlebens erscheint nur als Patina, die der heutige Leser im Rückblick auf diese Zeit legt. Man stelle sich vor, Eltern würde ihre Kinder im dunklen Schuppen einsperren, und diese würden sich irgendwann weigern wieder herauszukommen, und sogar mit der Büsse auf ihre Eltern zielen und dabei rufen: „Ich erschieße dich“. Heerscharen von Psychologen und sicher auch das Jugendamt würden sich auf diese Familie stürzen. Trotzdem sind die Michel-Geschichten aus der Kinderliteratur nicht wegzudenken und gelten als pädagogisch wertvoll. Denn grundlegende Konflikte bleiben wohl dieselben. Irgendwann will jedes Kind es seinen Eltern recht machen, und heraus kommt dabei – aus Sicht der Erwachsenen – nur Unfug. Selbst die geduldigsten Eltern können manches Mal recht ungemütlich werden. Scheinbar ist auch das Kinderleben kein eitel Sonnenschein – wobei die drastischen Maßnahmen, zu denen in Katthult gegriffen wird, zarte Kinderseelen wohl doch etwas verwirren – hier ist zumeist etwas Erklärung durch den Erwachsenen angebracht. Oder man wartet einfach mit dem Vorlesen, bis das Kind etwas größer ist, und von selbst nach den Michel-Geschichten greift. Denn diese sind deutlich mehr als unterhaltsame, witzige Kinderliteratur. Aber im Selbstlesealter bräuchte man die Michel-Geschichten auch nicht mehr als Bilderbuchausgabe. Immerhin ist dem Zeichner das Kunststück gelungen, einen den Zeichnungen einen comichaften Anstrich zu geben. Sie erinnern an die Zillefiguren.

Fazit: Als Vorlesebuch nur bedingt geeignet! Denn zum Leben auf dem Bauernhof gehören auch der Eingesperrtsein im Schuppen und das erbärmliche Quieken der Sau beim Schlachten

Originaltitel
Emil med paltsmeten
ISBN10
378916819X
ISBN13
9783789168192
Dt. Erstveröffentlichung
1996
Gebundene Ausgabe
32 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 7 Jahren