Nukka & Isi (1) auf großer Fahrt

Der erste Band von Nukka und Isi stellt zugleich den Auftakt des Kinderbuchprogramms „Ankerherzchen“ des Ankerherz Verlags dar, in dem neben den „Nukka und Isi“-Geschichten auch die Comics um Käpt’n Kuddel erscheinen. Mit dem Illustrator Dieter Braun bringt der Ankerherz Verlag frischen Wind ins Bilderbuch, denn sein besonderer Zeichenstil, den er digital nachbearbeitet, hat man so noch nicht in Buchform zu sehen bekommen. Die Reise der beiden Hauptcharaktere durch die verschiedenen Klimazonen spiegeln sich auch farblich in Brauns Bildern wieder. Über die fertig colorierten Bilder wurden verschiedene Strukturen gelegt, sodass die Bilder einen gewissen „Retro-Effekt“ erhalten. Polarfuchs Isi z.B. sieht aus, als ob er auf Wellkarton oder Packpapier gezeichnet ist, obwohl dem nicht so ist.

Neben den durchgehend doppelseitigen Bildern kann auch die Geschichte überzeugen. Der Aufbruch zu einer Reise ist genau das Richtige für abenteuerlustige Kinder, und der Polarfuchs Isi symbolisiert mit seiner Neugier auf die Welt eben das, was auch Kinder antreibt: Die Erweiterung ihrer Welt und ihres Wissensschatzes. Nukka und Isi begegnen auf ihrer Reise vielen interessanten Tieren wie z.B. dem Oktopus Oktobert mit seinen acht Kindern, der sie aus einem Unwetter rettet. Dieter Braun lässt es sich nicht nehmen und verschafft sogar Kapitän Jürgensen einen kurzen Gastauftritt, was besonders die erwachsenen Vorleser zum Schmunzeln bringen dürfte. Denn den Kapitän gibt es wirklich, und er erzählt in einem der Erwachsenenbücher des Ankerherzverlags aus seinem bewegten Seemannsleben. Eine weitere Hommage, dürfte mit den „Schneemonstern“ Bill Watterson dem Erfinder von Calvin & Hobbes gelten.

Das Schöne an diesem Buch ist, dass es von allem etwas bietet und das wohldosiert. Humor, Dramatik und Lerneffekt. Denn die Reise zu den Pinguinen nutzt Braun auch, um Wissen zu vermitteln. Das wirkt jedoch nie aufgesetzt, sondern völlig unaufdringlich, quasi nebenbei. Man lernt, dass Eisbären am Nordpol und Pinguine am Südpol wohnen, dass ein Wal kein Fisch ist, ein grönländisches Wort oder etwas über die verschiedenen Schiffstypen, über die es ein doppelseitiges Bild gibt. Am Ende der Geschichte findet man eine Karte, auf der alle Stationen der Reise noch einmal mit Hilfe der begegneten Charaktere nachvollzogen werden kann.