Das wilde Määäh (1)

Autoren
Illustrator
Zapf
Verlag
Loewe Verlag
Anspruch
4 von 5
Humor
4 von 5
Lesespaß
4 von 5
Schreibstil
4 von 5
Spannung
4 von 5

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Zusammenfassung zu “Das wilde Määäh (1)”

Eines Tages kommt ein Zweibeiner in den Wald und hinterlässt dort ein kleines Tier. Die Waldbewohner rätseln, um welches Tier es sich handeln könnte. Als Rhea, die Wölfin, sich das Tier ansieht und es ihr vertrauensvoll über die Nase schleckt, ist für sie klar: Dies ist ein kleiner Wolf! Der kleine Ham wächst also als Teil der Wolfsfamilie auf, merkt jedoch schon bald, dass er anders ist: Er kann nicht so schnell laufen wie die anderen, er jagt nicht gern, frisst stattdessen lieber Gräser und Kräuter und freundet sich mit einem jungen Rehbock namens Flöckchen an.

Als die anderen Tiere ihm bestätigen, dass er kein Wolf ist, ihm aber auch nicht sagen können, zu welcher Tierart er gehört, beschließt Ham, den Wald zu verlassen und seine Mutter zu suchen. Er bricht auf, ohne seinen Geschwistern oder seinem Freund etwas davon zu erzählen, das Ende des Waldes im Blick. Hier, so hofft er, findet er die Katze, die regelmäßig beim Fuchs zu Besuch ist und sich besser außerhalb des Waldes auskennt. Vielleicht wird sie ihm weiterhelfen. Doch schon bald merkt Ham, dass die Welt fern seiner Familie und Freunde gefährlich ist, denn er wird verfolgt…

Wichtige Charaktere

  • Ham
  • Flöckchen
  • seine Mutter Rhea
  • seine Schwester Feder
  • die Katze Madame Nobia
  • Quentin

Zitate

„‚Du bist kein Wolf?‘, wiederholte der Fuchs. ‚Dunnerlittchen! Wer hat das kommen seh’n? Ich nich‘.‘ Irgendwie klang er nicht ganz aufrichtig, fand Ham.“

„‚Natürlich weiß ich, was du bist, Kleiner!‘, rief die Katze.
Ham blieb stehen und drehte sich zu ihr um. ‚Bin ich ein Mensch?‘, fragte er.
Da fing die Katze an zu prusten, zu keuchen und zu husten und schüttelte sich so sehr, dass sie vom Dach fiel. Noch während sie fiel, ertappte sich Ham bei dem Gedanken, dass mit ihr die einzige Möglichkeit erlosch, seine echte Familie zu finden. Ehe er jedoch ganz zu Ende gedacht hatte, drehte sich die Katze in unerhörtem Tempo mitten im Fall und landete graziös auf den Pfoten.
‚Woha!‘, rief Feder beeindruckt.
Flöckchens Unterkiefer fiel vor Staunen fast auf seine Brust.
‚Wie? Was? Wie?‘, keuchte Ham.
‚Drei ausgezeichnete Fragen‘, sagte die Katze und leckte ihre Pfoten, als wäre nichts passiert. ‚Ich sagte doch: Ich bin die Katze.'“

Alle Bände der Reihe

1. Das wilde Määäh
2. Das wilde Määäh und die Monster-Mission

Links

Leseprobe

Persönliche Bewertung

Humorvolle warmherzige Tiergeschichte über die Suche nach dem eigenen Ursprung

4 von 5

Ein Schaf, das als Teil einer Wolfsfamilie aufwächst – schon diese Konstellation deutet Konflikte an. Der kleine Ham wird dennoch von seiner Familie akzeptiert, für seiner Mutter macht es keinen Unterschied, dass sie ihn nicht geboren hat. Die Grundzüge der Geschichte zeigen Parallelen zu Adoptionen in der Menschenwelt, sodass dieses Buch sicherlich auch dazu dienen kann, dieses Thema Kindern näherzubringen.

Neben dem Thema Adoption greift das Buch Themen wie Freundschaft und Loyalität auf, und wer dafür sensibilisiert ist, kann aus den Passagen um die eingesperrten „Nutztiere“ auch gewisse Kritik an der Tierhaltung herauslesen. Zumindest für zwei Tiere endet die Geschichte glücklich, andere haben sich in ihr „Schicksal“ gefügt, was sicherlich fragwürdig, angesichts lebenslanger Gefangenschaft ohne Freiheitserfahrungen vielleicht jedoch einfach nur realistisch ist.

Vanessa Walder schreibt zielgruppengerecht in einer einfachen Sprache, die jedoch nicht zu simpel wirkt, sondern durchaus einige sprachliche Variationen zu bieten hat. Für den sprachlichen Humor sorgen die Umgangssprache und Dialekteinschläge verschiedener Tiere, beispielsweise des Fuchses oder Bären. Für Schmunzler oder Lacher dürften auch das vergessliche Eichhörnchen und die selbstbewusste Katze sorgen. Die Autorin beschreibt sehr treffend das katzentypische Verhalten – würden Katzen die Menschensprache beherrschen ist gut denkbar, dass sie sich genau so äußern würden, wie dies Madame Nobia tut.

Dank des Covers und der „Määäh“-Rufe des kleinen Tiers ist nicht nur älteren Lesern und Vorlesern von Beginn an klar, um welches Tier es sich bei Ham handelt. Spannend bleibt es dennoch, denn wie ist das kleine Schaf in den Wald gekommen? Wird er seine Eltern finden und welche neuen Freunde oder Feinde wird er auf seiner Suche finden? Die Geschichte beantwortet den Großteil dieser Fragen und kann weitgehend als abgeschlossen angesehen werden, doch bleibt die Autorin den Lesern eine wichtige Antwort schuldig und verweist am Ende auf den zweiten Band der Reihe. Auf das Wiedersehen mit Ham und seinen Freunden darf man sich nach diesem gelungenen ersten Band freuen!

Fazit

„Das wilde Määäh“ unterhält kleine Leser und größere Vorleser durch seine liebenswerten Charaktere und ihren Humor. Eine erfrischende Tiergeschichte, die auch als kindgerechter Einstieg zum Thema Adoption denkbar ist.

ISBN10
3785579691
ISBN13
9783785579695
Dt. Erstveröffentlichung
2014
Gebundene Ausgabe
192 Seiten
Empfohlenes Lesealter
Ab 8 Jahren